Das Bedürfnis zu lieben zwingt zu größern Torheiten als die Liebe selber.
– Jean Paul
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Das Bedürfnis zu lieben zwingt zu größern Torheiten als die Liebe selber.
– Jean Paul
Sprecht nicht: wir wollen leiden; denn ihr müßt. Sprecht aber: wir wollen handeln; denn ihr müßt nicht.
– Jean Paul
Alle Männer sind doch irgendwo Pedanten, die guten in der sogenannten Moralität [...] – Kantische Maximen, breite weite Fächer, Prinzipien müssen sie alle haben.
– Jean Paul
Wie Himmelsblumen werden oft Träume durch die Menschennacht getragen, und am Tageslicht bezeichnet nur ein fremder Frühlingsduft die Spuren der verschwundenen.
– Jean Paul
Jeder Fachmann ist in seinem Fach ein Esel.
– Jean Paul
Der Mensch hat mehr Scham über einen scheinbaren (unwirklichen) Fehler, den der andere ihm vorwirft, als über einen wahren, den man sich selber endlich eingesteht.
– Jean Paul
Eine Frau ist der widersinnigste Guß aus Eigensinn und Aufopferung, der mir noch vorkam; sie lässet sich für ihren Mann wohl den Kopf abschneiden vom parisischen Kopfabschneider, aber nicht die Haare daran.
– Jean Paul
Langes Sprechen erzeugt abgekürztes Hören, denn man geht davon.
– Jean Paul
Eine alte Weltdame verehrt eigentlich den jüngsten Menschen mehr, wie den grauesten Greis.
– Jean Paul
Ein einziger Geruch weckt ganze Gruppen von alten Empfindungen wieder auf; wirkt mehr auf die Phantasie als selbst das Auge.
– Jean Paul
[...] die Feder eines außerordentlich guten Autors [ist] eine Lichtputze der Wahrheit [...].
– Jean Paul
Man sollte nicht Zeitvertreib, sondern Zeitgenuss sagen.
– Jean Paul
Ich lege mich Ihnen zu Füßen, weil diese doch immer ein reinlicherer Ort sind als Ihr Herz.
– Jean Paul
Wurst ist eine Götterspeise. Denn nur Gott weiß, was drin ist.
– Jean Paul
Man verdirbt unter Leuten, die einen nicht übertreffen.
– Jean Paul
Liebe beginnt und steigt durchaus nur an der Gegenliebe und mit ihrem wechselseitigen Erraten.
– Jean Paul
Über Veränderliche regieret am besten der Unveränderliche.
– Jean Paul
Die Armut und die Hoffnung sind Mutter und Tochter. Indem man sich mit der Tochter unterhält, vergisst man die andere.
– Jean Paul
Den Verstand, Witz etc. des andern (Ehe) kriegt man satt, nie sein gutes Herz: nur dieses ist unerschöpflich.
– Jean Paul
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus welchem wir nicht getrieben werden können.
– Jean Paul
Mit zu großer Traurigkeit sympathisieren wir leichter als mit zu großer Freude, die Sympathie wächst mit jener, nicht mit dieser.
– Jean Paul
Nicht umsonst borgen die seltensten Blumen ihre Namen von Fürsten. Die Macht kann nicht milde genug aussehen.
– Jean Paul
Gefühle [...] sind Sterne, die bloß bei hellem Himmel leiten, aber die Vernunft ist eine Magnetnadel, die das Schiff noch ferner führt, wenn jene auch verborgen sind und nicht mehr leuchten.
– Jean Paul
Das System, das ein großer Mann erfunden, können kleine nicht verteidigen; auch zum letzteren gehört ein großer.
– Jean Paul
Bloß darum müssen wir soviel lesen, weil wir alles in 10 Büchern lesen müssen, anstatt es aus einem zu merken.
– Jean Paul
Schwerlich kennt die Frau unter der Liebe etwas größers als die Liebe – der Mann kennt mitten darunter noch seine Lieblingsarbeit, seine Philosophie als das Größere. Bei ihr ist sie Ziel; bei uns ist sie Spaliergewächs an den Schranken zum Ziel.
– Jean Paul
Ein Mensch, den die Sonnennähe eines großen Menschen nicht in Flammen und außer sich bringt, ist nichts wert.
– Jean Paul
Das Alter wird geizig und sucht Geld, bloß weil es die kühnen Ideale der Jugend nicht mehr hat, und seine Kräfte ausgesprochen und nun nichts weiter braucht, als Ruhe, die ihm Geld am besten gewährt.
– Jean Paul
Der Gelehrte erwirbt sich mehr blindes Zutrauen als der Scharfsinnige, weil jenem nur der Gelehrtere, diesem jeder widersprechen kann.
– Jean Paul
Die Gelehrten glauben, man habe ein starkes Gedächtnis, wenn man gerade – vielleicht aus der Jugendzeit – Dinge kennt, die sie nicht wissen.
– Jean Paul