Ein Narr ist nie so lächerlich, als man ihn macht.
– Jean Paul
Gefällt 1 mal
- Seite 28 / 49 -
Ein Narr ist nie so lächerlich, als man ihn macht.
– Jean Paul
Wenn einer alle die Hindernisse überdenkt, die sein ganzes Leben durch seine Entwicklung bestritten hatten, so ruft er aus: »Was hätt ich nicht werden können!«
– Jean Paul
Ich begreife nicht, wie ein Mann sagen oder glauben kann, er sei schön, ohne rot zu werden.
– Jean Paul
Nichts erkältet mehr die edelsten Teile des innern Menschen als Umgang mit Personen, an denen man keinen Anteil nehmen kann.
– Jean Paul
Wenn uns das Böse als Böses Reue macht und nicht als Wirkung der Strafe: warum bereuen wir einen bösen Willen, einen bösen Entschluß, der nicht ausgeführt wurde, nicht ebensosehr als eine böse Handlung?
– Jean Paul
Die Leute hassen am wenigsten, die ihren Haß in Spott und Laune auslassen.
– Jean Paul
Die Erinnerungen früherer Zeiten nehmen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt eine andere Gestalt und Wirkung für uns an.
– Jean Paul
Niemand ändert sich schwerer, als der stets unter andern oder in Geschäften lebt, d. i. träumt – die andringende, überhäufende Gegenwart ersticket jeden stillen Keim.
– Jean Paul
In großen Städten vergisset man den eignen Tod so leicht und kalt wie den fremden.
– Jean Paul
Wenn man in einem wirksamen Helfen begriffen ist, wird man von den Seufzern des Leidenden minder gerührt.
– Jean Paul
Man widerlegt lieber den, der zu schwer, als der zu leicht zu widerlegen ist.
– Jean Paul
Ferne Berge sind erhabner als nahe.
– Jean Paul
Nichts ist gefährlicher [...] als sich verliebt zu stellen: man wird's sogleich darauf.
– Jean Paul
Wie Gustav die abwesende Beata liebte, errät jeder, der empfunden hat, wie die Liebe nie zärtlicher, nie uneigennütziger ist, als während der Abwesenheit des Gegenstandes.
– Jean Paul
Ein Staat ist leichter zu regieren als ein Mensch.
– Jean Paul
Bloß die Großen schreiben wie die Alten, ohne Brotgier, ohne Rücksicht auf Leser, bloß in den Gegenstand versenkt.
– Jean Paul
Wenn einer uns auf ein Butterbrot lädt, so findet man es wohl gut, daß er keins gibt, aber närrisch, wenn er nur eines gäbe.
– Jean Paul
Ein Blatt schreiben regt den Bildungtrieb lebendiger auf als ein Buch lesen.
– Jean Paul
Ein anderes ist, wenn ein Mensch das Geld häuft, um etwas zu brauchen – ein anderes, wenn er's häuft, um es noch höher zu häufen; denn hier beginnt der Geiz; das Aufhäufen hat keine Grenze, da es selber das Ziel ist.
– Jean Paul
Die Menschen wollen einen niederdrücken, und dann wollen sie ihm erst Gutes tun – aber nie, ihn erheben und dann bekränzen.
– Jean Paul
Himmel! aus wie vielen Marterstunden der Tiere glühen und löten die Menschen eine einzige Festminute der Zunge zusammen!
– Jean Paul
Große Seelen fallen am ersten in Selbstverachtung.
– Jean Paul
Wir suchen der Nachwelt bekannt zu werden und grämen uns doch nicht, es der Vorwelt nicht zu sein.
– Jean Paul
Sie [die Musik] teilt Kindern nichts als Himmel aus; denn sie haben noch keinen verloren und setzen noch keine Erinnerungen als Dämpfer auf die hellen Töne.
– Jean Paul
Unser ganzes Leben ist ein nie wiederkehrender Geburtstag, den wir darum heiliger und freudiger begehen sollen.
– Jean Paul
Die Kraftlosigkeit liebt Gesetzlosigkeit, denn nicht die Schwäche, nur die Kraft will immer dasselbe, und dasselbe heißt eben Gesetz.
– Jean Paul
Die Erziehung ist ein Radiermesser, das den Klecks durchschimmern lässt.
– Jean Paul
Da aber die erste Regel für jeden, der etwas geben will, diese ist, daß er's selber habe: so kann niemand Religion lehren, als wer sie besitzt; erwachsene Heuchelei hingegen oder Maul-Religion erzeugt nichts als unerwachsene.
– Jean Paul
Das große unzerstörliche Wunder ist der Menschen-Glaube an Wunder, und die größte Geistererscheinung ist die unsrer Geisterfurcht in einem hölzernen Leben voll Mechanik.
– Jean Paul
Das Lob darf man nicht hinter dem Rücken des Gegenstands ändern, aber den Tadel.
– Jean Paul