Die Probe eines Genusses ist die Erinnerung.
– Jean Paul
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Die Probe eines Genusses ist die Erinnerung.
– Jean Paul
Wer weiß, daß er uns gefället, dem gefallen wir.
– Jean Paul
Furcht ist egoistischer als der Mut, denn sie ist bedürftiger.
– Jean Paul
Wer die Menge unbedeutender ungenial(ischer) Bücher sieht, hält die Menschen für noch unbedeutender.
– Jean Paul
Nichts ist gefährlicher, als zwei Menschen auszusöhnen. Sie zu entzweien ist viel sicherer und leichter.
– Jean Paul
Wie es Schreibmenschen, so gibt es auch Sprechmenschen, die nur durch zweite Menschen zu ganzen werden, und welche, um viel Witz, Scharfsinn, Feuer zu haben, durchaus Zuhörer bedürfen.
– Jean Paul
Die größere Stärke wäre, bei der Kraft, wie ein ungewöhnlicher Mensch zu leben, der Entschluß, zu leben wie ein gewöhnlicher.
– Jean Paul
Friedrich II. hätte vielleicht keinen Fehler gehabt und wäre ein größerer Mann gewesen, wär er kein König gewesen.
– Jean Paul
Die Zeit ist die Larve der Ewigkeit.
– Jean Paul
Je mehr man Menschen kennt, desto weniger schildert man Individuen.
– Jean Paul
So lange man lieset, besinnt man sich auf all(es), nur nicht auf sich.
– Jean Paul
Mut besteht nicht darin, dass man die Gefahr blind übersieht, sondern dass man sie sehend überwindet.
– Jean Paul
Es ist eine lebensverwirrende Gewohnheit, daß der Mensch sich das fremde Hassen viel lebhafter und öfter in das Herz hineinmalt als das fremde Lieben, daher er das eine stärker erwidert als das andere.
– Jean Paul
Man würde die Menschen leichter kennen, wenn man nicht jede Handlung als die Folge von Grundsätzen ansähe; man hält zu selten eine für Kaprize, aus der nicht auf den Hauptcharakter zu schließen ist.
– Jean Paul
Ach nicht das bunte Ufer fliehet vorüber, sondern der Mensch und sein Strom; ewig blühen die Jahreszeiten in den Gärten des Gestades hinauf und hinab, aber nur wir rauschen einmal vor den Gärten vorbei und kehren nicht um.
– Jean Paul
Und wenn uns die Menschen verlassen und verwunden: so breitet ja auch immer der Himmel, die Erde und der kleine blühende Baum seine Arme aus und nimmt den Verletzten darein auf [...].
– Jean Paul
Die Kinder sagen unzählige zarte Gefühle heraus, die die Erwachsenen auch haben, aber nicht sagen.
– Jean Paul
Wenn Seneca sagt, Gott könne nichts lieber sehen als einen tugendhaften Mann im Widerstande gegen das Unglück, so setzte ich hinzu: als einen im Genusse einer erlaubten Freude.
– Jean Paul
Wenn ich mit einem Freunde zürne, werd ich sogleich wieder gut, sobald ich eine Gelegenheit bekomme, ihm einen Dienst zu erweisen etc.
– Jean Paul
Wenn das Herz das Wahre hat und sucht, ist's gleichgültig, wo der Kopf irrt.
– Jean Paul
Er hält sich noch nicht für tugendhaft genug, um sich kleine Sünden zu verbieten.
– Jean Paul
Der Unglückliche braucht Tätigkeit, wie der Glückliche Ruhe.
– Jean Paul
Das Alter hat moosige Auswürfe der Schwäche, die Jugend hat die grünende der Kraft.
– Jean Paul
Ein Weib hofft so lange, als ein zweites nicht mit hofft.
– Jean Paul
Die Freude und das Lächeln sind der Sommer des Lebens.
– Jean Paul
Lad' ich ein, oder werd' ich eingeladen – zweimal leidet meine Freiheit – aber im Wirtshaus nie.
– Jean Paul
Ja wohl ist sie im Schatten [diese Erde]. Aber der Mensch ist höher als sein Ort: er sieht empor und schlägt die Flügel seiner Seele auf, und wenn die sechzig Minuten, die wir sechzig Jahre nennen, ausgeschlagen haben: so erhebt er sich und entzündet sich steigend, und die Asche seines Gefieders fället zurück, und die enthüllte Seele kömmt allein, ohne Erde und rein wie ein Ton, in der Höhe an – – Hier aber sieht er mitten im verdunkelten Leben die Gebirge der künftigen Welt im Morgengolde einer Sonne stehen, die hienieden nicht aufgeht: so erblickt der Einwohner am Nordpol in der langen Nacht, wo keine Sonne mehr aufsteigt, doch um zwölf Uhr ein vergüldendes Morgenrot an den höchsten Bergen, und er denkt an seinen langen Sommer, wo niemals untergeht.
– Jean Paul
Manche Menschen macht man durch die größten Wohltaten nicht so warm als durch das kleinste Lob.
– Jean Paul
So zerstäubt der Schlag des Todes den ganzen Plunder von unsern Torheiten.
– Jean Paul
In einer Seele voll Unmut und Verdruß erstickt die dumpfe schwere Luft alle geistigen Blüten und den sittlichen Wuchs.
– Jean Paul