Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.
– Jean Paul
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Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.
– Jean Paul
Manche können nur fremde Meinungen, nicht ihre eigenen berichtigen.
– Jean Paul
Die Tugend mancher Damen ist ein Donnerhaus, das der elektrische Funke der Liebe zerschlägt und das man wieder zusammenstellt für neue Versuche.
– Jean Paul
Findet ihr den Trost nicht in der Nähe, so erhebt euch und sucht ihn immer höher.
– Jean Paul
Ich ärgerte mich über den Menschenlärm unter mir und konnte nicht eher schlafen, als bis ich wußte, es seien Pferde.
– Jean Paul
Aus Instinkt übt man die feinsten Umgangsregeln aus, über die man erstaunt, wenn man sie liest.
– Jean Paul
Daß Verstand erst mit den Jahren kommt, sieht man nicht eher ein, als bis der Verstand und die Jahre da sind.
– Jean Paul
Zweck und Erfolg, dem Körper Arbeit zuzumuten, ist nicht sowohl Gesundheitsanstalt und Verlängerung des Lebens, als die Aus- und Zurüstung desselben wider das Ungemach und für die Heiterkeit und Tätigkeit.
– Jean Paul
Eitelkeit ist darum so schwer abzulegen, weil man sie, unter allen Lastern allein, den ganzen Tag genießen kann.
– Jean Paul
Verächtlich ist eine Frau, die Langweile haben kann, wenn sie Kinder hat.
– Jean Paul
Vor großen Entscheidungen des Verhängnisses ergreift alle Menschen der Aberglaube.
– Jean Paul
So steht der arme Mensch allemal mit zugebundenen Augen vor deinem scharfen Schwerte, unbegreifliches Schicksal! Und wenn du es aufziehest und schwingest, ergötzet ihn das Pfeifen und Wehen desselben kurz vor dem Schlage!
– Jean Paul
Ein wiederholtes Abschiednehmen entkräftet das letzte.
– Jean Paul
Warum macht man mehre Fehler sogleich miteinander, wenn man einige macht? Weil man sie zu schnell und ärgerlich gut machen will.
– Jean Paul
Der Tod, diese erhabene Abendröte unsers Thomastages, dieses herübergesprochene große Amen unserer Hoffnung, würde sich wie ein schöner, bekränzter Riese vor unser tiefes Lager stellen und uns allmächtig in den Äther heben und darin wiegen, würden nicht in seine gigantischen Arme nur zerbrochene, betäubte Menschen geworfen; nur die Krankheit nimmt dem Sterben seinen Glanz, und die mit Blut und Tränen und Schollen beschwerten und befleckten Schwingen des aufsteigenden Geistes hangen zerbrochen auf den Boden nieder.
– Jean Paul
An den Menschen sind vorn und hinten, wie an den Büchern, zwei leere weiße Buchbinderblätter – Kindheit und Greisenalter.
– Jean Paul
Ein verdrießlicher Gott ist ein Widerspruch oder der Teufel.
– Jean Paul
Individualität ist überall zu schonen und zu ehren als Wurzel jedes Guten.
– Jean Paul
Mit manchen Dingen muß man prahlen, um sich ihrer nicht zu schämen.
– Jean Paul
Wenn Sie wirklich zuhören, dann geschieht dabei ein Wunder. Das Wunder besteht darin, dass Sie ganz bei dem sind, was gesagt wird, und gleichzeitig ihren eigenen Reaktionen lauschen. // Die höchste Krone des Helden ist die Besonnenheit mitten in den Stürmen der Gegenwart.
– Jean Paul
In der Einsamkeit wird der gute Teil des Menschen, in der Menge der schlechte vergrößert; jener bekommt dort die Waffen, dieser fühlt sie hier. In der Gesellschaft lernt man die Tugend nicht.
– Jean Paul
Wer sich keine moralische Stärke zutrauet, büßet sie am Ende wirklich ein.
– Jean Paul
Man steckt uns nicht eher den Lorbeerreis, wie den wilden Sauen die Zitrone, in den Mund, als bis man uns gepürscht aufträgt.
– Jean Paul
Es gab Jahrhunderte, wo die Menschheit mit verbundnen Augen geführt wurde – von einem Gefängnis ins andere; – es gab andere Jahrhunderte, wo Gespenster die ganze Nacht polterten und umstürzten, und am Morgen war nichts verrückt; es kann keine andern Jahrhunderte geben als solche, wo Einzelwesen sterben, wenn Völker steigen, wo Völker zerfallen, wenn das Menschengeschlecht steigt; wo dieses selber sinkt und stürzt und endigt mit der verstiebenden Kugel... Was tröstet uns? – Ein verschleiertes Auge hinter der Zeit, ein unendliches Herz jenseits der Welt.
– Jean Paul
Jede Arbeit, auch philosophische, poetische, lenkt den Menschen vom Ich und oft vom Bessern ab.
– Jean Paul
Die Hoffnung mag eintreffen oder nicht, so hat sie doch das Gute, daß sie die Furcht verdrängt.
– Jean Paul
Er lobt mit Vergnügen die Tugenden des andern und rügt mit Vergnügen seine Fehler.
– Jean Paul
Wenn der Mensch sein eigner Freund nicht mehr ist, so geht er zu seinem Bruder, der es noch ist, damit ihn dieser sanft anrede und wieder beseele.
– Jean Paul
Den berühmten Mann freuet kein anderes Lob weiter als ein größeres.
– Jean Paul
Gelehrsamkeit auch darum so imponierend, weil man sie sich nicht durch eine willkürliche Anstrengung ersetzen (verschaffen) kann als das Gefühl, Genieblick usw.
– Jean Paul