Freiheit ist ein Gut dessen Anwesenheit weniger Vergnügen bringt als seine Abwesenheit Schmerzen.
– Jean Paul
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Freiheit ist ein Gut dessen Anwesenheit weniger Vergnügen bringt als seine Abwesenheit Schmerzen.
– Jean Paul
Die Erinnerungen früherer Zeiten nehmen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt eine andere Gestalt und Wirkung für uns an.
– Jean Paul
Nicht durch Angreifen, sondern durch Behaupten zeigt man die eigne Kraft und Individualität am besten. Bei jenem muß man sich zu sehr nach den andern richten und verliert bei Sieg und Niederlage.
– Jean Paul
Der Mensch und die Gurken taugen nichts, sobald sie reif sind.
– Jean Paul
Viele Lehrstunden hintereinander heißt in einem fort säen, so daß nichts wachsen kann; und mit der Saat die Ernte ersticken. Solange ihr die Uhr aufzieht, geht sie nicht.
– Jean Paul
Die Leute hassen am wenigsten, die ihren Haß in Spott und Laune auslassen.
– Jean Paul
Leben zündet sich nur an Leben an; mithin das Höchste im Kinde sich nur durch Beispiel, entweder gegenwärtiges, oder geschichtliches, oder (was beides vereint) durch Dichtkunst.
– Jean Paul
Es ist der Geist der Ewigkeit, der jeden Geist der Zeit richtet und überschauet.
– Jean Paul
Wenn uns das Böse als Böses Reue macht und nicht als Wirkung der Strafe: warum bereuen wir einen bösen Willen, einen bösen Entschluß, der nicht ausgeführt wurde, nicht ebensosehr als eine böse Handlung?
– Jean Paul
Ich möchte noch den Totenkopf des guten Mannes streicheln, der die Hundsferien erfand.
– Jean Paul
Ist das Leben wie eine Olive eine bittere Frucht, so greife nur beide scharf mit der Presse an, sie liefern das süßeste Öl.
– Jean Paul
Ein guter Arzt rettet, wenn nicht immer von der Krankheit, doch von einem schlechten Arzte.
– Jean Paul
Das Leben – das Sterben – die Unsterblichkeit; diese drei bilden den Dreiklang der menschlichen Endlichkeit.
– Jean Paul
Es ist falsch, daß gewisse Laster einen großen Geist beweisen. Nicht das Laster selbst, sondern die Mittel, durch die man es ausübt, bestätigen die Größe.
– Jean Paul
Genialische Menschen haben so viele Festtage als andere Werkeltage, und daher ertragen jene so schwer einen Trivial- und Schlendrians-Schalttag und vollends an solchen Jünglingstagen!
– Jean Paul
Nur wer irgendein Ideal, das er ins Leben ziehen will, in seinem Innern hegt und nährt, ist verwahrt gegen die Gifte und Schmerzen der Zeit.
– Jean Paul
Alles wird auf der Erde ohne Abschied auseinandergestürmt; aber der Mensch nimmt seinen von einem Menschen, wenn er kann, wenn kein Meer-Sturm, wenn kein Erdbeben die Seelen-Nächsten plötzlich zerwirft.
– Jean Paul
Sprecht nicht: wir wollen leiden; denn ihr müßt. Sprecht aber: wir wollen handeln; denn ihr müßt nicht.
– Jean Paul
Der Mensch dankt desto weniger für fremde Geschenke, je geneigter er ist, eigne zu machen, und der Freigebige ist selten ein Dankbarer.
– Jean Paul
Freude am Strafen hat nur der Teufel.
– Jean Paul
Jeder Mensch hat seine Lieblingsausdrücke, das Schöne zu loben.
– Jean Paul
Freude macht aufrichtig.
– Jean Paul
Wenn ein Lehrer immer weiter lehrt und lernt; wenn er das Gelesene sogleich zu einem Gelehrten vor Schülern machen kann: so muß ihn jedes neue Buch unendlich heben, weil er damit andere hebt und die erkauften Gewinste für kräftige Eroberungen ansieht.
– Jean Paul
Schwache und verschobene Köpfe verschieben und verändern sich am wenigsten wieder, und ihr innerer Mensch kleidet sich sparsam um, ebenso mausern Kapaune sich nie.
– Jean Paul
Der erste Bettler nach einer Feuersbrunst bekommt am meisten.
– Jean Paul
Ein Wirt ›Zum Erbprinzen‹ denkt nie, wenn er seinen Erbprinz sieht, daß er dessen Namen [führt] – so verschiedne Bedeutungen hat ein Wort.
– Jean Paul
Überhaupt nie stelle sich der Vater mit einem Karenz- und Pönitenz-Gesicht oder leidtragendem Anstand vor das Kind, als sei in einem Leben so viel zu verlieren, das man doch selber verliert.
– Jean Paul
Die Menschen hassen und merken in der Liebe leicht das Gefühl der Unabhängigkeit.
– Jean Paul
Niemand hat weniger Ehrgefühl als eine Regierung.
– Jean Paul
Heilig bewahre den Kinderglauben, ohne welchen es gar keine Erziehung gäbe.
– Jean Paul