Empfindelei bessert sich mit den Jahren, Koketterie verschlimmert sich mit den Jahren.
– Jean Paul
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Empfindelei bessert sich mit den Jahren, Koketterie verschlimmert sich mit den Jahren.
– Jean Paul
Der Schmerz des Kindes reicht nicht ins Knabenalter hinüber, der Schmerz des Knaben nicht ins Jünglingalter, und der des Jünglings nicht ins männliche; und keiner über das enge Leben hinaus.
– Jean Paul
Kein Land sagt sich selber so viele Wahrheiten als Deutschland
– Jean Paul
Es ist schlimm, daß man vor lauter heißerer Liebe zu Freunden ihnen gerade das Bestimmteste über ihre ganze Lage zu sagen wagt.
– Jean Paul
Das Gebet macht rein; es ist eine Selbstpredigt.
– Jean Paul
Man läßt sich herunter zu denen, die man liebt, wenn sie klein sind, bis auf einen gewissen Grad, zu dem man sich nie aus Liebe gegen Größere herablassen würde, und Sokrates ritt wohl mit seinen Kindern, aber nicht mit Größern auf dem Steckenpferd.
– Jean Paul
Daß Verstand erst mit den Jahren kommt, sieht man nicht eher ein, als bis der Verstand und die Jahre da sind.
– Jean Paul
Wer in einer Gesellschaft ein Bonmot erklärt, hat seine Feinheit nicht verstanden.
– Jean Paul
Der schönen Aktrice rechnet man immer ein wenig den Geist ihrer Rolle zu ihrem.
– Jean Paul
Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsre Freuden, sondern weil unsre Hoffnungen aufhören.
– Jean Paul
Keine Leser verstehen weniger Ernst als die die keinen Spass verstehen.
– Jean Paul
Alles Heilige ist früher als das Unheilige; Schuld setzt Unschuld voraus, nicht umgekehrt.
– Jean Paul
Verdienste reizen zu nichts als zur Haussuchung nach Sünden, und man erfüllt gerade das Gegenteil des preußischen Gesetzes, das bloß Unteroffiziere, welche Verdienstmedaillen haben, von der Fuchtel freispricht.
– Jean Paul
Ich kann mir denken, daß ein reiner Dichter einen reinen Kaufmann begreift und schätzt sogar; aber nicht umgekehrt.
– Jean Paul
In der schönen Zeit des Vorjünglings wird dem Freunde alles, sogar das scheueste Lieben, gestanden; nur höchstens [...] der Geliebten nicht.
– Jean Paul
In der Einsamkeit wird der gute Teil des Menschen, in der Menge der schlechte vergrößert; jener bekommt dort die Waffen, dieser fühlt sie hier. In der Gesellschaft lernt man die Tugend nicht.
– Jean Paul
Man muß etwas Bessers sein als sein Stand, um ihn zu erfüllen.
– Jean Paul
Wenn ein Dummkopf und ein Weiser zusammenkommen, so sieht einer den andern für einen Narren an. Aber dieser bemitleidet jenen und jener verlacht diesen.
– Jean Paul
Er lobt mit Vergnügen die Tugenden des andern und rügt mit Vergnügen seine Fehler.
– Jean Paul
Die Weiber lieben einander nicht so sehr, weil sie sich nicht in den schönsten Augenblicken je sehen – des Gebets und der Liebe.
– Jean Paul
Dein Wollen wachse nicht und beuge sich nicht; aber dein Wissen neige sich beweglich nach allen Gegenden des Lichts.
– Jean Paul
Leidenschaft macht, daß man besser und schlechter handelt als die Vernunft täte.
– Jean Paul
Ernste Tätigkeit söhnt zuletzt immer mit dem Leben aus.
– Jean Paul
Nie kann eine Frau vergessen zu lieben, sie möge dichten oder herrschen.
– Jean Paul
Die Ehe fo(r)dert Heiterkeit.
– Jean Paul
Die weichste Frau hat irgend eine Sache, worin sie eigensinnig ist, und der festeste Mann eine, wo er Wachs ist.
– Jean Paul
[...] daß der Gang der bessern entfesselten Menschen, so wie im Traume, immer ein Flug ist [...].
– Jean Paul
Werke, die man schreibt und die man tut, kann man erst lange nach ihrer Vollendung korrigieren.
– Jean Paul
Und was ist Wärme für das Menschenküchlein? – Freudigkeit.
– Jean Paul
Wer nicht den Mut hat, auf seine eigne Art närrisch zu sein, hat ihn schwerlich, auf seine eigne klug zu sein.
– Jean Paul