Ein Narr ist nie so lächerlich, als man ihn macht.
– Jean Paul
Jean Paul Zitate
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Manche Menschen macht man durch die größten Wohltaten nicht so warm als durch das kleinste Lob.
– Jean Paul
Der Körper ist der Panzer und Küraß der Seele. Nun so werde dieser vorerst zu Stahl gehärtet, geglüht und gekältet.
– Jean Paul
Je mehr ein Weib männliches Temperament hat, desto sinnlicher ist ihre Liebe.
– Jean Paul
Bettet doch alte Menschen weich und warm und lasset sie recht genießen, denn weiter vermögen sie nichts mehr; und beschert ihnen gerade im Lebens-Dezember und in ihren längsten Nächten Weihnachtsfeiertage und Christbäume! Sie sind ja auch Kinder, ja zurückwachsende.
– Jean Paul
Noch dazu schauete Viktor immer [...] zu Emanuels offnem Fenster und ließ sich ein Lächeln von ihm wie eine laufende Welle voll Licht herunterwehen.
– Jean Paul
Alles ist zu ertragen, was nur einen Augenblick dauert. Aber ist denn das Leben nicht bloß aus Augenblicken zusammengestellt? Sagst du dagegen: »Viele Augenblicke machen doch eine Stunde«, so antworte ich: kommt der zweite Augenblick, so ist der erste vorüber; und so weiter; und so machen sie nie eine Stunde.
– Jean Paul
Manche geben allen großen Wahrheiten Kleinheit, wenn sie sie nur sagen.
– Jean Paul
Es ärgert einen, wenn man ihm die zu lesende Zeitung voraussagt.
– Jean Paul
Ein Staat ist leichter zu regieren als ein Mensch.
– Jean Paul
Solange das Wort Gott in einer Sprache noch dauert und tönt: so richtet es das Menschenauge nach oben auf.
– Jean Paul
Humor ist überwundnes Leiden an der Welt.
– Jean Paul
Krankheiten nützen nicht nur dem Doktor, sondern auch der Seele.
– Jean Paul
So zerstäubt der Schlag des Todes den ganzen Plunder von unsern Torheiten.
– Jean Paul
Man schreibt sich leichter falsche Vorzüge zu, als man seine wahren errät.
– Jean Paul
Keine Zeit ist mit der Zeit zufrieden; das heißt, die Jünglinge halten die künftige für idealer als die gegenwärtige, die Alten die vergangene.
– Jean Paul
Sieh dich nicht nach viel Gründen zum Guten um. Mach nur den Anfang; dieser oder die Fortsetzung geben sie dir schon nachher.
– Jean Paul
Fern von Menschen wachsen Grundsätze; unter ihnen Handlungen.
– Jean Paul
Die feinste Politik, sagt man, sei pas trop gouverner (nicht zu sehr lenken); es gilt auch für die Erziehung.
– Jean Paul
Wer weiß, daß er uns gefället, dem gefallen wir.
– Jean Paul
Kluge halten das Gewöhnliche, Dumme das Ungewöhnliche für toll.
– Jean Paul
Nur unser Herz ist eigentlich unsre eigne Geschichte; die Begebenheiten teilen wir mit Stadt und Land.
– Jean Paul
Man muß etwas Bessers sein als sein Stand, um ihn zu erfüllen.
– Jean Paul
Viele Lehrstunden hintereinander heißt in einem fort säen, so daß nichts wachsen kann; und mit der Saat die Ernte ersticken. Solange ihr die Uhr aufzieht, geht sie nicht.
– Jean Paul
Alles Heilige ist früher als das Unheilige; Schuld setzt Unschuld voraus, nicht umgekehrt; es werden Engel, aber nicht gefallne geschaffen. Daher kommt eigentlich der Mensch nicht zum Höchsten hinauf, sondern immer von da herab und erst dann zurück empor; und nie kann ein Kind für zu unschuldig und gut gehalten werden.
– Jean Paul
So viel sich auch um und in mir ändre: Dieselbe Sonne, die mich als Kind bestrahlte, sieht unverändert mich jetzt an.
– Jean Paul
Ein Weib hofft so lange, als ein zweites nicht mit hofft.
– Jean Paul
[...] die Feder eines außerordentlich guten Autors [ist] eine Lichtputze der Wahrheit [...].
– Jean Paul
Ein Mann von Verstand gibt Leuten von Verstand zu leicht sein Herz.
– Jean Paul
Für manche ist das Leben ein Bette, worin sie immer nur gekrümmt liegen können.
– Jean Paul