Sprachmaschine ist wegen Menschenähnlichkeit so fürchterlich als Wachsbild.
– Jean Paul
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Sprachmaschine ist wegen Menschenähnlichkeit so fürchterlich als Wachsbild.
– Jean Paul
Ordnung und Unordnung kann man lernen, es ist Gewohnheit.
– Jean Paul
Keiner denkt mehr frei, der ein System hat.
– Jean Paul
Heiraten in der Jugend heißt, sich im Sommer einen Ofen mieten; erst im Winter weiß man, ob er heizt oder raucht
– Jean Paul
Die Weiber haben größere Schmerzen als die, worüber sie weinen!
– Jean Paul
Die Männer machen sich von großen Männern eben jene romanhaften Vorstellungen als die Mädgen von ihren künftigen Romanhelden.
– Jean Paul
Die Bank am Wege erfreut als Zeichen des Kosmopolitismus.
– Jean Paul
Wo es so aussieht als wäre nichts zu tun, ist bereits viel getan worden.
– Jean Paul
Der meiste Anteil der Menschen an der Menschheit ist der der Kaufleute am Krieg.
– Jean Paul
Kein Autor sollte sich über etwas zu schreiben hinsetzen, dem es nicht unbeschreiblich ärgert, daß er keinen Folioband darüber schreiben kann. Wehe ihm, wenn er einen Gedanken sucht und nicht jede Minute 10 abweiset.
– Jean Paul
Die Menschen schieben ihren letzten Willen gern solange hinaus wie ihren bessern.
– Jean Paul
Die Blumen der Freude im Herbst des Alters geruchlos; des Frühlings in der Jugend vielleicht giftig, die der Mitte recht.
– Jean Paul
Ein Herz voll Liebe kann alles vergeben, sogar Härte gegen sich, aber nicht Härte gegen andere; denn jene zu verzeihen ist Verdienst, diese aber Mitschuld.
– Jean Paul
Eheweiber sind scharfsichtig, wenn ein Mensch sich den Ehemännern empfehlen will, und diese, wenn ein Mensch sich der Frau.
– Jean Paul
Wartet nicht auf außergewöhnliche Umstände, um Gutes zu tun. Tut es unter normalen Umständen.
– Jean Paul
Wir sagen ›das Leben nehmen‹, während nur Jahre genommen werden.
– Jean Paul
Warte nie auf außerordentliche Lagen zum Gut-Sein, denn die alltäglichste ist die beste dazu.
– Jean Paul
In den besten Reisebeschreibungen interessiert uns doch der Reisende am meisten, wenn er sich nur zeigen mag. Wer eine Reise beschreibt, beschreibt damit sich immer auch selber.
– Jean Paul
Man tadelt den eignen Hund, der an jedem Fremdling aufhüpft, liebt es aber, wenn es uns geschieht; so hassen wir unsern Schmeichler nicht so sehr als einen fremden.
– Jean Paul
Kein großer Philologe hat ein poetisches oder philosophisches Meisterstück geschaffen; man ist nur froh, wenn er seine Sprache halb so gut schreibt, als er die fremde versteht.
– Jean Paul
In gewissen Jahren wird das Leben ein fortdauerndes Verlieren. – Gott erhalte mir meine Freunde! Es wäre wirklich schön, wenn man in Gesellschaft sterben könnte, wenn man in Gesellschaft gelebt.
– Jean Paul
In jeder Zeit ist Krieg, wenn nicht körperlicher, doch geistiger und körperliche Siege fordern geistige heraus.
– Jean Paul
Leidenschaft macht, daß man besser und schlechter handelt als die Vernunft täte.
– Jean Paul
Die Freude fliegt als ein so schönfarbiger, schmeichelnder, nichts verletzender Goldfalter um uns; nur legt und läßt er so oft Eier zu gefräßigen Raupen zurück, welche viel und lange verzehren, bis sie sich wieder entpuppen zu leichten Goldfaltern.
– Jean Paul
Schlimme Leute befinden die guten am ersten falsch, weil diese jene nicht bei andern billigen können.
– Jean Paul
Nur im Leiden sitzt man über seine Fehler zu Gerichte, wie man nur im Finstern Bläschen in großen Spiegeln untersucht und findet.
– Jean Paul
Man tut oft bloß stolz, weil man vermutet, der andere denke stolz.
– Jean Paul
Aus einer Frau ohne Torheiten wäre weiter nichts zu machen als – ein Mann.
– Jean Paul
Großes Glück ist die Feuerprobe des Menschen großes Unglück nur die Wasserprobe.
– Jean Paul
Wirf, du Erdensohn, deinen Anker nicht in die Tiefe des Erdenschlamms, sondern in die Höhe des Himmelsblau, und dein Schifflein wird fest ankern im Sturm.
– Jean Paul