An andern liebt man Vollkommenheiten, an sich sich.
– Jean Paul
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An andern liebt man Vollkommenheiten, an sich sich.
– Jean Paul
Verdienste reizen zu nichts als zur Haussuchung nach Sünden, und man erfüllt gerade das Gegenteil des preußischen Gesetzes, das bloß Unteroffiziere, welche Verdienstmedaillen haben, von der Fuchtel freispricht.
– Jean Paul
Niemand hat die Kraft – wenn er auch will –, in einem fort unglücklich zu sein, sondern er wird glücklich.
– Jean Paul
In der schönen Zeit des Vorjünglings wird dem Freunde alles, sogar das scheueste Lieben, gestanden; nur höchstens [...] der Geliebten nicht.
– Jean Paul
Der Mensch schenkt am leichtesten nach dem Schenken.
– Jean Paul
Die Menschen widerlegen einander ewig nur Irrtümer, die der Gegner nicht behauptet.
– Jean Paul
Der Spott über Abscheulichkeit (wenn es nicht juvenalischer ist), z.B. Päderastie, mindert den Abscheu mehr, als er ihn mehrt.
– Jean Paul
Mache deine Gegenwart zu keinem Mittel der Zukunft, denn diese ist ja nichts als eine kommende Gegenwart, und jede verachtete Gegenwart war ja eine begehrte Zukunft!
– Jean Paul
Es hab viele Religionen, aber nur ein Sittengesetz.
– Jean Paul
Stille Unterordnung unter Willkür schwächt, stille unter Notwendigkeit stärkt – seid denn eine Notwendigkeit!
– Jean Paul
Er lobt mit Vergnügen die Tugenden des andern und rügt mit Vergnügen seine Fehler.
– Jean Paul
Die Weiber lieben einander nicht so sehr, weil sie sich nicht in den schönsten Augenblicken je sehen – des Gebets und der Liebe.
– Jean Paul
Das Echo wie der Nachruhm behalten nur die letzten Silben eines Menschen.
– Jean Paul
Wer in einer Gesellschaft ein Bonmot erklärt, hat seine Feinheit nicht verstanden.
– Jean Paul
Wenn Seneca sagt, Gott könne nichts lieber sehen als einen tugendhaften Mann im Widerstande gegen das Unglück, so setzte ich hinzu: als einen im Genusse einer erlaubten Freude.
– Jean Paul
Man tut oft bloß stolz, weil man vermutet, der andere denke stolz.
– Jean Paul
Bedeutende Menschen, die uns aber böse geschildert worden, nehmen uns, da wir ihnen stets ein unmoralisches Äußeres dazu liehen, stets bei der ersten Bekanntschaft ein wenig ein.
– Jean Paul
Der Körper ist der Panzer und Küraß der Seele. Nun so werde dieser vorerst zu Stahl gehärtet, geglüht und gekältet.
– Jean Paul
Wenn einer alle die Hindernisse überdenkt, die sein ganzes Leben durch seine Entwicklung bestritten hatten, so ruft er aus: »Was hätt ich nicht werden können!«
– Jean Paul
Die Jugend ist die Periode der Nachahmung.
– Jean Paul
Essen nimmt, Trinken gibt Enthusiasmus.
– Jean Paul
An reicher Wirklichkeit verwelkt oder verarmt die Phantasie.
– Jean Paul
Ich begreife nicht, wie ein Mann sagen oder glauben kann, er sei schön, ohne rot zu werden.
– Jean Paul
Willst du die Mängel deiner guten künftigen Frau leicht voraus wissen: so gib nur auf diejenigen Acht, welche der Braut von den Eltern und Geschwistern oft nur leise und lächelnd vorgeworfen werden. Diese folgen ihr als die gewisseste Mitgabe.
– Jean Paul
Wer nicht den Mut hat, auf seine eigne Art närrisch zu sein, hat ihn schwerlich, auf seine eigne klug zu sein.
– Jean Paul
Ach möcht' es mein Titan so klar darstellen, als es in mir steht, daß die ganze idealische Welt vom innern, nicht vom äußern Menschen betreten und beschauet werden kann.
– Jean Paul
Man liebt am schönsten und reinsten die Wesen, die nicht wiederlieben, Hunde, Kinder; Geliebte, von denen man nichts fordern kann.
– Jean Paul
Die Fremden hören in der Ehe wohl den Sturm, aber nicht die Windstille oder den Zephyr.
– Jean Paul
Katzen krümmen den Rücken nur, um sich zu verteidigen.
– Jean Paul
Kurz nach einem Fehler ist der bereuende Mensch am besten, weil er demütig ist.
– Jean Paul