Im Traum kann man (wenigstens ich) sich der tiefsten Gefühle aus der Kindheit erinnern.
– Jean Paul
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Im Traum kann man (wenigstens ich) sich der tiefsten Gefühle aus der Kindheit erinnern.
– Jean Paul
Langes Sprechen erzeugt abgekürztes Hören, denn man geht davon.
– Jean Paul
Wenn sich ein großer Kopf euch zu unbedeutend darstellt: so glaubt nur, daß er's ist, weil er euch dafür hält.
– Jean Paul
[...] die Feder eines außerordentlich guten Autors [ist] eine Lichtputze der Wahrheit [...].
– Jean Paul
Kritik lernt man mehr von eignen Arbeiten als von Kunstrichtern.
– Jean Paul
Man muß in der Ehe, und wär' es nur, um kalt zu scheinen und zu bleiben, nie zwei Vorwürfe hintereinander machen, sondern stets nur einen.
– Jean Paul
Es ärgert einen, wenn man ihm die zu lesende Zeitung voraussagt.
– Jean Paul
Man liebt die Menschen mehr, wenn man den Entschluß, ihnen eine Wohltat zu erweisen, fässet, als nachdem er ausgeführt ist.
– Jean Paul
Wir sind Tiere in einem Glase, wir halten die durchsichtige Schranke für keine und stoßen immer daran.
– Jean Paul
Die Worte des Ehemanns wirken höchstens auf die Ehefrau, wenn er sie einer fremden vorsagt.
– Jean Paul
Es ist beinahe noch schwerer, gut zu schreiben, als ebensogut zu reden: denn zu jenem hab ich nicht mehr Zeit als bei diesem, weil gute Gedanken doch schnell entstehen.
– Jean Paul
Vor Gott bleibt doch keine Vernunft vernünftig, aber wohl ein redliches Gemüt.
– Jean Paul
Man verdirbt unter Leuten, die einen nicht übertreffen.
– Jean Paul
Ohne Lächeln kommt der Mensch, ohne Lächeln geht er, drei fliegende Minuten lang war er froh.
– Jean Paul
Das Alter, der Mondschein des Lebens, hat keine Gewitter der Leidenschaften; aber unter dem frühern Sonnenschein blitzen sie.
– Jean Paul
Ein Mensch, der ein Buch macht, hängt sich schwerlich.
– Jean Paul
Die Mutter liebt der Art Menschen, von der ihr Sohn ist; gibt dem Handwerksburschen, wenn ihr Sohn einer, mehr.
– Jean Paul
Schwächlinge müssen lügen, sie mögen es hassen, wie sie wollen. Ein Droh-Blick treibt sie mitten ins Sündengarn.
– Jean Paul
Anfangs fällt die Gestalt im Grabe ein, dann schleift sich sogar ihr Bildnis auf dem Grabsteine hinweg; – was bleibt? Was beide erschuf, die Seele!
– Jean Paul
Es gibt Wörter, welche Taten sind.
– Jean Paul
Ich bin, was ich bin, und werde schwerlich anders.
– Jean Paul
Feststehende philosophische Worte sind gefährlich – man bringt sein ganzes Anschauungssystem darunter – und dann versteht man fremde Worte nicht, die man sonst verstände.
– Jean Paul
Nichts macht die Menschen vertrauter und gegen einander gutgesinnter als gemeinschaftliche Verleumdung eines Dritten.
– Jean Paul
Ein Jüngling, der mit dem bürgerlichen Leben zufrieden wäre, wäre sehr mittelmäßig.
– Jean Paul
Am anderen liebt man Vollkommenheit, an sich sich.
– Jean Paul
Gegenwärtiges Unglück verdau ich in wenig(en) Stunden; aber künftiges bleibt mir im Magen liegen.
– Jean Paul
Ein Dummer mit Lebhaftigkeit ist das lächerlichste Geschöpf.
– Jean Paul
Wer die Menschen nicht mehr liebt, findet wieder Liebe und Interesse an einem, der leidet. Der Schmerz führt uns die alte Liebe des ganzen Geschlechts zurück.
– Jean Paul
Ein Gelehrter hat keine lange Weile; nur ein Thron-Insaß lässet sich gegen diese Nervenschwindsucht hundert Hof-Feste verschreiben, Gesellschaftkavaliere, ganze Länder und Menschenblut.
– Jean Paul
Im Alter liebt man Personalien, in der Jugend Realien.
– Jean Paul