Bloß darum müssen wir soviel lesen, weil wir alles in 10 Büchern lesen müssen, anstatt es aus einem zu merken.
– Jean Paul
Jean Paul Zitate
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Im Alter ist einem der Nutzen des Ruhms lieber als der Ruhm.
– Jean Paul
Wenn es glatteiset, gehen die Menschen sehr Arm in Arm.
– Jean Paul
Das Leben fängt, wie das griechische Drama, mit Possen an.
– Jean Paul
Eigentlich begehrt und braucht jeder Mensch seinen besondern Roman.
– Jean Paul
Das Sehnen nach Liebe ist selber Liebe.
– Jean Paul
Es gibt einen Ernst für alle; aber nur einen Humor für wenige.
– Jean Paul
Es ist schlimm, daß man vor lauter heißerer Liebe zu Freunden ihnen gerade das Bestimmteste über ihre ganze Lage zu sagen wagt.
– Jean Paul
Was überwand vom Fakir an bis zu den Märterinnen des Christentums und der Liebe und der Kinderpflicht und bis zu den Blutzeugen der Freiheit den Körper, die Meinung, den Wunsch, die Folter? Eine das Herz durchwurzelnde Idee.
– Jean Paul
Nur wer irgendein Ideal, das er ins Leben ziehen will, in seinem Innern hegt und nährt, ist verwahrt gegen die Gifte und Schmerzen der Zeit.
– Jean Paul
Alles Heilige ist früher als das Unheilige; Schuld setzt Unschuld voraus, nicht umgekehrt.
– Jean Paul
Der Hauptfehler des Menschen bleibt, daß er so viele kleine hat.
– Jean Paul
Das Schicksal macht den Mann zum Unter-Schicksal des Weibes.
– Jean Paul
Nur um den Einsamen schleichen Gespenster.
– Jean Paul
Was hat man für Recht dazu, dem Pöbel, dem größern Teil der Menschen, die Aufklärung vorzuenthalten? Wer gab uns das Recht, der Richter seiner Einsicht und seines Schicksals zu sein? Wenn er die Aufklärung mißbraucht: so wird er es nicht mehr tun als die, die jetzt aufgeklärt sind. Freilich der Übergang von Finsternis zu Licht geschieht allemal in einem Orkan. – Man regiert, um sie dumm zu erhalten: und erhält sie dumm, um sie zu beherrschen.
– Jean Paul
Am Tage ist man kühner gegen Geister, in der Nacht gegen Menschen.
– Jean Paul
Gib dem kleinen Kind einen dürren Zweig, es wird mit seiner Phantasie Rosen daraus sprießen lassen.
– Jean Paul
Wer sich keine moralische Stärke zutrauet, büßet sie am Ende wirklich ein.
– Jean Paul
Menschen von feinem Gefühl bezaubern durch eine gewisse zärtliche Aufmerksamkeit auf kleine Bedürfnisse des andern, durch ein Erraten seiner leisesten Wünsche, durch eine stete Aufopferung ihrer eignen, durch Gefälligkeiten, deren seidenes Geflecht sich fester und sanfter um unser Herz herumlegt als das schneidende Liebeseil einer großen Wohltat.
– Jean Paul
Die Menschen soll keiner belachen als einer, der sie recht herzlich liebt.
– Jean Paul
So lange man lieset, besinnt man sich auf all(es), nur nicht auf sich.
– Jean Paul
Die Reichen sollten statt des täglich[en] Brots in der Bitte um täglich Hunger bitten.
– Jean Paul
Jede gute Erzählung, so wie gute Dichtung, umgibt sich von selber mit Lehren.
– Jean Paul
Er kommt ganz außer sich. Dann kommt er ja an einen bessern Ort.
– Jean Paul
Der Frühling des Lebens und das Gespinnst des Nachsommers weben uns das Winterkleid des Alters.
– Jean Paul
Die Armut und die Hoffnung sind Mutter und Tochter. Indem man sich mit der Tochter unterhält, vergisst man die andere.
– Jean Paul
Niemand ändert sich schwerer, als der stets unter andern oder in Geschäften lebt, d. i. träumt – die andringende, überhäufende Gegenwart ersticket jeden stillen Keim.
– Jean Paul
Wenn ein Mensch eine gewisse Anzahl Wohltaten empfangen: hört er auf, sie zu zählen.
– Jean Paul
Gegen den Bekanntesten fühlt man größere Achtung, wenn andre sie ihm erzeigen.
– Jean Paul
Ich begreife sehr wohl, warum manche ihren Körper so wenig den Befehlen der Weisheit untertänig machen können. Der, dessen Herz bei jedem neuen Vorfall zu pochen anfängt, wird über dasselbe anfangs wenig mit seiner Weisheit vermögen. Denn das Bestreben, den Fehler zu vermeiden, bringt ihn hervor.
– Jean Paul