Söhne deine Phantasie nie mit dem nächsten Unglück aus, sondern mit dem größten. Nichts löset mehr den Mut auf als die warmen, mit kalter Angst abwechselnden Hoffnungen.
– Jean Paul
Gefällt 1 mal
- Seite 31 / 49 -
Söhne deine Phantasie nie mit dem nächsten Unglück aus, sondern mit dem größten. Nichts löset mehr den Mut auf als die warmen, mit kalter Angst abwechselnden Hoffnungen.
– Jean Paul
Aber auf der andern Seite ist ja das Aufblühen der verjüngten Erde die beste Kurzeit gegen den Schmerz über die, die in ihr liegen, und Blumen verhüllen uns Gräber besser als Schnee.
– Jean Paul
Wer die Menge unbedeutender ungenial(ischer) Bücher sieht, hält die Menschen für noch unbedeutender.
– Jean Paul
Da wir ein matteres Gedächtnis für Größe und Zahl der Leiden haben als für Freuden: so vergessen wir mit ihnen leicht auch, welche Früchte uns ihre Stechpalmen getragen.
– Jean Paul
Furcht ist egoistischer als der Mut, denn sie ist bedürftiger.
– Jean Paul
Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsere Freuden, sondern weil unsere Hoffnungen aufhören.
– Jean Paul
Wer weiß, daß er uns gefället, dem gefallen wir.
– Jean Paul
Manche können nur fremde Meinungen, nicht ihre eigenen berichtigen.
– Jean Paul
Er kommt ganz außer sich. Dann kommt er ja an einen bessern Ort.
– Jean Paul
Fehler aus relativen Schlüssen: z. B. das Übel und den Wert eines Menschen verkleinern, indem man beide mit größern vergleicht.
– Jean Paul
Der Wein wirkt stärkend auf den Geisteszustand, den er vorfindet, er macht die Dummen dümmer, die Klugen klüger.
– Jean Paul
Eine Frau, die immer lieben könnte, würde nie veralten [...].
– Jean Paul
Die Freude ist der Sommer, der die innern Früchte färbt und schmilzt.
– Jean Paul
Unser Lebensweg steht auf beiden Seiten so voll Bäumchen und Ruhebänke, daß ich mich wundere, wenn einer müde wird.
– Jean Paul
Der Zank in der Ehe ist die Schneedecke, unter der sich die Liebe warm hält.
– Jean Paul
Ein Knabe muß seinen Schmerz trocken verdauen, ein Mädchen mag einige Tropfen nachtrinken.
– Jean Paul
Die Predigten sind Kehrbesen, die den Unrat von acht Tagen aus den Herzen der Zuhörer herausfegen.
– Jean Paul
Der Schriftsteller sollte unter die Schönheiten, die nur Kenner wahrnehmen, die Schönheiten beimengen, die auch ein schwacher Leser wahrnimmt.
– Jean Paul
Unter den Menschen und Borsdorferäpfeln sind nicht die glatten die besten, sondern die rauhen mit einigen Warzen.
– Jean Paul
Der Mensch gehet allezeit, wenn er sich noch so lange gegen eine Meinung gesträubt, endlich zu ihr mit Leidenschaft über.
– Jean Paul
Die Geister brauchen Freiheit, aber keine Gleichheit.
– Jean Paul
Eine Lüge, die einen Knoten löset, ist uns glaublicher als eine, die einen knüpft.
– Jean Paul
Warte niemals auf außerordentliche Lagen zum Gutsein, denn die alltäglichste ist die verdienstlichste dazu [...].
– Jean Paul
Der Skeptiker liebt den Orthodoxen mehr als den Heterodoxen.
– Jean Paul
Ertragt Bücher, Menschen und euch!
– Jean Paul
Durch den Nachgeschmack des vergangenen und den Vorgeschmack des zukünftigen Leidens überfüllen wir den Kelch des Augenblickes selbst.
– Jean Paul
Das Große jedoch schau' ich hier nicht in der Menge der verbundnen, aber doch kleinen Einzelwesen, [...] ich schaue das Große in der Macht, die Millionen Geister zu einem Bunde berechnete und aneinanderschloß.
– Jean Paul
Krankheiten nützen nicht nur dem Doktor, sondern auch der Seele.
– Jean Paul
Kein Egoist hält sich für einen ganzen – er schiebts auf die Menschen.
– Jean Paul
Vor großen Entscheidungen des Verhängnisses ergreift alle Menschen der Aberglaube.
– Jean Paul