Das Gefühl findet, der Scharfsinn wägt die Gründe.
– Jean Paul
Gefällt 1 mal
- Seite 34 / 49 -
Das Gefühl findet, der Scharfsinn wägt die Gründe.
– Jean Paul
Was überwand vom Fakir an bis zu den Märterinnen des Christentums und der Liebe und der Kinderpflicht und bis zu den Blutzeugen der Freiheit den Körper, die Meinung, den Wunsch, die Folter? Eine das Herz durchwurzelnde Idee.
– Jean Paul
Es ist der Wahrheit nicht zuträglich, wenn ein großer Kopf mit einem dummen Gegner streitet. Da jener diesen für zu gering ansieht, so wird er ihm auch da nicht Recht lassen, wo er's hat.
– Jean Paul
Lasset das Unkraut der Verdrießlichkeit nicht wuchern, sondern reißet es aus – und säet es nie.
– Jean Paul
Der Schlaf hat eine Grazie zur Frau. Wie das Sterben streicht der Schlaf die großen Züge der Leidenschaft mildernd aus.
– Jean Paul
Der Dichter ist freier als der Philosoph.
– Jean Paul
Der Zank in der Ehe ist die Schneedecke, unter der sich die Liebe warm hält.
– Jean Paul
Alles Vergnügen kommt von ungefähr und fället aus den Wolken; an dem, das man lange erwartet, ist selten viel.
– Jean Paul
Der heilige Ambrosius sagte, der Müßiggang sei das Kopfkissen des Teufels.
– Jean Paul
In nichts offenbart sich die herzlose Maschinenhaftigkeit der Neuern mehr als in der Dürre ihrer Feste.
– Jean Paul
Jeder Freund ist des anderen Sonne. er zieht und er folgt.
– Jean Paul
Am Throne gibt es fast für niemanden Geheimnisse als für den, der darauf sitzt.
– Jean Paul
Man ist nie liebenswürdiger, als wenn man geliebt wird.
– Jean Paul
Ein Mensch kann so wenig den ganzen Geschmack haben als ein Mensch die Wahrheit – die Menschheit hat beides.
– Jean Paul
Noch dazu schauete Viktor immer [...] zu Emanuels offnem Fenster und ließ sich ein Lächeln von ihm wie eine laufende Welle voll Licht herunterwehen.
– Jean Paul
Fehler, daß man den andern nur widerlegen, nicht überreden will.
– Jean Paul
Kurze Parenthesen können, bandlos abgebrochen, als neue Perioden mitreden; ein langer Schmarotzer-Periode muß sich durchaus mit dem Stammperioden grammatisch verwurzeln; und die Probe der Güte ist, daß der Leser nicht dabei zurückzulesen hat.
– Jean Paul
Man lobt den andern lieber in Briefen als ins Gesicht.
– Jean Paul
Ertragt Bücher, Menschen und euch!
– Jean Paul
Alles ist eher in einem Staate ins Reine und Vollkommene zu bringen, Ausübung der Justiz – Rechte – Kammer –; nur die Besetzung der Stellen, zumal der hohen, offenbart sich als Fleck jedes Staats.
– Jean Paul
Ein Gelehrter hat keine lange Weile; nur ein Thron-Insaß lässet sich gegen diese Nervenschwindsucht hundert Hof-Feste verschreiben, Gesellschaftkavaliere, ganze Länder und Menschenblut.
– Jean Paul
Briefe sind nur dünnere Bücher für die Welt.
– Jean Paul
Nie kann eine Frau vergessen zu lieben, sie möge dichten oder herrschen.
– Jean Paul
Die Fremden hören in der Ehe wohl den Sturm, aber nicht die Windstille oder den Zephyr.
– Jean Paul
Die Besonnenheit richtet sich nach dem geistigen Reichtum d(es) Menschen.
– Jean Paul
Die Natur hat das Weib unmittelbar zur Mutter bestimmt, zur Gattin bloß mittelbar, so ist der Mann umgekehrt mehr zum Gatten als zum Vater gemacht.
– Jean Paul
Weiber behalten eigne Geheimnisse, Männer fremde.
– Jean Paul
Sogar in unserer Erinnerung ist uns die Vergangenheit als Fülle früherer Erinnerung schön.
– Jean Paul
Freilich ist Achtung die Mutter der Liebe; aber die Tochter wird oft einige Jahre älter als die Mutter.
– Jean Paul
Nicht der äußere Mensch, aber der innere hat Spiegel nötig. Man kann sich nicht anders ganz sehen, als im Auge eines fremden Sehers.
– Jean Paul