Jean Paul Zitate
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Was überwand vom Fakir an bis zu den Märterinnen des Christentums und der Liebe und der Kinderpflicht und bis zu den Blutzeugen der Freiheit den Körper, die Meinung, den Wunsch, die Folter? Eine das Herz durchwurzelnde Idee.
– Jean Paul
Es ist der Wahrheit nicht zuträglich, wenn ein großer Kopf mit einem dummen Gegner streitet. Da jener diesen für zu gering ansieht, so wird er ihm auch da nicht Recht lassen, wo er's hat.
– Jean Paul
Um froh zu sein, muß man einen langen Geschäftsplan haben, der doch die Freuden nicht aussperret, sondern einschließet: am besten wenn die Geschäfte und Freuden in eins fallen (bei mir).
– Jean Paul
Der Dichter ist freier als der Philosoph.
– Jean Paul
Alles Vergnügen kommt von ungefähr und fället aus den Wolken; an dem, das man lange erwartet, ist selten viel.
– Jean Paul
Man ist nie liebenswürdiger, als wenn man geliebt wird.
– Jean Paul
Wenn es glatteiset, gehen die Menschen sehr Arm in Arm.
– Jean Paul
Fehler, daß man den andern nur widerlegen, nicht überreden will.
– Jean Paul
Kurze Parenthesen können, bandlos abgebrochen, als neue Perioden mitreden; ein langer Schmarotzer-Periode muß sich durchaus mit dem Stammperioden grammatisch verwurzeln; und die Probe der Güte ist, daß der Leser nicht dabei zurückzulesen hat.
– Jean Paul
Man lobt den andern lieber in Briefen als ins Gesicht.
– Jean Paul
Briefe sind nur dünnere Bücher für die Welt.
– Jean Paul
Nichts macht die Menschen vertrauter und gegen einander gutgesinnter als gemeinschaftliche Verleumdung eines Dritten.
– Jean Paul
Die Besonnenheit richtet sich nach dem geistigen Reichtum d(es) Menschen.
– Jean Paul
Man gibt seine Kinder auf die Schule, dass sie still werden - auf die Hochschule, dass sie laut werden.
– Jean Paul
Weiber behalten eigne Geheimnisse, Männer fremde.
– Jean Paul
Nie ist eine weibliche Stimme schöner als beim Trösten.
– Jean Paul
Sogar in unserer Erinnerung ist uns die Vergangenheit als Fülle früherer Erinnerung schön.
– Jean Paul
Jedes uns erzählte Menschenleben hat etwas Erbärmliches, Eingeschränktes. Wir wundern uns, als müss ein gehörtes anders sein als ein geführtes.
– Jean Paul
Freilich ist Achtung die Mutter der Liebe; aber die Tochter wird oft einige Jahre älter als die Mutter.
– Jean Paul
Nicht der äußere Mensch, aber der innere hat Spiegel nötig. Man kann sich nicht anders ganz sehen, als im Auge eines fremden Sehers.
– Jean Paul
Erweiche dich durch die Ausmalung der Leiden des Feindes, denke dir ihn als einen geistig Gebrechlichen, der Mitleid verdient.
– Jean Paul
Er hatte Lebensart, nicht um sie zu zeigen, sondern aus Menschenliebe und Schonung: denn Lebensart ist die Tugend auf kleine Gegenstände angewandt.
– Jean Paul
Sein Lehrer hat ihm ein zu weiches Herz gegeben, und ein weiches hängt, [...] wie das weiche Obst so tief herab, daß es jeder erreichen und verwunden kann; die harten Früchte hängen höher.
– Jean Paul
Nicht das Zeitliche, sondern das Ewige bestimmt die Würde des Menschen.
– Jean Paul
Eine einzige Selbstüberwindung stärkt mehr als 20 Gefühle und 200000 Predigten.
– Jean Paul
Das Alter wird geizig und sucht Geld, bloß weil es die kühnen Ideale der Jugend nicht mehr hat, und seine Kräfte ausgesprochen und nun nichts weiter braucht, als Ruhe, die ihm Geld am besten gewährt.
– Jean Paul
Erstlich zur Seltenheit muß man sich machen, und damit man es bleibe in der Gesellschaft, zuweilen hintereinander keine Seltenheit sein.
– Jean Paul
Der Eitle ließe in der Minute seine Stellung, Kleidung weg, wo er wüßte, daß man sie als Eitelkeit bemerkte.
– Jean Paul
Jeder hat mehr Selbstliebe, als man ihm zutraut.
– Jean Paul
Jede Verleumdung, wenn man sie auch verwirft, läßt eine geringere Meinung vom Verleumdeten auf kurze Zeit zurück.
– Jean Paul