Und wie viele Menschen verdienen es denn überhaupt, daß man sich von ihnen lieben lässet? Mich ausgenommen, nicht zwei, und kaum.
– Jean Paul
Jean Paul Zitate
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Der Kopf ändert sich ewig, das gute Herz wenig.
– Jean Paul
Es ist nicht halb so ungesund, Philosophie zu lehren, als zu lernen, e(ine) Philos(ophie) zu machen als zu lesen.
– Jean Paul
Das Einfältigste sagt man im Anfang in einer Gesellschaft, das Beste zuletzt.
– Jean Paul
Freuden sind unsere Flügel, Schmerzen unsere Sporen.
– Jean Paul
Wenn man die Verteidigung nicht widerlegen kann, tadelt man die Art derselben.
– Jean Paul
Das große unzerstörliche Wunder ist der Menschen-Glaube an Wunder, und die größte Geistererscheinung ist die unsrer Geisterfurcht in einem hölzernen Leben voll Mechanik.
– Jean Paul
Nichts ist leichter, als die Kinder dazu zu erziehen, daß sie gehorchen, gefallen, aufwarten und alles tun, was Eltern und andere Erwachsene begehren. Freilich sind dann die Kinder nichts, nicht mehr als die Eltern. Aber schwerer ist es, Gehorsam und Freiheit zu vereinigen, die Kraft dazulassen und doch zu lenken und sich selber einen Gegner der besten Art zu erziehen.
– Jean Paul
In jeder Sünde wohnt der ganze Krieg, wie in jedem Funken eine Feuersbrunst.
– Jean Paul
Diese kurze Erdpartie, wie du das Leben nennst, ist nur ein kurzer schwüler Dezembertag – unsere Freuden sind Torsos – unsere Erinnerungen Ruinen in einem Park – unsere Liebe ist eine ewige Sehnsucht und unsere Jugend nur ein süßerer Seufzer.
– Jean Paul
Nichts ist auf der sakramentalischen Lumpen-, Ruinen-, Kinder- und Lappalien-Erde groß und unerschöpflich als: Menschen lieben. Kenntnisse und Talente sind etwas, doch aber Hundfötter, um fein zu sprechen.
– Jean Paul
Wollen wir uns die Unsterblichkeit wegdenken aus dem Weltplane, so wählte also Gott ein stäubendes Vorüberfliegen von Seelen, deren Zeitlichkeit für ihn gar keine Existenz haben kann [...].
– Jean Paul
In der Liebe wird der Ernst der Jungfrau bezaubern; in der Ehe, die selber ein langer Ernst ist, möchte leichtes Scherzen und Bescherzen der Welt besser einschlagen.
– Jean Paul
Leidenschaft macht, daß man besser und schlechter handelt als die Vernunft täte.
– Jean Paul
Wer in einer Gesellschaft ein Bonmot erklärt, hat seine Feinheit nicht verstanden.
– Jean Paul
Wer ein rechtes Ideal, das er ins Leben ziehen will, im Geiste hegt, ist gegen d(as) Gift der Mode geschirmt, wie Schwangere gegen ansteckende Krankheiten.
– Jean Paul
Paris ist der geistige, London der körperliche Marktplatz Europas.
– Jean Paul
So groß wird durch die Verachtung des Todes die Schönheit des Lebens – so gewiß ist jeder, der mit kaltem Blut sich das Leben abspricht, vermögend, es zu ertragen – so wahr rät Rousseau, vor dem Tode eine gute Tat zu unternehmen, weil man jenen dann entbehren kann...
– Jean Paul
Wer die Vergangenheit liebt liebt eigentlich das Leben.
– Jean Paul
Allerdings, Freund, taugen die Menschen und die Gurken nichts, sobald sie reif sind.
– Jean Paul
Der Unglückliche braucht Tätigkeit, wie der Glückliche Ruhe.
– Jean Paul
Menschen beweisen sich in Gesellschaft Sachen, die jeder glaubt.
– Jean Paul
Die Leidenschaften, sagt Plato, sind die Pferde am menschlichen Wagen; o und wie leicht schwingt sich ein Weib auf den Kutschbock, um spazieren zu fahren!
– Jean Paul
Der Mensch [...] findet die stoischen Trostgründe gegen alle Schmerzen wahr und stark; nur gerade gegen den jetzigen nicht, und wenn er aus Stichwunden blutet, denkt er: Quetschwunden schließen sich leichter.
– Jean Paul
Ich ärgerte mich über den Menschenlärm unter mir und konnte nicht eher schlafen, als bis ich wußte, es seien Pferde.
– Jean Paul
O wenn wir doch jede Sünde, zu der wir oder andre uns versuchen, ein paar Tage vorher von einem wahren Schuft begehen sähen, den wir anspeien!
– Jean Paul
Ich wäre am begierigsten, die Fehler der Engel zu wissen.
– Jean Paul
In den Mannjahren sehnt man sich unendlich aber vergeblich nach einem Freunde, der wie ein Jüngling der frühern Jahre alles anhört und aufnimmt.
– Jean Paul
Wie soll ohne die ideale Jugend-Glut das Leben reifen, oder der Wein ohne August?
– Jean Paul
Durch Veränderungen formt sich ein starker Charakter, ein schwacher durch die Stabilität.
– Jean Paul