Der Spaß ist unerschöpflich, nicht der Ernst.
– Jean Paul
Jean Paul Zitate
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Nichts ist gefährlicher als eine unvollendete Versöhnung, sie erschwert die vollendete mehr als keine.
– Jean Paul
Die Macht der Frauen kann man unterschätzen, nie überschätzen.
– Jean Paul
Ich konnte nie mehr als drei Wege, glücklicher (nicht glücklich) zu werden, auskundschaften. Der erste, der in die Höhe geht, ist so weit über das Gewölke des Lebens hinauszudringen, daß man die ganze äußere Welt mit ihren Wolfsgruben, Beinhäusern und Gewitterableitern von weitem unter seinen Füßen nur wie ein eingeschrumpftes Kindergärtchen liegen sieht. – Der zweite ist; – gerade herabzufallen ins Gärtchen und da sich so einheimisch in eine Furche einzunisten, daß, wenn man aus seinem warmen Lerchennest heraussieht, man ebenfalls keine Wolfsgruben, Beinhäuser und Stangen, sondern nur Ähren erblickt, deren jede für den Nestvogel ein Baum und ein Sonnen- und Regenschirm ist. Der dritte endlich – den ich für den schwersten und klügsten halte – ist der, mit den beiden andern zu wechseln.
– Jean Paul
Man kann wohl einen Schwarm Mücken im Zimmer sumsen hören, aber nicht eine.
– Jean Paul
O du geliebtes Bayreuth, in das ich wie in einen Himmel fuhr und in dem ich jede Minute verschlang, aus Furcht, sie fliege ungenossen vorüber -, besuche mich in meinen Höfer Träumen und spiegle dich in ihnen mit deinen Gegenden und Einwohnern ab wie der Himmel im klaren Bach.
– Jean Paul
Darum eben erobert wechselseitiges Disputieren so wenig, weil nur Sätzchen wiederum Sätzchen, Teilchen die Teilchen angreifen und höchstens umstürzen; aber der Glaube ruht nicht auf vereinzelten Beweisen wie auf Pfählen oder Füßen, die man nur umzubrechen brauchte, um ihn umzustürzen, sondern er wurzelt mit tausend unsichtbaren Fasern auf dem breiten Boden des Gefühls. Daher kann man jemand bis zum Verstummen widerlegen, ohne ihn doch zu überzeugen; das Gefühl überlebt die Einsicht, wie der Schmerz die Trostgründe.
– Jean Paul
Die deutsche Sprache ist die Orgel unter den Sprachen.
– Jean Paul
Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsere Freuden, sondern weil unsere Hoffnungen aufhören.
– Jean Paul
Ich habe nichts als mich von meinen Eltern geerbt.
– Jean Paul
Sei froh, daß du leiden kannst, sei froh, daß du fühlen kannst… Wie willst du wissen, ob es dir gut oder schlecht geht, wenn du nicht beides miteinander vergleichen kannst?
– Jean Paul
Nur aber mit dem Erziehen säen wir auf einen reinen weichen Boden entweder Gift- oder Honigkelche; und wie die Götter zu den ersten Menschen, so steigen wir (physisch und geistig den Kindern Riesen) zu den Kleinen herab und ziehen sie groß oder – klein.
– Jean Paul
Der Schmerz des Kindes reicht nicht ins Knabenalter hinüber, der Schmerz des Knaben nicht ins Jünglingalter, und der des Jünglings nicht ins männliche; und keiner über das enge Leben hinaus.
– Jean Paul
Es ist gut, wenn man mit Ehrfurcht die alten Ideen in neuen Werken liest, denn die alten Bücher, in denen sie stehen, werden heute nicht mehr gelesen.
– Jean Paul
Es hab viele Religionen, aber nur ein Sittengesetz.
– Jean Paul
Man verbindet sich oft einen Menschen, wenn man nach dem Namen seines Hundes fragt.
– Jean Paul
Setzet alle, die ihr eine Ernte wollt, eine Hoffnung nicht bloß voraus, sondern handelt nach ihr, so erfüllt sie sich eben.
– Jean Paul
Die Lüge, der fressende Lippenkrebs des innern Menschen, wird vom Gefühle der Völker schärfer gerichtet und bestimmt als von den Philosophen.
– Jean Paul
Wir zeigen mit weniger Scham die Leidenschaften des Hassens als des Liebens.
– Jean Paul
Der Krieg ist die stärkende Eisenkur der Menschheit und zwar mehr des Teils, der ihn leidet, als des, der ihn führt. Ein Kriegsstoß weckt die Kräfte auf, die das lange Nagen der täglichen Sorgen durchfrisst.
– Jean Paul
Bedeutende Menschen, die uns aber böse geschildert worden, nehmen uns, da wir ihnen stets ein unmoralisches Äußeres dazu liehen, stets bei der ersten Bekanntschaft ein wenig ein.
– Jean Paul
Zuviel Enthusiasmus in der Tugend macht auf den folgenden Augenblick desto kälter und schadet also.
– Jean Paul
Man darf immer Mißtrauen haben, nur keines zeigen.
– Jean Paul
Mit Intoleranz muß der Jüngling anfangen, nicht enden, nicht umgekehrt.
– Jean Paul
Ein Autor wird am dunkelsten, wenn er Sätze sagt, die er 1000mal dachte und die, in seinem Innern lang erzogen, er nicht erst auf dem Pulte erfand, wo er sie gab. Andere entwickeln sich und dem Leser zugleich die Sache.
– Jean Paul
Nichts erkältet Liebe so leicht als Beschämung.
– Jean Paul
Nicht durch Angreifen, sondern durch Behaupten zeigt man die eigne Kraft und Individualität am besten. Bei jenem muß man sich zu sehr nach den andern richten und verliert bei Sieg und Niederlage.
– Jean Paul
Gegen der Erde Leid gibt es keinen andern Trost, als den Sternenhimmel.
– Jean Paul
In Gesellschaft macht der Witz eine Lücke und Finsternis durch Blenden; hingegen Laune ergötzt in einem fort.
– Jean Paul
Verbote wirken nichts, aber Beispiele der Milde tun alles [...].
– Jean Paul