Kurz vor dem Abreisen sowie kurz nach dem Ankommen verschönert sich uns unser Wohnort.
– Jean Paul
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Kurz vor dem Abreisen sowie kurz nach dem Ankommen verschönert sich uns unser Wohnort.
– Jean Paul
Humor ist auch eine Erhebung gegen den Himmel. Nur geht man wie der Vogel Merops mit dem Hintern zuerst.
– Jean Paul
Zwei Irrtümer setzen unsere Handlungen für (vor) den andern in falsches Licht. 1) Je mehr wir unser Ich und den rächenden Stolz desselben genießen und zeigen, desto mehr glauben wir, unsere Freude erzeuge die fremde. 2) Je weher uns Nachgeben und Zuvorkommen tut, desto weniger setzen wir voraus, daß es den andern oder den Feind um so mehr gewinne und befriedige, und wir glauben nicht, daß unserem Gefühle gerade das entgegengesetzte antworte.
– Jean Paul
Kein Gedankenstreit kann einen ewigen Frieden schliessen, sondern nur einen Waffenstillstand für einen künftigen höheren Streit.
– Jean Paul
Je weiblicher eine Frau ist, desto uneigennütziger und menschenfreundlicher ist sie; und die Mädchen besonders, die das halbe menschliche Geschlecht lieben, lieben das ganze von Herzen.
– Jean Paul
Liebe macht ohnehin, wie listig, so kühn gegen jeden, und nur gegen das Geliebte scheuer und einfacher.
– Jean Paul
Den berühmten Mann freuet kein anderes Lob weiter als ein größeres.
– Jean Paul
Wir sagen ›das Leben nehmen‹, während nur Jahre genommen werden.
– Jean Paul
Das Lob, das man im Enthusiasmus einer Frau über eine Eigenschaft gibt, gefällt ihr wenig, wenn man diese für eine der Weiblichkeit, des Geschlechts, ausgibt.
– Jean Paul
Leichter gönnen sogar gute Menschen dem anderen jedes Glück, sogar das unverdiente, aber nie das unverdiente Lob.
– Jean Paul
Wenn der Feige vor andern sich an seinem Feinde zu rächen drohet oder schon gerächt zu haben lüget, so folget er hierin weniger seinem Stolze, für tapfer zu gelten, als seinem Zorne, zu dessen Auslassung der ganze Körper kein anderes Glied als die Zunge anbietet, und der sich mutig zu machen sucht, indem er's scheinen will.
– Jean Paul
O ihr dürftigen egoistischen Menschen! [...] dieses Polarleben ist ohnehin so kahl und kalt, wir stehen ohnehin Wochen und Jahre nebeneinander, ohne mit dem Herzen etwas Besseres zu bewegen als unser Blut- bloß ein paar glühende Augenblicke zischen und erlöschen auf dem Eisfeld des Lebens – warum meidet ihr doch alles, was euch aus der Alltäglichkeit zieht, und was euch erinnert, wie man liebt – –
– Jean Paul
Überhaupt wurde sein Herz erst durch den Transport über die Zunge und Lippe recht feurig und trinkbar.
– Jean Paul
Not ist die Mutter der Künste, aber auch die Großmutter der Laster.
– Jean Paul
Eine Frau kann sich keinen festern und reinern Freund erwählen als den Liebhaber einer andern.
– Jean Paul
Aber eben so gut [...] [kann] sogar das ganze Reich des Unbewußten einmal als Reich des Bewußten erobert werden; und wir wissen nicht, wie weit die Besonnenheit steigen kann in höhern Verhältnissen, da sie ja in unsern niedern bekannten sich in den großen Unterschieden und Sprüngen von Wilden zu Weltweisen offenbart.
– Jean Paul
Das tugendhafte Herz wird, wie der Körper, mehr durch Arbeit als durch gute Nahrung gesund und stark.
– Jean Paul
Es gibt eine Heiligkeit, die nur die Leiden geben und läutern; der Strom des Lebens wird schneeweiß, wenn ihn Klippen zersplittern.
– Jean Paul
Es hälts nämlich der stärkste, wildeste Mann gegen das ewige weibliche Zürnen und Untergraben in die Länge nicht aus; um nur Ruhe und Frieden zu haben, lässet ein solcher, der vor der Ehe tausend Schwüre tat, er wollte darin seinen Willen durchsetzen, am Ende gern der Herrin ihren.
– Jean Paul
Der Mensch gewöhnt sich an wiederholte Liebe, nicht an wiederholte Ungerechtigkeit.
– Jean Paul
Findet ihr den Trost nicht in der Nähe, so erhebt euch und sucht ihn immer höher.
– Jean Paul
Der Tod. Er ist der Argus mit Millionen Augen, aber lauter zugeschloßner. Allein er schließt sie zu, damit wir unsere auftun, und schläft, damit wir wachen. Reißen wir unsere erst dann auf, wenn er seine aufmacht und uns dann ansieht, so ist's hart für uns.
– Jean Paul
Der Lasterhafte ist sein eigener Prometheusgeier.
– Jean Paul
Menschen von feinem Gefühl bezaubern durch eine gewisse zärtliche Aufmerksamkeit auf kleine Bedürfnisse des andern, durch ein Erraten seiner leisesten Wünsche, durch eine stete Aufopferung ihrer eignen, durch Gefälligkeiten, deren seidenes Geflecht sich fester und sanfter um unser Herz herumlegt als das schneidende Liebeseil einer großen Wohltat.
– Jean Paul
Auch frisset er entsetzlich viel.
– Jean Paul
Um sich etwas zu erklären, nimmt die große Welt lieber die entsetzlichste Sünde als eine gewöhnliche an.
– Jean Paul
Auf der Erde hat man tausend feine unvergängliche reiche Freuden in der – Erinnerung: unsere Obstkammer ist ein pomologisches wächsernes Kabinett der Phantasie. Hingegen auf dem Fruchtteller des Glücks treff' ich selten weichere Obstarten an als Steinobst.
– Jean Paul
Ich begreife sehr wohl, warum manche ihren Körper so wenig den Befehlen der Weisheit untertänig machen können. Der, dessen Herz bei jedem neuen Vorfall zu pochen anfängt, wird über dasselbe anfangs wenig mit seiner Weisheit vermögen. Denn das Bestreben, den Fehler zu vermeiden, bringt ihn hervor.
– Jean Paul
Gedächtnis, Witz, Phantasie, Scharfsinn können sich im Alter nicht verjüngen, aber das Herz vermag es mit sich.
– Jean Paul
Dümmer kann jeder werden, er mag noch so dumm sein.
– Jean Paul