In der Philosophie gibt es keine [...] Überzeugung durch die Wahrhaftigkeit der Methode, sondern stets nur eine durch die Einsicht der Idee.
– Jean Paul
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In der Philosophie gibt es keine [...] Überzeugung durch die Wahrhaftigkeit der Methode, sondern stets nur eine durch die Einsicht der Idee.
– Jean Paul
Wurst ist eine Götterspeise. Denn nur Gott weiß, was drin ist.
– Jean Paul
Es ist weit mehr Heuchelei in der Welt, als man glaubt und als selber die Heuchler glauben; denn sie halten nicht andere für Heuchler.
– Jean Paul
Das Alter wird geizig und sucht Geld, bloß weil es die kühnen Ideale der Jugend nicht mehr hat, und seine Kräfte ausgesprochen und nun nichts weiter braucht, als Ruhe, die ihm Geld am besten gewährt.
– Jean Paul
Glücksspiele werden verboten – das längste ausgenommen, das Leben.
– Jean Paul
Ich möchte noch den Totenkopf des guten Mannes streicheln, der die Hundsferien erfand.
– Jean Paul
Über Veränderliche regieret am besten der Unveränderliche.
– Jean Paul
Die Schlange wechselt zwar oft die Haut, aber nie die nützlichen Giftzähne.
– Jean Paul
Jeder Mensch glaubt, er sei unter allen der wichtigste, der beste; aber nur der Narr und der Dummkopf haben den Mut, es zu sagen.
– Jean Paul
Ein Wirt ›Zum Erbprinzen‹ denkt nie, wenn er seinen Erbprinz sieht, daß er dessen Namen [führt] – so verschiedne Bedeutungen hat ein Wort.
– Jean Paul
Das Reden mehrt die eigne Rührung mehr als fremde.
– Jean Paul
Jeder modisch Gekleidete hält sich für den Repräsentanten des Jahrhunderts oder Dezenniums.
– Jean Paul
Nach Ähnlichkeit der schön polierten englischen Einlegmesser gibts auch Einleg-Kriegsschwerter oder – mit andern Worten – Friedensschlüsse.
– Jean Paul
Tätige Leute [halten] weniger Ordnung als müßige.
– Jean Paul
Ach das Leben wird wie das Meerwasser nicht eher ganz süß, als bis es gen Himmel steigt.
– Jean Paul
Kann ich nicht ein Verstorbner sein, der voll Unglauben an die zweite Welt in solche gefahren ist und nun da gar nicht weiß, wo er hinaus soll vor Lust?
– Jean Paul
Liebe macht ohnehin, wie listig, so kühn gegen jeden, und nur gegen das Geliebte scheuer und einfacher.
– Jean Paul
Tod und Geburt lernt man nur in einem Dorfe kennen, in keiner Stadt.
– Jean Paul
Talente können sich untereinander, als Grade, vernichten und erstatten; Genies, als Gattungen, aber nicht.
– Jean Paul
Der Gelehrte erwirbt sich mehr blindes Zutrauen als der Scharfsinnige, weil jenem nur der Gelehrtere, diesem jeder widersprechen kann.
– Jean Paul
Was heiter und selig macht und erhält, ist bloß Tätigkeit.
– Jean Paul
Kommen wir nicht alle von gestern her?
– Jean Paul
Je mehr man mit d(em) andern bekannt wird, desto mehr hört man auf, den Verstand zu zeigen, und beginnt, das Herz zu zeigen.
– Jean Paul
Wie reißende Tiere leichter übermannt werden als Insektenschwärme, so ist der Sieg – nicht über die seltenen und großen sondern – über die kleinen und täglichen Versuchungen besser und schwerer.
– Jean Paul
In den Mannjahren sehnt man sich unendlich aber vergeblich nach einem Freunde, der wie ein Jüngling der frühern Jahre alles anhört und aufnimmt.
– Jean Paul
An gewissen verstellten Menschen ist nichts so unerträglich als ihre halb un- und halb willkürliche Herzlichkeit.
– Jean Paul
Den ersten Geburtstag feiert man mit Weinen.
– Jean Paul
In den Augen einer Frau ist ihr Lobredner anfangs ein recht gescheuter Mensch, endlich ein ganz hübscher Mensch.
– Jean Paul
Eine Lüge, die einen Knoten löset, ist uns glaublicher als eine, die einen knüpft.
– Jean Paul
Da die Gegenwart uns nie verläßt: bemerken wir gar nicht das schnelle raubende Vorbeigehen der Vergangenheit.
– Jean Paul