Die Liebe braucht gar keine Erklärung, nur der Haß.
– Jean Paul
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Die Liebe braucht gar keine Erklärung, nur der Haß.
– Jean Paul
Die feinste Politik, sagt man, sei pas trop gouverner (nicht zu sehr lenken); es gilt auch für die Erziehung.
– Jean Paul
Ich bin der Alte, sogar im Alter.
– Jean Paul
So steht der arme Mensch allemal mit zugebundenen Augen vor deinem scharfen Schwerte, unbegreifliches Schicksal! Und wenn du es aufziehest und schwingest, ergötzet ihn das Pfeifen und Wehen desselben kurz vor dem Schlage!
– Jean Paul
Kein Abenteuer, selber das schlimmste, ist je so selig zu erleben als zu erzählen.
– Jean Paul
Kein voriges Alter und Volk ist seit der Erfindung der Buchdruckerei zu vergleichen mit einem jetzigen.
– Jean Paul
Der ästhetische Witz, oder der Witz im engsten Sinne, der verkleidete Priester, der jedes Paar kopuliert, tut es mit verschiedenen Trauformeln.
– Jean Paul
Wer verrät, er verwahre ein Geheimnis, hat schon dessen Hälfte ausgeliefert; und die zweite wird er nicht lange behalten.
– Jean Paul
Leiden sollen läutern, sonst hat man gar nichts von ihnen. Zurückgeschlagen werden sie nicht durch Freuden – diese führen sie nur ergrimmter zurück – sondern durch tapfere Arbeit und Anstrengung.
– Jean Paul
O Kindheit, Jugend! Wie viel hat man, eh’ man etwas ist! – Und wie kehrt sich nachher alles um!
– Jean Paul
Wer wahr sein will, ist's schon nicht ganz mehr, er muß es gar nicht wissen.
– Jean Paul
Keine Zeit ist mit der Zeit zufrieden; das heißt, die Jünglinge halten die künftige für idealer als die gegenwärtige, die Alten die vergangene.
– Jean Paul
Um ein guter Gesellschafter zu sein, ist es sehr gut, etwas zu treiben, was die Gesellschaft selbst interessiert. Daher ist ein Jurist, Kaufmann unter Bürgerlichen an und für sich ein besserer als ein Philosoph oder gar Dichter.
– Jean Paul
Ausschließende Einsamkeit und ausschließende Geselligkeit sind schädlich, und, ihre Rangordnung ausgenommen, ist nichts so wichtig als ihr Tausch.
– Jean Paul
Es gibt Menschen, die man nicht hasset und nicht sehr liebt, aber ein wenig, die verschwinden, ohne daß man es merkt, wiederkommen ohne Freude – Für Große gibt es keine andern, und sie sind keine andern.
– Jean Paul
Höflichkeit ist der Widerschein der Sittlichkeit.
– Jean Paul
O das Einlaßblatt zur Freude ist ein gutes, und dann ein ruhiges Herz!
– Jean Paul
Katzen krümmen den Rücken nur, um sich zu verteidigen.
– Jean Paul
Es ist dem Menschen leichter und geläufiger zu schmeicheln als zu loben.
– Jean Paul
Man hoffe nie, mit einer Frau sich zu vertragen, mit der man sich als Braut gezankt.
– Jean Paul
Stille Unterordnung unter Willkür schwächt, stille unter Notwendigkeit stärkt – seid denn eine Notwendigkeit!
– Jean Paul
Das Schönste an jedem Feiertage ist die Aussicht auf den zweiten; – daher ist der letzte stets ein Aschermittwoch.
– Jean Paul
Die Vergangenheit und die Zukunft verhüllen sich uns – aber jene trägt den Witwen-Schleier und diese den jungfräulichen.
– Jean Paul
Für manche ist das Leben ein Bette, worin sie immer nur gekrümmt liegen können.
– Jean Paul
Gefühle [...] sind Sterne, die bloß bei hellem Himmel leiten, aber die Vernunft ist eine Magnetnadel, die das Schiff noch ferner führt, wenn jene auch verborgen sind und nicht mehr leuchten.
– Jean Paul
Bei der Besserung sieht man, daß man eine Menge Dinge im Umgang, die man aus Höflichkeit und Mode tat, aus Tugend nun tut und leichter.
– Jean Paul
Alle Stärke liegt innen, nicht außen.
– Jean Paul
Ironie ist der Weg und Übung zur Laune.
– Jean Paul
Die Ehe wird nicht glücklich durch Liebe – oft das Gegenteil – sondern durch Vernunft.
– Jean Paul
Die Erziehung ist ein Radiermesser, das den Klecks durchschimmern lässt.
– Jean Paul