So spielt das Schlafen mit dem Menschen, wie der Mensch mit dem Wachen.
– Jean Paul
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So spielt das Schlafen mit dem Menschen, wie der Mensch mit dem Wachen.
– Jean Paul
Man gibt seine Kinder auf die Schule, daß sie still werden; auf die Hochschule, daß sie laut werden.
– Jean Paul
Die feinste Politik, sagt man, sei pas trop gouverner (nicht zu sehr lenken); es gilt auch für die Erziehung.
– Jean Paul
Ich bin der Alte, sogar im Alter.
– Jean Paul
Es ist die gewöhnlichste und schädlichste Täuschung, daß man sich allzeit für den einzigen hält, der gewisse Dinge bemerkt.
– Jean Paul
Bloß die Großen schreiben wie die Alten, ohne Brotgier, ohne Rücksicht auf Leser, bloß in den Gegenstand versenkt.
– Jean Paul
Der ästhetische Witz, oder der Witz im engsten Sinne, der verkleidete Priester, der jedes Paar kopuliert, tut es mit verschiedenen Trauformeln.
– Jean Paul
Wer verrät, er verwahre ein Geheimnis, hat schon dessen Hälfte ausgeliefert; und die zweite wird er nicht lange behalten.
– Jean Paul
Leiden sollen läutern, sonst hat man gar nichts von ihnen. Zurückgeschlagen werden sie nicht durch Freuden – diese führen sie nur ergrimmter zurück – sondern durch tapfere Arbeit und Anstrengung.
– Jean Paul
Das Alter spricht ohnehin gern von sich.
– Jean Paul
Ein Narr ist nie so lächerlich, als man ihn macht.
– Jean Paul
Keine Zeit ist mit der Zeit zufrieden; das heißt, die Jünglinge halten die künftige für idealer als die gegenwärtige, die Alten die vergangene.
– Jean Paul
Wer wahr sein will, ist's schon nicht ganz mehr, er muß es gar nicht wissen.
– Jean Paul
Man gewinnt mehr, wenn man Mädchen etwas für sich tun lässet, als wenn man etwas für sie tut.
– Jean Paul
In phantasiereichen Menschen liegen, wie in heißen Ländern oder auf hohen Bergen, alle Extreme enger aneinander.
– Jean Paul
Ein guter Arzt rettet, wenn nicht immer von der Krankheit, doch von einem schlechten Arzte.
– Jean Paul
Man liebt die Menschen mehr, wenn man den Entschluß, ihnen eine Wohltat zu erweisen, fässet, als nachdem er ausgeführt ist.
– Jean Paul
Für manche ist das Leben ein Bette, worin sie immer nur gekrümmt liegen können.
– Jean Paul
Es ist dem Menschen leichter und geläufiger zu schmeicheln als zu loben.
– Jean Paul
Ach das ist eben das Unglück der Menschen, daß sie einen solchen Unterschied zwischen Liebe und Freundschaft machen, als könnte man je etwas anderes oder Höheres oder Schöneres als die Seele lieben.
– Jean Paul
Ebenso vermag reine Liebe nicht nur alles, sondern sie ist alles.
– Jean Paul
Die guten Weiber müssen immer die Himmelleiter tragen und halten, auf der die Männer ins Himmelblau und in die Abendröte steigen.
– Jean Paul
Die Natur bestraft alles, an den Besten auch die kleinsten Fehler und gerade diese am härtesten.
– Jean Paul
Um froh zu sein, muß man einen langen Geschäftsplan haben, der doch die Freuden nicht aussperret, sondern einschließet: am besten wenn die Geschäfte und Freuden in eins fallen (bei mir).
– Jean Paul
Unter den Menschen wird man nicht besser, wenn man nicht schon gut unter sie kommt.
– Jean Paul
Wie Deutsche Straßenraub außer Landes für erlaubt hielten, so Mord im Krieg [...]; so überall; Fehler, die man sich nicht gegen seine Familie etc. und Anhänger erlaubt, verstattet man sich gegen Fremde.
– Jean Paul
Man hoffe nie, mit einer Frau sich zu vertragen, mit der man sich als Braut gezankt.
– Jean Paul
Wenn ein Mensch eine gewisse Anzahl Wohltaten empfangen: hört er auf, sie zu zählen.
– Jean Paul
Habt Mitleiden mit der Armut, aber noch hundertmal mehr mit der Verarmung! Nur jene, nicht diese macht Völker und Individuen besser.
– Jean Paul
Viel Zänkereien in der Ehe kommen davon, daß man verlangt (fordert), der Gatte soll die Liebe erraten, die man auszusprechen zu stolz oder zu schamhaft ist.
– Jean Paul