Lasst uns immer in den großen Traum des Lebens kleine bunte Träume weben.
– Jean Paul
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Lasst uns immer in den großen Traum des Lebens kleine bunte Träume weben.
– Jean Paul
Die Fehler in jedem Amt beurteilt man zu streng, wenn man nicht darin war.
– Jean Paul
Feststehende philosophische Worte sind gefährlich – man bringt sein ganzes Anschauungssystem darunter – und dann versteht man fremde Worte nicht, die man sonst verstände.
– Jean Paul
Das Schönste, was wir in der Vergangenheit antreffen, ist die Hoffnung.
– Jean Paul
Und so liegt umgekehrt im gewöhnlichsten Menschen der kurze Abriß zum sonderbarsten.
– Jean Paul
Alle plötzlichen Dämmerungen sind nur die der Sonnenfinsternisse und also keine wachsenden, sondern ebenso plötzlich verschwindende.
– Jean Paul
O nichts befriedigt die liebende Seele, als was sie mit der geliebten teilt.
– Jean Paul
Gegenwärtiges Unglück verdau ich in wenig(en) Stunden; aber künftiges bleibt mir im Magen liegen.
– Jean Paul
Und welche Sekunde ist die wichtigste im ganzen Leben? Gewiß nicht die letzte, wie Theologen sonst sagten, sondern wahrscheinlich die erste, wie Ärzte bewiesen.
– Jean Paul
Anfangs fällt die Gestalt im Grabe ein, dann schleift sich sogar ihr Bildnis auf dem Grabsteine hinweg; – was bleibt? Was beide erschuf, die Seele!
– Jean Paul
Das Übel ist wie ein nächtlicher Alp; in dem Augenblicke, wo man dagegen zu kämpfen und sich zu rühren beginnt, ist es auch schon zu Ende.
– Jean Paul
Einer kann stets sein Wort halten, seine Vorsätze ausführen und doch veränderlich sein; er führt nämlich nur die gesagten aus; aber in den gedachten ist er veränderlich; und niemand weiß es.
– Jean Paul
Schweigen ist edel, verschweigen nicht.
– Jean Paul
Der Mensch wird nicht gut (obwohl besser), weil er sich bekehrt, sondern er bekehrt sich, weil er gut ist.
– Jean Paul
Die einzigen Arzneien, die Weibern mehr nützen als schaden, sind höchstens Kleider.
– Jean Paul
Wenn sich ein großer Kopf euch zu unbedeutend darstellt: so glaubt nur, daß er's ist, weil er euch dafür hält.
– Jean Paul
Aber doch unterscheidet die Leiden. Die einer schönen Seele sind Maifröste, welche der wärmern Jahrzeit vorangehen; aber die Leiden einer harten, verdorbenen sind Herbstfröste, welche nichts verkündigen als den Winter.
– Jean Paul
Die Hölle läßt sich als ein unendliches ewiges Schmachten nach Errettung leichter in und durch ihre Schrecken malen, als der Himmel in einem Dasein fester Wonne, welche auch die Hoffnung endigt, da sie jede übertrifft.
– Jean Paul
Das Alter, der Mondschein des Lebens, hat keine Gewitter der Leidenschaften; aber unter dem frühern Sonnenschein blitzen sie.
– Jean Paul
An einem Glück oder Unglück ist man nie schuld, aber am wiederkehrenden.
– Jean Paul
Weltumgang gibt nicht Erfahrung, höchstens diese jenen.
– Jean Paul
Man kann die feinsten Bemerkungen über den Menschen und über Individuen machen und doch von ihnen betrogen werden, d. h. sie nicht kennen.
– Jean Paul
Der Frühling des Lebens und das Gespinnst des Nachsommers weben uns das Winterkleid des Alters.
– Jean Paul
Man darf mit Erlaubnis der Obern zwar dumm, aber nicht ohne sie klug sein.
– Jean Paul
Wer die Erde verloren, schaue gen Himmel; wer sie gewonnen, schaue wieder gen Himmel; er heilt das verblutete wie das pochende Herz.
– Jean Paul
Der Eitelkeit oder ihrem Scheine entgeht niemand, wenn ihn nicht eine große Idee erfüllt, die ihn gegen sein Selbst verblendet.
– Jean Paul
Der Furchtsame erschrickt vor der Gefahr, der Feige in ihr, der Mutige nach ihr.
– Jean Paul
Weiber [sind] argwöhnischer als wir.
– Jean Paul
Man ist in der Liebe darum ungerecht, weil man den andern für vollkommen hielt.
– Jean Paul
Ein fühlend Herz ist der edelste Reichtum.
– Jean Paul