Wenn man bezahlt wird, denkt man, man arbeitete zu wenig – wenn man arbeitet, man bekomme zu wenig.
– Jean Paul
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Wenn man bezahlt wird, denkt man, man arbeitete zu wenig – wenn man arbeitet, man bekomme zu wenig.
– Jean Paul
Wo einer Zeit Gott, wie die Sonne, untergehet; da tritt bald darauf auch die Welt in das Dunkel; der Verächter des All achtet nichts weiter als sich und fürchtet sich in der Nacht vor nichts weiter als vor seinen Geschöpfen.
– Jean Paul
Bücher wirken wenig auf Individuen, aber doch auf das Jahrhundert und mithin auch auf jene.
– Jean Paul
Freilich ist Achtung die Mutter der Liebe; aber die Tochter wird oft einige Jahre älter als die Mutter.
– Jean Paul
An andern liebt man Vollkommenheiten, an sich sich.
– Jean Paul
Das Leben fängt, wie das griechische Drama, mit Possen an.
– Jean Paul
Jeder hält sein Leben für die Neujahrnacht der Zeit und mithin, wie der Abergläubige, seine – aus Erinnerungen zusammengehefteten – Träume darin für Prophezeiungen aufs ganze Jahr.
– Jean Paul
Mädchen und Gold [sind] desto weicher [...], je reiner sie sind.
– Jean Paul
Man gibt seine Kinder auf die Schule, dass sie still werden - auf die Hochschule, dass sie laut werden.
– Jean Paul
Die Besonnenheit richtet sich nach dem geistigen Reichtum d(es) Menschen.
– Jean Paul
Man muß sich immer einen Rat geben lassen – wenn man ihn auch nicht befolgt, so benützt man ihn doch.
– Jean Paul
Freude am Throne, wo nur die geistige Anstrengung gilt [...].
– Jean Paul
Körperliche Abhärtung ist, da der Körper der Ankerplatz des Mutes ist, schon geistig nötig.
– Jean Paul
Warum denk' ich: die tiefsten Schmerzensstriche auf unserer Stirn, die Runzeln des Lebens sind nur kleine Linien aus dem ungeheuern Bauriß, den der Weltgeist zieht, unbekümmert, welche Stirnen und Freuden seine Glückslinie schmerzhaft durchschneide?
– Jean Paul
Briefe sind nur dünnere Bücher für die Welt.
– Jean Paul
Verachte das Leben, um es zu genießen!
– Jean Paul
Bei einem Argwöhnischen muß man eine Wahrheit so klug, mit so viel Vorsicht und Feinheit vortragen, als wär sie eine Lüge.
– Jean Paul
Ein Mann von Verstand gibt Leuten von Verstand zu leicht sein Herz.
– Jean Paul
Das stille, häusliche Glück ist darum das edelste, weil wir es ununterbrochen genießen können. Geräuschvolles Vergnügen ist nur ein fremder Gast.
– Jean Paul
Wie dem Geiste nichts zu groß ist, so ist der Güte nichts zu klein.
– Jean Paul
Niemand hat die Kraft – wenn er auch will –, in einem fort unglücklich zu sein, sondern er wird glücklich.
– Jean Paul
Ein Gelehrter gilt so lange für unfehlbar, bis er vor uns den ersten Irrtum begangen und nachgeben müssen; dann tritt man ihm ohne Gnade keck entgegen.
– Jean Paul
Der Mensch sieht nur das Spinnrad des Schicksals, aber nicht die Spindel; daher sagt er: seht ihr nicht den ewigen, leeren Kreislauf der Welt?
– Jean Paul
In nichts offenbart sich die herzlose Maschinenhaftigkeit der Neuern mehr als in der Dürre ihrer Feste.
– Jean Paul
Unglück kann sich wie ein Skorpion in jede Ecke verkriechen.
– Jean Paul
Wenn es glatteiset, gehen die Menschen sehr Arm in Arm.
– Jean Paul
Der Schlaf hat eine Grazie zur Frau. Wie das Sterben streicht der Schlaf die großen Züge der Leidenschaft mildernd aus.
– Jean Paul
Man ist nie liebenswürdiger, als wenn man geliebt wird.
– Jean Paul
Die toleranten Menschen haben nicht die meiste Liebe.
– Jean Paul
Der Egoist findet nur dann keinen Egoismus, wenn man seinem eignen immerfort dient.
– Jean Paul