Man vergleiche doch abends die eine Tagreihe, worin man das am Morgen gesäete Schmerz-Unkraut ausgerissen, mit einer andern Tagreihe, worin man dasselbe gepflegt und begossen!
– Jean Paul
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Man vergleiche doch abends die eine Tagreihe, worin man das am Morgen gesäete Schmerz-Unkraut ausgerissen, mit einer andern Tagreihe, worin man dasselbe gepflegt und begossen!
– Jean Paul
Nicht die Freuden, sondern die Leiden verbergen die Leere des Lebens.
– Jean Paul
Die Zeit ist ein Augenblick, unser Erden-Sein wie unser Erden-Gang ein Fall durch Augenblick in Augenblick.
– Jean Paul
In starken Menschen werden große Schmerzen und Freuden zu überschauenden Anhöhen des ganzen Lebensweges.
– Jean Paul
Eigentlich begehrt und braucht jeder Mensch seinen besondern Roman.
– Jean Paul
Es ist die größte Weisheit, sich über die Menschen hinauszusetzen, ohne sie zu hassen oder zu verachten.
– Jean Paul
[...] die Feder eines außerordentlich guten Autors [ist] eine Lichtputze der Wahrheit [...].
– Jean Paul
Alle Männer sind doch irgendwo Pedanten, die guten in der sogenannten Moralität [...] – Kantische Maximen, breite weite Fächer, Prinzipien müssen sie alle haben.
– Jean Paul
Genialische Menschen haben so viele Festtage als andere Werkeltage, und daher ertragen jene so schwer einen Trivial- und Schlendrians-Schalttag und vollends an solchen Jünglingstagen!
– Jean Paul
Neben dem Tode und nach einer großen Tat kann und darf der Mensch dem Menschen alles, alles verzeihen.
– Jean Paul
Der elterliche Atem soll nur die Zweige zum Frucht-Stäuben bewegen, aber nicht den Stamm beugen und krümmen.
– Jean Paul
Die Probe des Feinen ist nicht, gegen den Feinen fein zu sein – sie wäre zu leicht – aber wohl gegen den Groben es zu bleiben.
– Jean Paul
Das Landleben ist in, nicht außer uns.
– Jean Paul
Wer aufrichtig glaubt, nur das zu sein, was er ist, besitzt die wahre Bescheidenheit, die nur höchst selten sich findet.
– Jean Paul
Freude macht aufrichtig.
– Jean Paul
Die jungfräuliche Seele ist eine reife Rose, aus der, sobald ein Blatt gezogen ist, leicht alle gepaarte nachfallen.
– Jean Paul
Gegen den Bekanntesten fühlt man größere Achtung, wenn andre sie ihm erzeigen.
– Jean Paul
Langes Sprechen erzeugt abgekürztes Hören, denn man geht davon.
– Jean Paul
Liebe beginnt und steigt durchaus nur an der Gegenliebe und mit ihrem wechselseitigen Erraten.
– Jean Paul
In der Kinderwelt steht die ganze Nachwelt vor uns, in die wir [...] nur schauen, nicht kommen.
– Jean Paul
Die Laune hat tausend krumme Wege, die Ironie nur einen geraden wie der Ernst.
– Jean Paul
Die Verstellung und Eitelkeit durchgreift manche so, daß sie unbewußt es tun und es nicht mehr anders machen können.
– Jean Paul
Die Menschen hassen und merken in der Liebe leicht das Gefühl der Unabhängigkeit.
– Jean Paul
Unglück kann sich wie ein Skorpion in jede Ecke verkriechen.
– Jean Paul
Er zog sein schlechtestes Kleid an, wenn er mit einem ausging, der ärmer als er war.
– Jean Paul
Die Menschen widerlegen einander ewig nur Irrtümer, die der Gegner nicht behauptet.
– Jean Paul
Wir schämen uns mehr vor uns selber, wenn wir uns einer Torheit, als eines Lasters erinnern.
– Jean Paul
Man verdirbt unter Leuten, die einen nicht übertreffen.
– Jean Paul
Der gute Mensch sogar drückt seine guten Maximen noch schärfer aus, als er sie übt.
– Jean Paul
Das Schicksal gibt dem Menschen oft den Wundbalsam früher als die Wunde.
– Jean Paul