Kleider sind die Waffen, womit die Schönen streiten, und die sie gleich den Soldaten, dann nur von sich werfen, wenn sie überwunden sind.
– Jean Paul
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Kleider sind die Waffen, womit die Schönen streiten, und die sie gleich den Soldaten, dann nur von sich werfen, wenn sie überwunden sind.
– Jean Paul
So klage denn nicht über die Flüchtigkeit der Freuden, da ihnen die Kunst ihre Ewigkeit leiht.
– Jean Paul
Sobald nicht die Unschuld der Phantasie geschonet wird so ist keine andere weiter zu schonen; die Sinnen können weder unschuldig noch schuldig sein.
– Jean Paul
Es gibt eine wichtige ungeheure Weltgeschichte, die der Sterbenden; aber auf der Erde werden uns ihre Blätter nicht aufgeschlagen.
– Jean Paul
Man imponiert und gewinnt mehr, wenn man über eine Sache lange spricht, als viel (kurz); die Ausdehnung der Rede gilt für Ausdehnung der Kenntnis.
– Jean Paul
Warum denk' ich: die tiefsten Schmerzensstriche auf unserer Stirn, die Runzeln des Lebens sind nur kleine Linien aus dem ungeheuern Bauriß, den der Weltgeist zieht, unbekümmert, welche Stirnen und Freuden seine Glückslinie schmerzhaft durchschneide?
– Jean Paul
Schlechte Autoren sollte man vor, gute nach ihren Büchern kennenlernen, um jenen die Bücher zu vergeben, und diese den Büchern.
– Jean Paul
Wer den kleinsten Teil eines Geheimnisses hingibt, hat den andern nicht mehr in der Gewalt.
– Jean Paul
Um die Menschen recht zu lieben, muß man sie immer aus einem noch höhern Punkt als dem unserer Verhältnisse (der Freundschaft etc.) ansehen, nämlich aus dem der Menschheit oder Moralität.
– Jean Paul
Der Wind ist nicht der Vater und Herr, sondern der Sohn und Diener des Wetters.
– Jean Paul
Mangel an Verschwiegenheit entsteht meistens aus Mangel an Redestoff.
– Jean Paul
Ich wäre am begierigsten, die Fehler der Engel zu wissen.
– Jean Paul
Das Große, das Göttliche, das du in deiner Seele hast und in der fremden liebst, such auf keinem Sonnenkrater, auf keinem Planetenboden – die ganze zweite Welt, das ganze Elysium, Gott selbst erscheinen dir an keinem andern Ort als mitten in dir.
– Jean Paul
Einen traurigen Mann erduld' ich, aber kein trauriges Kind.
– Jean Paul
Außer der Einsamkeit macht nichts so stolz als eine Gesellschaft, die sich immer untereinander lobt.
– Jean Paul
Ein Mensch, den die Sonnennähe eines großen Menschen nicht in Flammen und außer sich bringt, ist nichts wert.
– Jean Paul
Jeder fromme Mensch ist ein Wort, ein Blick des All-Liebenden; denn die Liebe zu Gott ist das Göttliche, und ihn meint das Herz in jedem Herz.
– Jean Paul
Freiheit ist ein Gut dessen Anwesenheit weniger Vergnügen bringt als seine Abwesenheit Schmerzen.
– Jean Paul
Es ist Eitelkeit, wenn man denkt, gute Bücher nützen nicht; wir bilden uns ein, andre könnten nicht den Epiktet so gut nützen wie wir.
– Jean Paul
Ein Mann von Verstand gibt Leuten von Verstand zu leicht sein Herz.
– Jean Paul
Das Beste in einem Menschen ist das, was er selber nicht kennt.
– Jean Paul
Die kleinen Gründe erschaffen den Entschluß nicht, sondern man waffnet sich mit ihnen nur gegen äußere Anfechtungen desselben.
– Jean Paul
Der Mensch sollte nach der ersten Liebe und der ersten Freundschaft sterben: so wäre doch das Leben ihm ein Leben.
– Jean Paul
Ein verdrießlicher Gott wäre ein Widerspruch, und das Seligsein ist um eine Ewigkeit älter als das Verdammt sein.
– Jean Paul
Das Sehnen nach Liebe ist selber Liebe.
– Jean Paul
Leben zündet sich nur an Leben an; mithin das Höchste im Kinde sich nur durch Beispiel, entweder gegenwärtiges, oder geschichtliches, oder (was beides vereint) durch Dichtkunst.
– Jean Paul
Der Mensch [schämt] sich der heftigsten Zeichen des Hasses weniger [...] als der kleinsten der Liebe.
– Jean Paul
Es ist der Geist der Ewigkeit, der jeden Geist der Zeit richtet und überschauet.
– Jean Paul
Wie ist jeder so allein in der weiten Leichengruft des Alles!
– Jean Paul
Wenn es keine Freiheit gibt: wie kömmt denn der ganz Lasterhafte zum Gefühl, daß er sie verloren? »Bloß weil er das starke Gewicht der einen Gründe fühlt« – allein der Tugendhafte fühlt auch seines, aber keinen Freiheitsverlust.
– Jean Paul