Ebenso vermag reine Liebe nicht nur alles, sondern sie ist alles.
– Jean Paul
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Ebenso vermag reine Liebe nicht nur alles, sondern sie ist alles.
– Jean Paul
Ein Narr ist nie so lächerlich, als man ihn macht.
– Jean Paul
Mit Intoleranz muß der Jüngling anfangen, nicht enden, nicht umgekehrt.
– Jean Paul
Man gibt seine Kinder auf die Schule, daß sie still werden; auf die Hochschule, daß sie laut werden.
– Jean Paul
Hat einmal ein Mann alle männliche Tugenden: so verschönert ihn eine kleine weibliche, z. B. Reinlichkeit, unendlich in weiblichen Augen; und so umgekehr[t] mit Weib.
– Jean Paul
Ist das Leben wie eine Olive eine bittere Frucht, so greife nur beide scharf mit der Presse an, sie liefern das süßeste Öl.
– Jean Paul
Nicht die Freuden, sondern die Leiden verbergen die Leere des Lebens.
– Jean Paul
Weiber sind rein menschlicher, weil der Staat ihnen keine einseitige Bildung aufdringt.
– Jean Paul
Viel Zänkereien in der Ehe kommen davon, daß man verlangt (fordert), der Gatte soll die Liebe erraten, die man auszusprechen zu stolz oder zu schamhaft ist.
– Jean Paul
Die deutsche Sprache ist die Orgel unter den Sprachen.
– Jean Paul
Kein Enthusiasmus der Liebe ist so groß als der der Zusammengewöhnung, der auf jenen folgt.
– Jean Paul
Kleider sind die Waffen, womit die Schönen streiten, und die sie gleich den Soldaten, dann nur von sich werfen, wenn sie überwunden sind.
– Jean Paul
So klage denn nicht über die Flüchtigkeit der Freuden, da ihnen die Kunst ihre Ewigkeit leiht.
– Jean Paul
Viele Lehrstunden hintereinander heißt in einem fort säen, so daß nichts wachsen kann; und mit der Saat die Ernte ersticken. Solange ihr die Uhr aufzieht, geht sie nicht.
– Jean Paul
Heiterkeit oder Freudigkeit ist der Himmel, unter dem alles gedeihet, Gift ausgenommen.
– Jean Paul
Es gibt eine wichtige ungeheure Weltgeschichte, die der Sterbenden; aber auf der Erde werden uns ihre Blätter nicht aufgeschlagen.
– Jean Paul
Wer die Wahrheit geigt, dem schlägt man leicht die Fidel auf den Kopf.
– Jean Paul
So viel sich auch um und in mir ändre: Dieselbe Sonne, die mich als Kind bestrahlte, sieht unverändert mich jetzt an.
– Jean Paul
Auch die geistreichen Menschen suchen – sobald sie einander nur einige Male zuerst gesehen – dann mehr die Bücher als deren Verfasser.
– Jean Paul
Die Siege im Krieg werden gewöhnlich sittlicher erfochten als die diplomatischen und ministeriellen im Frieden.
– Jean Paul
Bloß eine Träne, eine drückende Hand und eine Singstimme gab der Welt-Genius der Liebe und der Entzückung und sagte: »Sprecht damit!«
– Jean Paul
Den Unmut über unsre Fehler lassen wir an der Art aus, mit der der Freund sie uns entdeckte. Geschah es frei, so zürnen wir über seine Unbescheidenheit, Plumpheit und Grobheit; geschah es fein, über seine Verstellung.
– Jean Paul
Lasse sich doch keine Seele vom Glauben an Gott in ihrer Lebens-Geschichte etwan dadurch abneigen, daß sie zu klein dafür sei in der Menge der Geister und Sonnen.
– Jean Paul
Nach einem bösen Traum sieht man, welchen Stoff zu einer Hölle ein bloßes Gehirn in sich aufbewahrt.
– Jean Paul
Eine zu schnelle Kur kündigt auch bei Seelen den Rückfall an.
– Jean Paul
Gegen den Bekanntesten fühlt man größere Achtung, wenn andre sie ihm erzeigen.
– Jean Paul
Das Volk kennt nur die offne Tafel der Fürsten, aber nicht ihre einsame Unverdaulichkeit; und nur ihre öffentlichen Freuden, nicht ihre geheimen Schmerzen.
– Jean Paul
Die Schmerzen der unerhörten Liebe und die Schmerzen der Ehescheidung erinnern an die Zähne, welche wehe tun, wenn sie kommen, und wehe, wenn sie ausgezogen werden.
– Jean Paul
Mangel an Verschwiegenheit entsteht meistens aus Mangel an Redestoff.
– Jean Paul
In phantasiereichen Menschen liegen, wie in heißen Ländern oder auf Bergen, alle Extreme eng beieinander.
– Jean Paul