Aber der Mensch dürstet am größten Freudenbecher nach einem größern und zuletzt nach Fässern.
– Jean Paul
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Aber der Mensch dürstet am größten Freudenbecher nach einem größern und zuletzt nach Fässern.
– Jean Paul
Das ganze Jahrhundert ist ein Wettrennen nach großen Zielen mit kleinen Menschen.
– Jean Paul
Eine Frau (oder Geliebte) lernt man in einer Stunde mit einer dritten Person besser kennen, als mit sich in zwanzig.
– Jean Paul
Das Leben ist ein Schlaf, ein gedrückter heißer Schlaf, Vampyren sitzen auf ihm, Regen und Winde fallen auf uns Schlafende, und wir greifen vergeblich aus zum Erwachen.
– Jean Paul
Die meisten fangen an, in ihr eignes Lob zu geraten, wenn man ihnen lange eines erteilt, wie der Hund sich selber mit zu kratzen anfängt, wenn man ihn wohltuend kratzt.
– Jean Paul
In jeder Sünde wohnt der ganze Krieg, wie in jedem Funken eine Feuersbrunst.
– Jean Paul
Man glaubt stets, nur dieser Autor sei in der persönlichen Erscheinung schlecht, aber alle ungesehene herrlich.
– Jean Paul
Das Alter wird geizig und sucht Geld, bloß weil es die kühnen Ideale der Jugend nicht mehr hat, und seine Kräfte ausgesprochen und nun nichts weiter braucht, als Ruhe, die ihm Geld am besten gewährt.
– Jean Paul
Ausschließende Einsamkeit und ausschließende Geselligkeit sind schädlich, und, ihre Rangordnung ausgenommen, ist nichts so wichtig als ihr Tausch.
– Jean Paul
Jeder hat mehr Selbstliebe, als man ihm zutraut.
– Jean Paul
Man gebe manchem Selbstvertrauen, so ist er ein Weltmann.
– Jean Paul
Zur Freundschaft gehört: daß wir einander gleichen, einander in einigem übertreffen, einander in einigem nicht erreichen.
– Jean Paul
Da die Gegenwart uns nie verläßt: bemerken wir gar nicht das schnelle raubende Vorbeigehen der Vergangenheit.
– Jean Paul
Sein Lehrer hat ihm ein zu weiches Herz gegeben, und ein weiches hängt, [...] wie das weiche Obst so tief herab, daß es jeder erreichen und verwunden kann; die harten Früchte hängen höher.
– Jean Paul
Man genießt und fühlt den Reichtum nur in der Minute, wo man ihn unverhofft bekommt; darauf wird er zu Armut.
– Jean Paul
Ich bin, was ich bin, und werde schwerlich anders.
– Jean Paul
Eine einzige Selbstüberwindung stärkt mehr als 20 Gefühle und 200000 Predigten.
– Jean Paul
Erweiche dich durch die Ausmalung der Leiden des Feindes, denke dir ihn als einen geistig Gebrechlichen, der Mitleid verdient.
– Jean Paul
Das All ist das höchste, kühnste Wort der Sprache und der seltenste Gedanke: denn die Meisten schauen im Universum nur den Marktplatz ihres engen Lebens an, in der Geschichte der Ewigkeit nur ihre eigene Stadtgeschichte.
– Jean Paul
Die Untertanen jagen nach keiner Freiheit als der Steuerfreiheit.
– Jean Paul
Er hatte Lebensart, nicht um sie zu zeigen, sondern aus Menschenliebe und Schonung: denn Lebensart ist die Tugend auf kleine Gegenstände angewandt.
– Jean Paul
Eine Demokratie ohne ein paar Widersprechkünstler ist undenkbar.
– Jean Paul
Freilich ist Achtung die Mutter der Liebe; aber die Tochter wird oft einige Jahre älter als die Mutter.
– Jean Paul
Nie ist eine weibliche Stimme schöner als beim Trösten.
– Jean Paul
Sogar in unserer Erinnerung ist uns die Vergangenheit als Fülle früherer Erinnerung schön.
– Jean Paul
Mut besteht nicht darin, dass man die Gefahr blind übersieht, sondern dass man sie sehend überwindet.
– Jean Paul
Jedes uns erzählte Menschenleben hat etwas Erbärmliches, Eingeschränktes. Wir wundern uns, als müss ein gehörtes anders sein als ein geführtes.
– Jean Paul
Nicht der äußere Mensch, aber der innere hat Spiegel nötig. Man kann sich nicht anders ganz sehen, als im Auge eines fremden Sehers.
– Jean Paul
Die Mutter liebt der Art Menschen, von der ihr Sohn ist; gibt dem Handwerksburschen, wenn ihr Sohn einer, mehr.
– Jean Paul
Die Frauen sind so voll Verstellung und Veränderlichkeit, daß man ihnen einen schlechten Gefallen tut, wenn man grade das tut, was sie wollen.
– Jean Paul