Wenn uns das Böse als Böses Reue macht und nicht als Wirkung der Strafe: warum bereuen wir einen bösen Willen, einen bösen Entschluß, der nicht ausgeführt wurde, nicht ebensosehr als eine böse Handlung?
– Jean Paul
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Wenn uns das Böse als Böses Reue macht und nicht als Wirkung der Strafe: warum bereuen wir einen bösen Willen, einen bösen Entschluß, der nicht ausgeführt wurde, nicht ebensosehr als eine böse Handlung?
– Jean Paul
Genialische Menschen haben so viele Festtage als andere Werkeltage, und daher ertragen jene so schwer einen Trivial- und Schlendrians-Schalttag und vollends an solchen Jünglingstagen!
– Jean Paul
Die Erinnerungen früherer Zeiten nehmen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt eine andere Gestalt und Wirkung für uns an.
– Jean Paul
Freude am Strafen hat nur der Teufel.
– Jean Paul
Die Gelehrten glauben, man habe ein starkes Gedächtnis, wenn man gerade – vielleicht aus der Jugendzeit – Dinge kennt, die sie nicht wissen.
– Jean Paul
Gefühle [...] sind Sterne, die bloß bei hellem Himmel leiten, aber die Vernunft ist eine Magnetnadel, die das Schiff noch ferner führt, wenn jene auch verborgen sind und nicht mehr leuchten.
– Jean Paul
Jeder Mensch hat seine Lieblingsausdrücke, das Schöne zu loben.
– Jean Paul
Die Schwachheiten großer Menschen werden von kleinen so leicht erraten als die der Lehrer von Kindern.
– Jean Paul
Das Leben – das Sterben – die Unsterblichkeit; diese drei bilden den Dreiklang der menschlichen Endlichkeit.
– Jean Paul
Schwache und verschobene Köpfe verschieben und verändern sich am wenigsten wieder, und ihr innerer Mensch kleidet sich sparsam um, ebenso mausern Kapaune sich nie.
– Jean Paul
Ist das Leben wie eine Olive eine bittere Frucht, so greife nur beide scharf mit der Presse an, sie liefern das süßeste Öl.
– Jean Paul
Wenn ein Lehrer immer weiter lehrt und lernt; wenn er das Gelesene sogleich zu einem Gelehrten vor Schülern machen kann: so muß ihn jedes neue Buch unendlich heben, weil er damit andere hebt und die erkauften Gewinste für kräftige Eroberungen ansieht.
– Jean Paul
Niemand hat weniger Ehrgefühl als eine Regierung.
– Jean Paul
Ein kleines Leiden setzt uns außer uns, ein großes in uns.
– Jean Paul
Heilig bewahre den Kinderglauben, ohne welchen es gar keine Erziehung gäbe.
– Jean Paul
Himmel! wo ein Mensch ist, da fängt ja die Ewigkeit an, nicht einmal die Zeit.
– Jean Paul
Bedenkt noch, ihr gekrönten und besternten Machthaber aller Art: ihr tragt in der Zukunft entweder alle Schuld, oder allen Glanz.
– Jean Paul
O Kindheit, Jugend! Wie viel hat man, eh’ man etwas ist! – Und wie kehrt sich nachher alles um!
– Jean Paul
Freude macht aufrichtig.
– Jean Paul
Nach einem bösen Traum sieht man, welchen Stoff zu einer Hölle ein bloßes Gehirn in sich aufbewahrt.
– Jean Paul
Viele Lehrstunden hintereinander heißt in einem fort säen, so daß nichts wachsen kann; und mit der Saat die Ernte ersticken. Solange ihr die Uhr aufzieht, geht sie nicht.
– Jean Paul
Ein guter Arzt rettet, wenn nicht immer von der Krankheit, doch von einem schlechten Arzte.
– Jean Paul
Jeder Fachmann ist in seinem Fach ein Esel.
– Jean Paul
Die feinste Aufgabe im tätigen Leben ist die, ob man einer Sache zuvor-, oder erst nachzukommen habe.
– Jean Paul
Das Bedürfnis zu lieben zwingt zu größern Torheiten als die Liebe selber.
– Jean Paul
Es ist der Geist der Ewigkeit, der jeden Geist der Zeit richtet und überschauet.
– Jean Paul
Nichts ist auf der sakramentalischen Lumpen-, Ruinen-, Kinder- und Lappalien-Erde groß und unerschöpflich als: Menschen lieben. Kenntnisse und Talente sind etwas, doch aber Hundfötter, um fein zu sprechen.
– Jean Paul
Wie verschieden, ob man sich in die Ober- oder Unterlippe beißet!
– Jean Paul
Leben zündet sich nur an Leben an; mithin das Höchste im Kinde sich nur durch Beispiel, entweder gegenwärtiges, oder geschichtliches, oder (was beides vereint) durch Dichtkunst.
– Jean Paul
Die Verstellung und Eitelkeit durchgreift manche so, daß sie unbewußt es tun und es nicht mehr anders machen können.
– Jean Paul