Der Wind ist nicht der Vater und Herr, sondern der Sohn und Diener des Wetters.
– Jean Paul
Gefällt 1 mal
- Seite 18 / 49 -
Der Wind ist nicht der Vater und Herr, sondern der Sohn und Diener des Wetters.
– Jean Paul
Das Volk kennt nur die offne Tafel der Fürsten, aber nicht ihre einsame Unverdaulichkeit; und nur ihre öffentlichen Freuden, nicht ihre geheimen Schmerzen.
– Jean Paul
Die Schmerzen der unerhörten Liebe und die Schmerzen der Ehescheidung erinnern an die Zähne, welche wehe tun, wenn sie kommen, und wehe, wenn sie ausgezogen werden.
– Jean Paul
Mangel an Verschwiegenheit entsteht meistens aus Mangel an Redestoff.
– Jean Paul
Man ist dem andern, den man tadelt, ähnlicher und dem, den man lobt, unähnlicher, als man glaubt.
– Jean Paul
Ich wäre am begierigsten, die Fehler der Engel zu wissen.
– Jean Paul
Nach der Kraft gibt es nichts so hohes als ihre Beherrschung.
– Jean Paul
Man muss über die Freuden des Lebens nicht viel reflektieren. Man genießt sie besser, ohne sie zu zählen oder zu zergliedern.
– Jean Paul
Der erste Bettler nach einer Feuersbrunst bekommt am meisten.
– Jean Paul
Die Menschen haben überall die Neigung, alles auf etwas Höheres zu deuten, so die Linien in der Hand.
– Jean Paul
Jeder fromme Mensch ist ein Wort, ein Blick des All-Liebenden; denn die Liebe zu Gott ist das Göttliche, und ihn meint das Herz in jedem Herz.
– Jean Paul
Man spricht und dichtet viel eher von der Leerheit und Nichtigkeit des Lebens, als man sie kennt; man spricht ungern oder nicht freudig davon, wenn man sie kennt.
– Jean Paul
Ein Werk mit lauter Anfangsbuchstaben gedruckt, [ist] schwer zu lesen – so ein Leben voll Sonntage.
– Jean Paul
Nichts ist auf der sakramentalischen Lumpen-, Ruinen-, Kinder- und Lappalien-Erde groß und unerschöpflich als: Menschen lieben. Kenntnisse und Talente sind etwas, doch aber Hundfötter, um fein zu sprechen.
– Jean Paul
Der gute Mensch sucht oft durch aufopfernde Taten sein Gewissen wieder mit seinen Gelenken auszusöhnen.
– Jean Paul
Das Beste in einem Menschen ist das, was er selber nicht kennt.
– Jean Paul
Es gibt Menschen und Zeiten, wo einen rechtschaffenen Mann nichts mehr erquicken könnte als – Prügel, die er gäbe.
– Jean Paul
Es hab viele Religionen, aber nur ein Sittengesetz.
– Jean Paul
Jede neue Lage (und wär's nur ein Stubenwechsel) ist stärkende frische Luft; wir fahren und graben sonst unser Gleis und unsern Hohlweg so tief ein, daß wir enge drin stecken, ohne Himmel und Erde zu sehen.
– Jean Paul
Der Hagestolz hat das Unglück, daß ihm niemand seine Fehler frei sagt; aber der Ehemann hat dies Glück.
– Jean Paul
Je höher die Stände, desto mehr hat der Mann zu tun und desto weniger die Frau. Der König muß doch wenigstens bedenken und unterschreiben. Die Königin lebt von ihm. In untern Ständen ist es wie bei Wilden fast umgekehrt.
– Jean Paul
Warum ließ der Himmel gerade in die Jugend das Lustrum der Liebe fallen?
– Jean Paul
Der Pöbel achtet Pedanten.
– Jean Paul
Außer der Gesundheit wird durchaus nichts häßlicher verschwendet als ihr Surrogat, die Zeit.
– Jean Paul
Was für die Zeit erzogen wird, das wird schlechter als die Zeit.
– Jean Paul
Man lernt Verschwiegenheit am meisten unter Menschen, die keine haben – und Plauderhaftigkeit unter Verschwiegenen.
– Jean Paul
Nicht durch Angreifen, sondern durch Behaupten zeigt man die eigne Kraft und Individualität am besten. Bei jenem muß man sich zu sehr nach den andern richten und verliert bei Sieg und Niederlage.
– Jean Paul
Die schlimmsten Fehler werden gemacht in der Absicht, einen begangenen Fehler wieder gutzumachen.
– Jean Paul
Er kommt ganz außer sich. Dann kommt er ja an einen bessern Ort.
– Jean Paul
Durch den Nachgeschmack des vergangenen und den Vorgeschmack des zukünftigen Leidens überfüllen wir den Kelch des Augenblickes selbst.
– Jean Paul