Wer nach Osten reiset, gewinnt einen Tag – nach der Freude, gewinnt er viel mehr als Jahre – sondern ein langes Stück Ewigkeit.
– Jean Paul
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Wer nach Osten reiset, gewinnt einen Tag – nach der Freude, gewinnt er viel mehr als Jahre – sondern ein langes Stück Ewigkeit.
– Jean Paul
Wenn der Mensch vor dem Meere und auf Gebirgen und vor Pyramiden und Ruinen und vor dem Unglücke steht und sich erhebt, so strecket er die Arme nach der großen Freundschaft aus. – Und wenn ihn die Tonkunst und der Mond und der Frühling und die Freudentränen sanft bewegen, so zergeht sein Herz, und er will die Liebe. – Und wer beide nie suchte, ist tausendmal ärmer, als wer beide verlor.
– Jean Paul
Ernste Tätigkeit [...] söhnet zuletzt immer mit dem Leben aus.
– Jean Paul
Überhaupt wurde sein Herz erst durch den Transport über die Zunge und Lippe recht feurig und trinkbar.
– Jean Paul
Aber keine Ruhe und Kälte ist etwas wert als die erworbene – der Mensch muß der Leidenschaften zugleich fähig und mächtig sein.
– Jean Paul
Gott müßt ihr im Herzen suchen und finden.
– Jean Paul
Kinder lieben so leicht, so innig; wie schlimm muß der's treiben, den sie hassen!
– Jean Paul
Was heiter und selig macht und erhält, ist bloß Tätigkeit.
– Jean Paul
Jämmerliche Erde, die drei, vier große oder kühne Menschen verbessern und erschüttern können! Du bist ein wahres Theater: auf dem Vorgrund sind einige fechtende Spieler und einige Zelte aus Leinwand, im Hintergrund wimmelts von gemalten Soldaten und Zelten!
– Jean Paul
Den berühmten Mann freuet kein anderes Lob weiter als ein größeres.
– Jean Paul
Der Genius wird nur vom Genius gefasset; die edle Natur nur von ihresgleichen.
– Jean Paul
Manche haben nur für gelehrte, aber nicht plane Sachen Scharfsinn, und gleich gewissen Tieren, können sie schlecht gehen aber gut klettern.
– Jean Paul
Wie nahe liegt in unserm Leben wie auf den Alpen unser Sommer neben unserm Winter, wie klein ist der Schritt aus unsern Blumengärten in unsre Eisfelder!
– Jean Paul
Ordnung und Unordnung kann man lernen, es ist Gewohnheit.
– Jean Paul
Das Lob, das man im Enthusiasmus einer Frau über eine Eigenschaft gibt, gefällt ihr wenig, wenn man diese für eine der Weiblichkeit, des Geschlechts, ausgibt.
– Jean Paul
Berühmte Leute, Fürsten, Schöne kann man selten durch ein Lob einnehmen, aber durch jeden Tadel erzürnen.
– Jean Paul
Je weiblicher eine Frau ist, desto uneigennütziger und menschenfreundlicher ist sie; und die Mädchen besonders, die das halbe menschliche Geschlecht lieben, lieben das ganze von Herzen.
– Jean Paul
In unserer Menschenliebe ist nicht bloß die Süßigkeit des Gefühls der Liebe, sondern auch die Süßigkeit des Gefühls des Rechttuns.
– Jean Paul
Der Spaß ist unerschöpflich, nicht der Ernst.
– Jean Paul
Die Weiber gleichen dem Pater Lodoli, der (nach Lambergs Tagebuche) nichts so mied als das Wörtchen Ja; wenigstens sagen sie es erst nach dem Nein.
– Jean Paul
Wer auf den blumigen Höhen der Menschheit doch kein Glück erreicht, der ist, wenn er ohne Gott im Innern ist, hilfloser als der Niedrige, der wenigstens in der Anklage seiner tiefen Stellung die Hoffnung der Verbesserung sucht.
– Jean Paul
Versprich dir nie von deiner eignen Tugend die Entzückungen, die die Bewunderung der fremden gewährt, sondern schmerzliches Aufopfern [...].
– Jean Paul
Der Mensch hat die schwere Doppelrolle auf der Erde zu machen, daß er seinen Geist erhebt, indem er seine Bedürfnisse abfüttert, und gleich den Gemsen am Berge aufwärts klettert, indem er frisset – oder auch die, daß er das Erdenleben in das künftige einwebt, wie der Mond, indem er um diese kotige Erde läuft, doch auch die Sonne mit umschifft.
– Jean Paul
Wir sind begieriger, fremde Menschen zu observieren und auszuspähen als tägliche und nahe.
– Jean Paul
Jeder bewundert den Mut des andern und findet seine Freiheit edel; treffen beide ihn, dann erregen sie seinen Zorn.
– Jean Paul
Die andere Welt ist keine gleichgestellte Allee und Orangerie, sondern die Baumschule unserer hiesigen Samenschule.
– Jean Paul
Ein froher Sinn ist wie ein Frühling. Er öffnet die Blüten der menschlichen Natur.
– Jean Paul
Wenn auch.... (fing der Jüngling an, und der Wind wehte das Hauptwort Bücher weg) nicht gut oder schlecht machen, besser oder schlechter machen sie doch.
– Jean Paul
Kindergebete sind leer und kalt und eigentlich nur Überreste des jüdisch-christlichen Opferglaubens, der durch Unschuldige statt durch Unschuld versöhnen und gewinnen will.
– Jean Paul
Der denkende Teil in mir entdeckt in der Welt überall Ordnung, nur der empfindende nicht, der nicht der Zuschauer, sondern ein Glied dieser Kette ist.
– Jean Paul