Wenn man sich etwas erinnern will, hebt man den Kopf in die Höhe.
– Jean Paul
Jean Paul Zitate
- Seite 42 / 49 -
Im Dienste der Liebesgöttin wird man leichter kahl als grau; er war schon gegen die Silberbraut moralisch-kahl.
– Jean Paul
So legt das Schicksal Nacht um uns und reicht uns nur Fackeln für den nächsten Weg, damit wir uns nicht betrüben über die Klüfte der Zukunft und über die Entfernung des Ziels.
– Jean Paul
Es ist falsch, daß gewisse Laster einen großen Geist beweisen. Nicht das Laster selbst, sondern die Mittel, durch die man es ausübt, bestätigen die Größe.
– Jean Paul
Wenn ein Dummkopf und ein Weiser zusammenkommen, so sieht einer den andern für einen Narren an. Aber dieser bemitleidet jenen und jener verlacht diesen.
– Jean Paul
Was tut's? Nur weh.
– Jean Paul
Die größere Stärke wäre, bei der Kraft, wie ein ungewöhnlicher Mensch zu leben, der Entschluß, zu leben wie ein gewöhnlicher.
– Jean Paul
Wenn der Feige vor andern sich an seinem Feinde zu rächen drohet oder schon gerächt zu haben lüget, so folget er hierin weniger seinem Stolze, für tapfer zu gelten, als seinem Zorne, zu dessen Auslassung der ganze Körper kein anderes Glied als die Zunge anbietet, und der sich mutig zu machen sucht, indem er's scheinen will.
– Jean Paul
Wenn die Verleumdung oder das Gerücht schon das Unschuldigste falsch auslegt: wie schlimm (verdreht) muß sie erst sorglose Handlungen der Menschen, die sich absichtlich um keinen Schein bekümmern, ja gegen den Schein leben, aufnehmen und zusammensetzen. Glaube, Sorgloser, sie wird noch etwas Schlimmeres daraus machen als du scheinen wolltest.
– Jean Paul
Der Mann verbeißet die Wunde und erliegt an der Narbe – das Weib bekämpft den Kummer selten und überlebt ihn doch.
– Jean Paul
Tod und Geburt lernt man nur in einem Dorfe kennen, in keiner Stadt.
– Jean Paul
Die Männer haben im Zorn mehr Mitleid, die Weiber vor- und nachher. Habt ihr je eine Frau mitten im Zorne einhalten sehen?
– Jean Paul
Weiber hassen den selten, den sie verläumden – sie denken nichts Böses dabei, wenn sie es sagen.
– Jean Paul
Ein Ziel muss man früher kennen als die Bahn.
– Jean Paul
Eine Frau kann einem Achtung für ihr Geschlecht einflößen, aber mehrere auf einmal vermindern sie.
– Jean Paul
Jeder hat etwas, worin er selbst denkt, und etwas, worin er nachbetet.
– Jean Paul
Die Verstellung hilft nicht, unter Menschen, denen wir ähnlich sind.
– Jean Paul
Manche können nur fremde Meinungen, nicht ihre eignen berichtigen.
– Jean Paul
Der Unsterbliche wird sterblich auf der Erde, und jeder Geist wird ein Mensch!
– Jean Paul
Ganz gewiß, wenn ein Seraph himmelssatt wäre oder sonst die goldnen Flügel hängen ließe, könnt' ich ihn dadurch herstellen, daß ich ihn einen Monat lang auf meine springende jubelnde Kinderwelt herabschickte, und kein Engel könnt', solange er ihre Unschuld sähe, seine eigene verlieren.
– Jean Paul
Lasset das Unkraut der Verdrießlichkeit nicht wuchern, sondern reißet es aus – und säet es nie.
– Jean Paul
Der Mensch gehet allezeit, wenn er sich noch so lange gegen eine Meinung gesträubt, endlich zu ihr mit Leidenschaft über.
– Jean Paul
Das Bette ist ein guter Beichtstuhl und die Audienza des Gewissens.
– Jean Paul
Weiber behalten eigne Geheimnisse, Männer fremde.
– Jean Paul
Jeder Mensch glaubt, er sei unter allen der wichtigste, der beste; aber nur der Narr und der Dummkopf haben den Mut, es zu sagen.
– Jean Paul
Was heiter und selig macht und erhält, ist bloß Tätigkeit.
– Jean Paul
Zur Lebensart gehört, daß man auch gegen sich höflich sei.
– Jean Paul
Staatsschiffe, welche die Segel verloren, haben darum noch nicht die Anker eingebüßt.
– Jean Paul
Verdienste reizen zu nichts als zur Haussuchung nach Sünden, und man erfüllt gerade das Gegenteil des preußischen Gesetzes, das bloß Unteroffiziere, welche Verdienstmedaillen haben, von der Fuchtel freispricht.
– Jean Paul
Wunder auf Erden sind Natur im Himmel.
– Jean Paul