Das Landleben ist in, nicht außer uns.
– Jean Paul
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Das Landleben ist in, nicht außer uns.
– Jean Paul
Die Fehler in jedem Amt beurteilt man zu streng, wenn man nicht darin war.
– Jean Paul
Alle Männer sind doch irgendwo Pedanten, die guten in der sogenannten Moralität [...] – Kantische Maximen, breite weite Fächer, Prinzipien müssen sie alle haben.
– Jean Paul
An einem Glück oder Unglück ist man nie schuld, aber am wiederkehrenden.
– Jean Paul
Und welche Sekunde ist die wichtigste im ganzen Leben? Gewiß nicht die letzte, wie Theologen sonst sagten, sondern wahrscheinlich die erste, wie Ärzte bewiesen.
– Jean Paul
Es ärgert einen, wenn man ihm die zu lesende Zeitung voraussagt.
– Jean Paul
Mit einer Kindheit voll Liebe aber kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten.
– Jean Paul
Die Menschen bewohnen und bewegen das große Tretrad des Schicksals und glauben darin, sie steigen, wenn sie gehen.
– Jean Paul
Den Verstand, Witz etc. des andern (Ehe) kriegt man satt, nie sein gutes Herz: nur dieses ist unerschöpflich.
– Jean Paul
Die körperliche Liebe begehrt Wechsel, die geistige dieselbe Person.
– Jean Paul
Im Alter liebt man Personalien, in der Jugend Realien.
– Jean Paul
Man kann die feinsten Bemerkungen über den Menschen und über Individuen machen und doch von ihnen betrogen werden, d. h. sie nicht kennen.
– Jean Paul
Schwächlinge müssen lügen, sie mögen es hassen, wie sie wollen. Ein Droh-Blick treibt sie mitten ins Sündengarn.
– Jean Paul
Die Frauen sind so voll Verstellung und Veränderlichkeit, daß man ihnen einen schlechten Gefallen tut, wenn man grade das tut, was sie wollen.
– Jean Paul
Der Mensch wird nicht gut (obwohl besser), weil er sich bekehrt, sondern er bekehrt sich, weil er gut ist.
– Jean Paul
Die einzigen Arzneien, die Weibern mehr nützen als schaden, sind höchstens Kleider.
– Jean Paul
Und so liegt umgekehrt im gewöhnlichsten Menschen der kurze Abriß zum sonderbarsten.
– Jean Paul
Aber doch unterscheidet die Leiden. Die einer schönen Seele sind Maifröste, welche der wärmern Jahrzeit vorangehen; aber die Leiden einer harten, verdorbenen sind Herbstfröste, welche nichts verkündigen als den Winter.
– Jean Paul
Das Alter, der Mondschein des Lebens, hat keine Gewitter der Leidenschaften; aber unter dem frühern Sonnenschein blitzen sie.
– Jean Paul
Weltumgang gibt nicht Erfahrung, höchstens diese jenen.
– Jean Paul
Der Frühling des Lebens und das Gespinnst des Nachsommers weben uns das Winterkleid des Alters.
– Jean Paul
Wer die Erde verloren, schaue gen Himmel; wer sie gewonnen, schaue wieder gen Himmel; er heilt das verblutete wie das pochende Herz.
– Jean Paul
Die höchste Krone des Helden ist die Besonnenheit mitten in Stürmen der Gegenwart.
– Jean Paul
Schweigen ist edel, verschweigen nicht.
– Jean Paul
Weiber [sind] argwöhnischer als wir.
– Jean Paul
Der Eitelkeit oder ihrem Scheine entgeht niemand, wenn ihn nicht eine große Idee erfüllt, die ihn gegen sein Selbst verblendet.
– Jean Paul
O nichts befriedigt die liebende Seele, als was sie mit der geliebten teilt.
– Jean Paul
Der Jüngling ist vielerlei unbestimmt, der Alte bestimmt einerlei.
– Jean Paul
Alle plötzlichen Dämmerungen sind nur die der Sonnenfinsternisse und also keine wachsenden, sondern ebenso plötzlich verschwindende.
– Jean Paul
Was tut's? Nur weh.
– Jean Paul