Jede Arbeit, auch philosophische, poetische, lenkt den Menschen vom Ich und oft vom Bessern ab.
– Jean Paul
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Jede Arbeit, auch philosophische, poetische, lenkt den Menschen vom Ich und oft vom Bessern ab.
– Jean Paul
Große Seelen fallen am ersten in Selbstverachtung.
– Jean Paul
Das Sehnen nach Liebe ist selber Liebe.
– Jean Paul
Wer einen Stelzfuß oder gar zwei hat, fragt nichts nach Kot.
– Jean Paul
Die Schwachheiten großer Menschen werden von kleinen so leicht erraten als die der Lehrer von Kindern.
– Jean Paul
Eine Frau (oder Geliebte) lernt man in einer Stunde mit einer dritten Person besser kennen, als mit sich in zwanzig.
– Jean Paul
Der Erbfeind des Erhabenen ist das Lächerliche.
– Jean Paul
Der Mensch hat hier dritthalb Minuten, eine zu lächeln – eine zu seufzen – und eine halbe zu lieben; denn mitten in dieser Minute stirbt er.
– Jean Paul
Scharfsinn ohne Empfindung ist Mühlstein ohne Korn.
– Jean Paul
Der Skeptiker liebt den Orthodoxen mehr als den Heterodoxen.
– Jean Paul
Freude am Strafen hat nur der Teufel.
– Jean Paul
Wen Erwachsene lieben, den lieben Kinder noch stärker.
– Jean Paul
In phantasiereichen Menschen liegen, wie in heißen Ländern oder auf Bergen, alle Extreme eng beieinander.
– Jean Paul
Der gefällt nicht, der fürchtet, nicht zu gefallen; denn die Ungezwungenheit, die allen übrigen Schönheiten des Umgangs erst ihren Wert und oft ihr Dasein gibt, verschwindet mit der Furcht.
– Jean Paul
Jeder Mensch hat seine Lieblingsausdrücke, das Schöne zu loben.
– Jean Paul
Wir suchen der Nachwelt bekannt zu werden und grämen uns doch nicht, es der Vorwelt nicht zu sein.
– Jean Paul
O nur eine freie Seele wird nicht alt!
– Jean Paul
Sprecht nicht: wir wollen leiden; denn ihr müßt. Sprecht aber: wir wollen handeln; denn ihr müßt nicht.
– Jean Paul
Auch die gelesene Wahrheit muß man hinterher erst selber erfinden.
– Jean Paul
Paris ist der geistige, London der körperliche Marktplatz Europas.
– Jean Paul
Es ist falsch, daß gewisse Laster einen großen Geist beweisen. Nicht das Laster selbst, sondern die Mittel, durch die man es ausübt, bestätigen die Größe.
– Jean Paul
Schwache und verschobene Köpfe verschieben und verändern sich am wenigsten wieder, und ihr innerer Mensch kleidet sich sparsam um, ebenso mausern Kapaune sich nie.
– Jean Paul
Das Gefühl findet, der Scharfsinn wägt die Gründe.
– Jean Paul
Heilig bewahre den Kinderglauben, ohne welchen es gar keine Erziehung gäbe.
– Jean Paul
Bücher wirken wenig auf Individuen, aber doch auf das Jahrhundert und mithin auch auf jene.
– Jean Paul
Bloß die Großen schreiben wie die Alten, ohne Brotgier, ohne Rücksicht auf Leser, bloß in den Gegenstand versenkt.
– Jean Paul
Solang ein Mensch ein Buch schreibt, kann er nicht unglücklich sein.
– Jean Paul
Bedenkt noch, ihr gekrönten und besternten Machthaber aller Art: ihr tragt in der Zukunft entweder alle Schuld, oder allen Glanz.
– Jean Paul
Keine Versprechungen werden schwerer und später gehalten als die, bei welchen die Zeit der Erfüllung nicht bestimmt ist. Daher geben viele oft dem Freunde das geborgte Geld nicht zurück.
– Jean Paul
Die Erinnerungen früherer Zeiten nehmen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt eine andere Gestalt und Wirkung für uns an.
– Jean Paul