Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsere Freuden, sondern weil unsere Hoffnungen aufhören.
– Jean Paul
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Das Alter ist nicht trübe, weil darin unsere Freuden, sondern weil unsere Hoffnungen aufhören.
– Jean Paul
Wie reißende Tiere leichter übermannt werden als Insektenschwärme, so ist der Sieg – nicht über die seltenen und großen sondern – über die kleinen und täglichen Versuchungen besser und schwerer.
– Jean Paul
Habt ihr recht erzogen: so kennt ihr euer Kind. Nie, nie hat eines je seiner rein- und rechterziehenden Mutter vergessen.
– Jean Paul
Unter der Erde ist Schlaf, über der Erde ist Traum, aber zwischen dem Schlaf und Traum seh' ich Lichtaugen wandeln wie Sterne.
– Jean Paul
Das Lob einer besondern Eigenschaft setzet dem Verdachte der Schmeichelei aus, da der andre sich seiner Schwäche darin vielleicht bewußt ist; aber ein allgemeines Lob wird für keine gehalten, weil jeder sich vortrefflich im Ganzen hält.
– Jean Paul
In jeder Sünde wohnt der ganze Krieg, wie in jedem Funken eine Feuersbrunst.
– Jean Paul
Das Große jedoch schau' ich hier nicht in der Menge der verbundnen, aber doch kleinen Einzelwesen, [...] ich schaue das Große in der Macht, die Millionen Geister zu einem Bunde berechnete und aneinanderschloß.
– Jean Paul
Ein Mensch, der uns bloß in unsern eignen Talenten übertrifft, erhebt uns – einer, der in ganz fremden groß ist, demütigt uns.
– Jean Paul
Manche können nur fremde Meinungen, nicht ihre eignen berichtigen.
– Jean Paul
Viele Tugenden des Alters sind nur Folgen gestillter Wünsche und verengter oder erweiterter Schranken.
– Jean Paul
Man ist nie liebenswürdiger, als wenn man geliebt wird.
– Jean Paul
In der Tat braucht der Mensch bei den besten Flügeln für den Äther doch auch ein Paar Stiefel für das Pflaster.
– Jean Paul
Gegen die Erde gibt es keinen Trost als den Sternenhimmel.
– Jean Paul
Es ist ein namenloses Gefühl, einen Freund lieben zu wollen aus Erinnerung und ihn fliehen zu müssen aus Ehre.
– Jean Paul
Je höher die Stände, desto mehr hat der Mann zu tun und desto weniger die Frau. Der König muß doch wenigstens bedenken und unterschreiben. Die Königin lebt von ihm. In untern Ständen ist es wie bei Wilden fast umgekehrt.
– Jean Paul
Wenn auch die Freude eilig ist so geht doch vor ihr eine lange Hoffnung her und ihr folgt eine längere Erinnerung nach.
– Jean Paul
Die Leidenschaften, sagt Plato, sind die Pferde am menschlichen Wagen; o und wie leicht schwingt sich ein Weib auf den Kutschbock, um spazieren zu fahren!
– Jean Paul
Den ersten Geburtstag feiert man mit Weinen.
– Jean Paul
Jeder Freund ist des anderen Sonne. er zieht und er folgt.
– Jean Paul
Alle Leidenschaften täuschen sich nicht über die Art oder den Grad, sondern über den Gegenstand der Empfindung.
– Jean Paul
Ein Deutscher ist mit Vergnügen alles, nur nicht er selber.
– Jean Paul
In den Augen einer Frau ist ihr Lobredner anfangs ein recht gescheuter Mensch, endlich ein ganz hübscher Mensch.
– Jean Paul
Nach der Kraft gibt es nichts so hohes als ihre Beherrschung.
– Jean Paul
Jetzt glaubt man mehr an Jung- als Altmeister.
– Jean Paul
Kommen wir nicht alle von gestern her?
– Jean Paul
Uns greift ein auf der Straße verwesetes Vogelgerippe an, aber keines, das auf unserm Teller liegt.
– Jean Paul
Das Volk kennt nur die offne Tafel der Fürsten, aber nicht ihre einsame Unverdaulichkeit; und nur ihre öffentlichen Freuden, nicht ihre geheimen Schmerzen.
– Jean Paul
Einen traurigen Mann erduld' ich, aber kein trauriges Kind.
– Jean Paul
Gerade der Freie sucht den Schein der Freiheit am wenigsten.
– Jean Paul
Kein Autor hört so gern das Lob eines fremden Autors als der, der ihn nachahmt.
– Jean Paul