Warum soll die Natur mit Untergängen geizen, da sie mit Aufgängen und Schöpfungen wuchert?
– Jean Paul
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Warum soll die Natur mit Untergängen geizen, da sie mit Aufgängen und Schöpfungen wuchert?
– Jean Paul
In den besten Reisebeschreibungen interessiert uns doch der Reisende am meisten, wenn er sich nur zeigen mag. Wer eine Reise beschreibt, beschreibt damit sich immer auch selber.
– Jean Paul
Man tadelt den eignen Hund, der an jedem Fremdling aufhüpft, liebt es aber, wenn es uns geschieht; so hassen wir unsern Schmeichler nicht so sehr als einen fremden.
– Jean Paul
Alles ist eher in einem Staate ins Reine und Vollkommene zu bringen, Ausübung der Justiz – Rechte – Kammer –; nur die Besetzung der Stellen, zumal der hohen, offenbart sich als Fleck jedes Staats.
– Jean Paul
In gewissen Jahren wird das Leben ein fortdauerndes Verlieren. – Gott erhalte mir meine Freunde! Es wäre wirklich schön, wenn man in Gesellschaft sterben könnte, wenn man in Gesellschaft gelebt.
– Jean Paul
In jeder Zeit ist Krieg, wenn nicht körperlicher, doch geistiger und körperliche Siege fordern geistige heraus.
– Jean Paul
Die Fremden hören in der Ehe wohl den Sturm, aber nicht die Windstille oder den Zephyr.
– Jean Paul
Recht hat hierüber jeder Beter; vor dem Unendlichen ist eine Bitte um eine Welt und die um ein Stückchen Brot in nichts verschieden als in der Eitelkeit der Beter, und er zählt entweder Sonnen und Haare, oder beide nicht.
– Jean Paul
Jeder hat eine andre Art, das Geld zu zählen; der eine nach 4, der andre nach 5 Groschen.
– Jean Paul
Es gibt eine Zeit in der Jugend, wo – wegen der Kraft etc. – uns der Skeptizismus gefällt, der uns nachher, näher am Grabe, peinigt.
– Jean Paul
Ein großer Schritt zur Tugend ist, daß man nicht alles an sich liebt, seine Kleinigkeiten, Geschmack im Essen etc.
– Jean Paul
Die Freude fliegt als ein so schönfarbiger, schmeichelnder, nichts verletzender Goldfalter um uns; nur legt und läßt er so oft Eier zu gefräßigen Raupen zurück, welche viel und lange verzehren, bis sie sich wieder entpuppen zu leichten Goldfaltern.
– Jean Paul
Schlimme Leute befinden die guten am ersten falsch, weil diese jene nicht bei andern billigen können.
– Jean Paul
Ach wie schön, wenn so zwei Menschen walten, miteinander leben und veralten; Jugend, unverloren, wird umschweben die Genossen, die zusammen leben.
– Jean Paul
Eine beglückte Liebe hätte seine Sehnsucht und sich vertilgt, aber eine unterbrochene hat sie verewigt. Das Schicksal geht mit uns wie mit Pflanzen um, es macht uns durch kurze Fröste reifer.
– Jean Paul
Je gewöhnlicher ein Mensch ist, desto mehr glaubt er an Rezensionen.
– Jean Paul
Aber keine Ruhe und Kälte ist etwas wert als die erworbene – der Mensch muß der Leidenschaften zugleich fähig und mächtig sein.
– Jean Paul
Menschen und Bücher müssen in mehr als eine Korrektur gelangen, um die Errata zu verlieren.
– Jean Paul
Es ist ein namenloses Gefühl, einen Freund lieben zu wollen aus Erinnerung und ihn fliehen zu müssen aus Ehre.
– Jean Paul
Aus einer Frau ohne Torheiten wäre weiter nichts zu machen als – ein Mann.
– Jean Paul
Zur Freundschaft gehört: daß wir einander gleichen, einander in einigem übertreffen, einander in einigem nicht erreichen.
– Jean Paul
Großes Glück ist die Feuerprobe des Menschen großes Unglück nur die Wasserprobe.
– Jean Paul
Wirf, du Erdensohn, deinen Anker nicht in die Tiefe des Erdenschlamms, sondern in die Höhe des Himmelsblau, und dein Schifflein wird fest ankern im Sturm.
– Jean Paul
O das Leben ist ein langer, langer Seufzer vor dem Ausgehen des Atems.
– Jean Paul
Ein anderes ist der Mut, d(er) Gefahr nicht zu achten, ein anderes, sie nicht zu sehen, zu verachten, ihr zu trotzen.
– Jean Paul
Nicht die wenigen Strahlen von Vergnügen, die in dieses Leben fallen, machen es uns so wert: sondern das unnennbar süße Gefühl, zu sein, das Leiden kaum stören, machts.
– Jean Paul
Man glaubt, man erhebe sich über alle die Leute, über die man nachdenkt und Reflexionen macht.
– Jean Paul
Das, was er nicht verbergen konnte, ließ er nicht erst erraten, sondern sagte es selbst, um das Opfer der Aufrichtigkeit zu bringen.
– Jean Paul
Die Jugend ist die Periode der Nachahmung.
– Jean Paul
Gegen eine Fehlschlagung eines Plans gibt's keinen bessern Trost, als auf der Stelle einen neuen zu machen oder bereitzuhalten.
– Jean Paul