Mädchen und Gold [sind] desto weicher [...], je reiner sie sind.
– Jean Paul
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Mädchen und Gold [sind] desto weicher [...], je reiner sie sind.
– Jean Paul
Wie es Schreibmenschen, so gibt es auch Sprechmenschen, die nur durch zweite Menschen zu ganzen werden, und welche, um viel Witz, Scharfsinn, Feuer zu haben, durchaus Zuhörer bedürfen.
– Jean Paul
In der moralischen Welt verbreitet sich Licht langsamer als Wärme; anders als in der physischen.
– Jean Paul
Niemand ändert sich schwerer, als der stets unter andern oder in Geschäften lebt, d. i. träumt – die andringende, überhäufende Gegenwart ersticket jeden stillen Keim.
– Jean Paul
Ein großer Schritt zur Tugend ist, daß man nicht alles an sich liebt, seine Kleinigkeiten, Geschmack im Essen etc.
– Jean Paul
Der Kopf ändert sich ewig, das gute Herz wenig.
– Jean Paul
Er ging vor nichts Kleinem blind vorbei, worüber der Welt- und Geschäftmann verschmähend schreitet; so wie er wieder vor keinem Pomp des bürgerlichen Lebens stehen blieb.
– Jean Paul
Bei einem Argwöhnischen muß man eine Wahrheit so klug, mit so viel Vorsicht und Feinheit vortragen, als wär sie eine Lüge.
– Jean Paul
Erziehung und Unterricht treiben aus uns schöne Keime, als sollten wir zu Griechen erwachsen; später nimmt uns statt des Gärtners der Braumeister, der Staat, in Empfang.
– Jean Paul
Der Tod ist nur ein Pfeil der bei der Geburt abgeschossen wird und uns dann trifft.
– Jean Paul
Die Zeit ist die Larve der Ewigkeit.
– Jean Paul
Es ist oft sehr gefährlich, von seinem Verstande und Herzen zu schlecht zu denken – der Irrtum schafft die Wahrheit.
– Jean Paul
Der Egoist findet nur dann keinen Egoismus, wenn man seinem eignen immerfort dient.
– Jean Paul
Die Reichen sollten statt des täglich[en] Brots in der Bitte um täglich Hunger bitten.
– Jean Paul
Ich kenne nämlich für Kinder in den ersten Jahren kein wohlfeileres, mehr nachhaltendes, beiden Geschlechten angemessenes, reines Spielzeug als das, welches jeder in der Zirbeldrüse (einige in der Blase) und die Vögel im Magen haben – Sand.
– Jean Paul
Was überwand vom Fakir an bis zu den Märterinnen des Christentums und der Liebe und der Kinderpflicht und bis zu den Blutzeugen der Freiheit den Körper, die Meinung, den Wunsch, die Folter? Eine das Herz durchwurzelnde Idee.
– Jean Paul
Es ist der Wahrheit nicht zuträglich, wenn ein großer Kopf mit einem dummen Gegner streitet. Da jener diesen für zu gering ansieht, so wird er ihm auch da nicht Recht lassen, wo er's hat.
– Jean Paul
Der Mensch, welcher das Leben bloß mit dem Verstande ohne innere Poesie genießt, wird ewig ein notdürftiges mageres behalten, wie glänzend auch das Geschick dasselbe von außen ausstatte.
– Jean Paul
Manche können nur fremde Meinungen, nicht ihre eigenen berichtigen.
– Jean Paul
Wollen wir uns die Unsterblichkeit wegdenken aus dem Weltplane, so wählte also Gott ein stäubendes Vorüberfliegen von Seelen, deren Zeitlichkeit für ihn gar keine Existenz haben kann [...].
– Jean Paul
Der Erbfeind des Erhabenen ist das Lächerliche.
– Jean Paul
Manche Menschen macht man durch die größten Wohltaten nicht so warm als durch das kleinste Lob.
– Jean Paul
Der Dichter ist freier als der Philosoph.
– Jean Paul
Man würde die Menschen leichter kennen, wenn man nicht jede Handlung als die Folge von Grundsätzen ansähe; man hält zu selten eine für Kaprize, aus der nicht auf den Hauptcharakter zu schließen ist.
– Jean Paul
Wir Menschen lieben nicht, um zu hassen; aber wohl hassen wir, um zu lieben.
– Jean Paul
Ach nicht das bunte Ufer fliehet vorüber, sondern der Mensch und sein Strom; ewig blühen die Jahreszeiten in den Gärten des Gestades hinauf und hinab, aber nur wir rauschen einmal vor den Gärten vorbei und kehren nicht um.
– Jean Paul
Alles Vergnügen kommt von ungefähr und fället aus den Wolken; an dem, das man lange erwartet, ist selten viel.
– Jean Paul
Lasset das Unkraut der Verdrießlichkeit nicht wuchern, sondern reißet es aus – und säet es nie.
– Jean Paul
Am wenigsten stützt Religion und Sittlichkeit auf Gründe; eben die Menge der Pfeiler verfinstert und verengt die Kirchen.
– Jean Paul
Der Zank in der Ehe ist die Schneedecke, unter der sich die Liebe warm hält.
– Jean Paul