Gewisse Dinge (Mode, Kleider, Lebensart) muß man früher verachten als achten.
– Jean Paul
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Gewisse Dinge (Mode, Kleider, Lebensart) muß man früher verachten als achten.
– Jean Paul
Es ist beinahe noch schwerer, gut zu schreiben, als ebensogut zu reden: denn zu jenem hab ich nicht mehr Zeit als bei diesem, weil gute Gedanken doch schnell entstehen.
– Jean Paul
Aber doch unterscheidet die Leiden. Die einer schönen Seele sind Maifröste, welche der wärmern Jahrzeit vorangehen; aber die Leiden einer harten, verdorbenen sind Herbstfröste, welche nichts verkündigen als den Winter.
– Jean Paul
O wie mir dieses blankgescheuerte Blei der polierten Alltäglichkeit, dieses destillierte Wasser, dieser geschönte Landwein ein Greuel ist!
– Jean Paul
Die Bewunderung nützt nicht sowohl dem Gegenstande als dem Subjekt am meisten; man freuet sich über die Größe des Menschen und daß man sie empfindet.
– Jean Paul
Die Armut und die Hoffnung sind Mutter und Tochter. Indem man sich mit der Tochter unterhält, vergisst man die andere.
– Jean Paul
Den meisten Menschen gilt Bewunderung, Schätzung so viel als Liebe, sie vermengen beide.
– Jean Paul
Letzter Mensch, denke nicht nach über die lange Welt vor und nach dir; im Universum gibt's kein Alter – die Ewigkeit ist jung – sinke in die Welle, wenn sie kommt, sie versiegt, und nicht du!
– Jean Paul
In den Augen des Bewunderten ist der Bewunderer nicht stets klug, wie Helvetius sagt, aber doch gut.
– Jean Paul
Schweigen ist edel, verschweigen nicht.
– Jean Paul
Man kann die feinsten Bemerkungen über den Menschen und über Individuen machen und doch von ihnen betrogen werden, d. h. sie nicht kennen.
– Jean Paul
Mit einer Kindheit voll Liebe aber kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten.
– Jean Paul
Die Verstellung und Eitelkeit durchgreift manche so, daß sie unbewußt es tun und es nicht mehr anders machen können.
– Jean Paul
Die Nüchternheit des Morgens ist nur eine negative Trunkenheit.
– Jean Paul
Jahre und Geschäfte, juristische vollends, ach das Leben selber ziehen den Menschen immer weiter herab, anfangs aus dem Äther in die Luft, dann aus der Luft auf die Erde [...].
– Jean Paul
Die höchste Krone des Helden ist die Besonnenheit mitten in Stürmen der Gegenwart.
– Jean Paul
Jeder Fachmann ist in seinem Fach ein Esel.
– Jean Paul
Wer nicht immer weiser wird, der ist nicht einmal weise.
– Jean Paul
Heiterkeit des Herzens schließt wie der Frühling alle Blüten des Inneren auf.
– Jean Paul
Mädchen lieben Puppen, weil sie früher schon Personen mehr lieben als Sachen.
– Jean Paul
Die Worte des Ehemanns wirken höchstens auf die Ehefrau, wenn er sie einer fremden vorsagt.
– Jean Paul
Wenn ein Lehrer immer weiter lehrt und lernt; wenn er das Gelesene sogleich zu einem Gelehrten vor Schülern machen kann: so muß ihn jedes neue Buch unendlich heben, weil er damit andere hebt und die erkauften Gewinste für kräftige Eroberungen ansieht.
– Jean Paul
Unbeständigkeit gegen seinen Vorsatz heißet sich selber das Wort brechen, welches man sowenig wie gegen einen andern darf: da dieselbe schädliche Folge des Mißtrauens daraus entsteht.
– Jean Paul
Zürnet dein Freund mit dir: so verschaff ihm eine Gelegenheit, dir einen großen Gefallen zu erweisen; darüber muß sein Herz zerfließen, und er wird dich wieder lieben.
– Jean Paul
Zur Lebensart gehört, daß man auch gegen sich höflich sei.
– Jean Paul
Weltumgang gibt nicht Erfahrung, höchstens diese jenen.
– Jean Paul
Wo die Menschen an Verstand übertroffen werden, glauben sie, es sei nur an Wissenschaft.
– Jean Paul
O nichts befriedigt die liebende Seele, als was sie mit der geliebten teilt.
– Jean Paul
Nur wer irgendein Ideal, das er ins Leben ziehen will, in seinem Innern hegt und nährt, ist verwahrt gegen die Gifte und Schmerzen der Zeit.
– Jean Paul
Die Liebe braucht gar keine Erklärung, nur der Haß.
– Jean Paul