Am wenigsten stützt Religion und Sittlichkeit auf Gründe; eben die Menge der Pfeiler verfinstert und verengt die Kirchen.
– Jean Paul
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Am wenigsten stützt Religion und Sittlichkeit auf Gründe; eben die Menge der Pfeiler verfinstert und verengt die Kirchen.
– Jean Paul
So zerstäubt der Schlag des Todes den ganzen Plunder von unsern Torheiten.
– Jean Paul
Da wir ein matteres Gedächtnis für Größe und Zahl der Leiden haben als für Freuden: so vergessen wir mit ihnen leicht auch, welche Früchte uns ihre Stechpalmen getragen.
– Jean Paul
Menschenkinder, opfert die Zeit der Ewigkeit!
– Jean Paul
Hunger und Sättigung herrschen in vermischter Regierungsform über die Welt – alle Stände haben wenig, wollen viel.
– Jean Paul
In der Jugend kann man gegen niemanden gleichgültig sein: man haßt oder liebt.
– Jean Paul
Der Wein wirkt stärkend auf den Geisteszustand, den er vorfindet, er macht die Dummen dümmer, die Klugen klüger.
– Jean Paul
Den ersten Geburtstag feiert man mit Weinen.
– Jean Paul
Der Mensch schenkt am leichtesten nach dem Schenken.
– Jean Paul
Himmel! wie wohlfeil ist das Leben, wenn man nur froh sein, nicht es scheinen will!
– Jean Paul
Jede Arbeit, auch philosophische, poetische, lenkt den Menschen vom Ich und oft vom Bessern ab.
– Jean Paul
Verachtung ist mehr als Haß; jene kann der Weise haben, sie ist unwillkürlich.
– Jean Paul
Alles Erste bleibt ewig im Kinde, die erste Farbe, die erste Musik, die erste Blume malen den Vorgrund seines Lebens aus.
– Jean Paul
Es gibt Menschen, die man nicht hasset und nicht sehr liebt, aber ein wenig, die verschwinden, ohne daß man es merkt, wiederkommen ohne Freude – Für Große gibt es keine andern, und sie sind keine andern.
– Jean Paul
Die Freude ist der Sommer, der die innern Früchte färbt und schmilzt.
– Jean Paul
Wenn der andre sich mit allen seinen Fehlern, die er noch besser kennt als ich, erträgt, warum sollte ich ihn nicht ertragen?
– Jean Paul
Der Mensch kann nicht eher wissen, wie gut er ist, als bis einmal sein halbes Glück von einer großen Sünde abhing.
– Jean Paul
Die Musik ist unter allen Künsten die rein-menschlichste, die allgemeinste.
– Jean Paul
Ich bin so an Freiheit gewöhnt, daß mich schon eine bloße Einladung quält, besonders lange voraus.
– Jean Paul
Weiber haben große Kräfte für, aber kleine gegen die Liebe etwas zu tun.
– Jean Paul
Das Einfältigste sagt man im Anfang in einer Gesellschaft, das Beste zuletzt.
– Jean Paul
Ein Knabe muß seinen Schmerz trocken verdauen, ein Mädchen mag einige Tropfen nachtrinken.
– Jean Paul
Der Schriftsteller sollte unter die Schönheiten, die nur Kenner wahrnehmen, die Schönheiten beimengen, die auch ein schwacher Leser wahrnimmt.
– Jean Paul
Schön, dass der Hundzahn nicht hohl wird; aber leider wird's der Weisheitszahn.
– Jean Paul
Jede unangenehme Empfindung ist ein Zeichen, daß ich meinen Entschlüssen untreu werde.
– Jean Paul
O das Einlaßblatt zur Freude ist ein gutes, und dann ein ruhiges Herz!
– Jean Paul
Je älter man wird, desto mehr schätzt man Ordnung.
– Jean Paul
Im Reiche des Wissens kommt – anders als im physischen – der Schall immer früher an als das Licht.
– Jean Paul
Am Tage ist man kühner gegen Geister, in der Nacht gegen Menschen.
– Jean Paul
In der Philosophie gibt es keine [...] Überzeugung durch die Wahrhaftigkeit der Methode, sondern stets nur eine durch die Einsicht der Idee.
– Jean Paul