Antistrophe zum 74sten Venetianischen Epigramme Wundern darf es mich nicht, daß manche die Hunde verleumden: Denn es beschämt zu oft leider den Menschen der Hund.
– Arthur Schopenhauer
Arthur Schopenhauer Zitate
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Erst im späten Alter erlangt der Mensch ganz eigentlich das horazische nil admirari, d. h. die unmittelbare, aufrichtige und feste Überzeugung von der Eitelkeit aller Dinge und der Hohlheit aller Herrlichkeiten der Welt: die Chimären sind verschwunden.
– Arthur Schopenhauer
Je älter man wird, desto kleiner erscheinen die menschlichen Dinge samt und sonders: das Leben, welches in der Jugend als fest und stabil vor uns stand, zeigt sich uns jetzt als die rasche Flucht ephemerer Erscheinungen: die Nichtigkeit des Ganzen tritt hervor.
– Arthur Schopenhauer
Mit größtem Rechte sagt also Aristoteles: Das Glück gehört denen, die sich selber genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen, dürften daher, selbst unter den günstigsten Umständen, leicht stocken; ja, dieses ist unvermeidlich, sofern sie doch nicht stets zur Hand sein können.
– Arthur Schopenhauer
Behandle ein Kunstwerk wie einen Prinzen. Lass es zuerst zu dir sprechen.
– Arthur Schopenhauer
Für die Eitelkeit ist selbst die Pfütze ein wohlgefälliger Spiegel.
– Arthur Schopenhauer
Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier. Wir kennen es bloß im Zustande der Bändigung und Zähmung, welcher Zivilisation heißt.
– Arthur Schopenhauer
Das Martyrium ist der einzige Weg, wie ein Mann ohne Fähigkeiten berühmt werden kann.
– Arthur Schopenhauer
Wie jeder der heimliche Theaterdirektor seiner Träume ist, so auch jenes Schicksal, welches unseren wirklichen Lebenslauf beherrscht.
– Arthur Schopenhauer
Beim Anblick dessen, was wir nicht besitzen, steigt gar leicht in uns der Gedanke auf: »Wie, wenn das mein wäre?« – und er macht uns die Entbehrung fühlbar. Stattdessen sollten wir öfter fragen: »Wie, wenn das nicht mein wäre?«
– Arthur Schopenhauer
Die Allgemeinheit einer Meinung ist, im Ernst geredet, kein Beweis, ja nicht einmal ein Wahrscheinlichkeitsgrund ihrer Richtigkeit.
– Arthur Schopenhauer
Sich zu mühen und mit dem Widerstande zu kämpfen ist dem Menschen Bedürfnis, wie dem Maulwurf das Graben. Der Stillstand, den die Allgenugsamkeit eines bleibenden Genusses herbeiführte, wäre ihm unerträglich. Hindernisse überwinden ist der Vollgenuss seines Daseins.
– Arthur Schopenhauer
Einen Menschen vom Irrtum zu befreien, bedeutet zu geben und nicht zu nehmen.
– Arthur Schopenhauer
Denn, du weißt es, die Religionen sind wie die Leuchtwürmer: sie bedürfen der Dunkelheit um zu leuchten.
– Arthur Schopenhauer
Dies also ist der Wucher der Zeit; seine Opfer werden alle, die nicht warten können.
– Arthur Schopenhauer
Die Vulgarität besteht im Grunde darin, daß im Bewußtsein das Wollen das Erkennen gänzlich überwiegt.
– Arthur Schopenhauer
Die vollkommenste Lüge aber ist der gebrochene Vertrag.
– Arthur Schopenhauer
Ich glaube, wenn der Tod unsere Augen schließt, werden wir in einem Lichte stehen, in welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist.
– Arthur Schopenhauer
Der eigene Vorteil verfälscht das Urteil vollständig.
– Arthur Schopenhauer
In der Jugend herrscht die Anschauung, im Alter das Denken vor. Daher ist jene die Zeit für Pösie, dieses mehr für Philosophie.
– Arthur Schopenhauer
Man muß aber nicht vergessen, daß Franzosen stets Franzosen bleiben, d.h. faul, leichtsinnig, windbeutlich.
– Arthur Schopenhauer
Dem schwachen Kopf ist das Denken so unerträglich, wie dem schwachen Arm das Heben einer Last: daher beide eilen niederzusetzen.
– Arthur Schopenhauer
Daher ist uns jede einzelne Entbehrung für den Augenblick ziemlich leicht, aber jede Entsagung entsetzlich schwer: denn jene trifft nur die vorübereilende Gegenwart, diese aber die Zukunft und schließt daher unzählige Entbehrungen in sich, deren Äquivalent sie ist.
– Arthur Schopenhauer
Übrigens sind sie, vom ersten bis zum letzten Atemzuge, Geschäftsleute, die geborenen Lastträger des Lebens. Ihre Genüsse sind alle sinnlich: für andere haben sie keine Empfänglichkeit. Man soll mit ihnen in Geschäften reden; sonst nicht. Geselligkeit mit ihnen ist Degradation, recht eigentliches Sichgemeinmachen.
– Arthur Schopenhauer
Alle Dinge sind herrlich zu sehen, aber schrecklich zu sein.
– Arthur Schopenhauer
Menschen, deren Lachen stets affektiert und gezwungen herauskommt, sind intellektuell und moralisch von leichtem Gehalt; wie denn überhaupt die Art des Lachens, und andererseits der Anlaß dazu, sehr charakteristisch für die Person ist.
– Arthur Schopenhauer
Was der Reichtum über die Befriedigung der wirklichen und natürlichen Bedürfnisse hinaus noch leisten kann, ist von geringem Einfluß auf unser eigentliches Wohlbehagen: vielmehr wird dieses gestört durch die vielen und unvermeidlichen Sorgen, welche die Erhaltung eines großen Besitzes herbeiführt. Dennoch aber sind die Menschen tausendmal mehr bemüht, sich Reichtum, als Geistesbildung zu erwerben; während doch ganz gewiß was man ist viel mehr zu unserm Glücke beiträgt, als was man hat.
– Arthur Schopenhauer
Die Sprache um ein Wort ärmer zu machen heißt das Denken der Nation um einen Begriff ärmer zu machen.
– Arthur Schopenhauer
Was die Geschichte erzählt, ist in der Tat nur der lange, schwere und verworrene Traum der Menschheit.
– Arthur Schopenhauer
Die Haupt- und Grundtriebfeder im Menschen, wie im Tiere, ist der Egoismus, d. h. der Drang zum Dasein und Wohlsein.
– Arthur Schopenhauer