Was einer »an sich selbst hat«, kommt ihm nie mehr zu Gute, als im Alter.
– Arthur Schopenhauer
Arthur Schopenhauer Zitate
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Wird hingegen, mit plumper Absichtlichkeit, ein Reales und Anschauliches geradezu unter den Begriff seines Gegenteils gebracht, so entsteht die platte, gemeine Ironie. Z. B. wenn bei starkem Regen gesagt wird: »das ist heute ein angenehmes Wetter«; – oder, von einer hässlichen Braut: »der hat sich ein schönes Schätzchen ausgesucht«; – oder von einem Spitzbuben: »dieser Ehrenmann«; u. dgl. m. Nur Kinder und Leute ohne alle Bildung werden über so etwas lachen: denn hier ist die Inkongruenz zwischen dem Gedachten und dem Angeschauten eine totale.
– Arthur Schopenhauer
Wenn es keine Hunde gäbe [...], möchte ich nicht leben.
– Arthur Schopenhauer
Die geistige Überlegenheit, sogar die größte, wird in der Konversation ihr entschiedenes Übergewicht erst nach dem vierzigsten Jahre geltend machen.
– Arthur Schopenhauer
Mit einem Mädchen hat es die Natur auf das, was man, im dramaturgischen Sinne, einen Knalleffekt nennt, abgesehen.
– Arthur Schopenhauer
Tier endlich ist das, dessen Bewegungen nicht direkt und einfach nach dem Gesetz der Kausalität, sondern nach dem der Motivation erfolgen, welche die durch das Erkennen hindurchgegangene und durch dasselbe vermittelte Kausalität ist.
– Arthur Schopenhauer
Auf der Bühne spielt einer den Fürsten, ein anderer den Rat, ein dritter den Diener, oder den Soldaten, oder den General usw. Aber diese Unterschiede sind bloß im Äußeren vorhanden, im Innern, als Kern einer solchen Erscheinung, steckt bei allen dasselbe: ein armer Komödiant mit seiner Plage und Not. Im Leben ist es auch so. Die Unterschiede des Ranges und Reichtums geben jedem seine Rolle zu spielen; aber keineswegs entspricht dieser eine innere Verschiedenheit des Glücks und Behagens, sondern auch hier steckt in jedem derselbe arme Tropf mit seiner Not und Plage, die wohl dem Stoffe nach bei jedem eine andere ist, aber der Form, d. h. dem eigentlichen Wesen nach, so ziemlich bei allen dieselbe; wenn auch mit Unterschieden des Grades, die sich aber keineswegs nach Stand und Reichtum, d. h. nach der Rolle richten.
– Arthur Schopenhauer
Die Religion ist das Meisterstück der Tierdressur, denn sie trainiert die Menschen, wie sie denken sollen.
– Arthur Schopenhauer
Daher werden die Meisten, wenn sie am Ende zurückblicken, finden, dass sie ihr ganzes Leben hindurch ad interim gelebt haben, und verwundert sein, zu sehen, dass das, was sie so ungeachtet und ungenossen vorübergehn ließen, eben ihr Leben war, eben das war, in dessen Erwartung sie lebten. Und so ist denn der Lebenslauf des Menschen, in der Regel, dieser, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tode in die Arme tanzt.
– Arthur Schopenhauer
Der Wechsel allein ist das Beständige.
– Arthur Schopenhauer
Ich kriege mit der Zeit auch Autorität. Man muss nur hübsch alt werden, da gibt sich alles.
– Arthur Schopenhauer
Architektur ist gefrorene Musik.
– Arthur Schopenhauer
Sich mittels ihrer unnötiger- und mutwilligerweise Feinde machen ist Raserei.
– Arthur Schopenhauer
Bei einem umgestoßenen System, wie bei einer geschlagenen Armee, ist der Klügste, wer zuerst davonläuft.
– Arthur Schopenhauer
Zum Proviant für die Lebensreise gehört auch ganz vorzüglich ein guter Vorrat von Resignation, den man erst (und zwar je früher je besser für den Rest der Reise) aus fehlgeschlagnen Hoffnungen abstrahieren muss.
– Arthur Schopenhauer
Männer sind einander von Natur aus gleichgültig; Frauen aber sind von Natur aus Feinde.
– Arthur Schopenhauer
Umgekehrt nun aber wird Geistesarmut, Verworrenheit, Verschrobenheit sich in die gesuchtesten Ausdrücke und dunkelsten Redensarten kleiden, um so in schwierige und pomphafte Phrasen kleine, winzige, nüchterne, oder alltägliche Gedanken zu verhüllen, demjenigen gleich, der, weil ihm die Majestät der Schönheit abgeht, diesen Mangel durch die Kleidung ersetzen will und unter barbarischem Putz, Flittern, Federn, Krausen, Puffen und Mantel, die Winzigkeit oder Häßlichkeit seiner Person zu verstecken sucht.
– Arthur Schopenhauer
Erst bei der ersten Begegnung macht ein Gesicht seinen vollen Eindruck auf uns.
– Arthur Schopenhauer
Das gehört zu den Leiden des Alters: man verliert seine Freunde.
– Arthur Schopenhauer
Wir sollten stets eingedenk sein, dass der heutige Tag nur einmal kommt und nimmer wieder.
– Arthur Schopenhauer
Das Neue ist selten das Gute, weil das Gute nur kurze Zeit das Neue ist.
– Arthur Schopenhauer
Das Publikum ist so einfältig, lieber das Neue als das Gute zu lesen.
– Arthur Schopenhauer
Die Tendenz der spartanischen Gesetze und Erziehung war, aus den Bürgern reißende Tiere zu machen.
– Arthur Schopenhauer
Einen großartigen Beweis von der erbärmlichen Subjektivität der Menschen, infolge welcher sie alles auf sich beziehen und von jedem Gedanken sogleich in gerader Linie auf sich zurückgehen, liefert die Astrologie, welche den Gang der großen Weltkörper auf das armselige Ich bezieht, wie auch die Kometen am Himmel in Verbindung bringt mit den irdischen Händeln und Lumpereien. Dies aber ist zu allen und schon in den ältesten Zeiten geschehen.
– Arthur Schopenhauer
Ich halte die Musik für den Kern der Welt, zu welchem die Harmonie sich verhält, wie zum Braten die Sauce.
– Arthur Schopenhauer
So muss ich hinweisen auf die Wollust im Akt der Kopulation. Das ist es! Das ist das wahre Wesen und der Kern aller Dinge, das Ziel und Zweck alles Daseins.
– Arthur Schopenhauer
Allerdings hat man, wenn man alt ist, nur noch den Tod vor sich; aber wenn man jung ist, hat man das Leben vor sich; und es fragt sich, welches von beiden bedenklicher sei.
– Arthur Schopenhauer
Der Neid der Menschen zeigt an, wie unglücklich sie sich fühlen, und ihre beständige Aufmerksamkeit auf fremdes Tun und Lassen, wie sehr sie sich langweilen.
– Arthur Schopenhauer
Alle Formen nimmt die Geistlosigkeit an, um sich dahinter zu verstecken: sie verhüllt sich in Schwulst, in Bombast, in den Ton der Überlegenheit und Vornehmigkeit und in hundert anderen Formen.
– Arthur Schopenhauer
Die Schriftsteller kann man einteilen in Sternschnuppen, Planeten und Fixsterne — Die ersteren liefern die momentanen Knalleffekte: man schauet auf, ruft „siehe da!" und auf immer sind sie verschwunden. — Die zweiten, also die Irr- und Wandelsterne, haben viel mehr Bestand. Sie glänzen, wiewohl bloß vermöge ihrer Nähe, oft heller, als die Fixsterne, und werden von Nichtkennern mit diesen verwechselt. Inzwischen müssen auch sie ihren Platz bald räumen, haben zudem nur geborgtes Licht und eine auf ihre Bahngenossen (Zeitgenossen) beschränkte Wirkungssphäre. Sie wandeln und wechseln: ein Umlauf von einigen Jahren Dauer ist ihre Sache. — Die dritten allein sind unwandelbar, stehn fest am Firmament, haben eigenes Licht, wirken zu einer Zeit, wie zur andern, indem sie ihr Ansehn nicht durch die Veränderung unsers Standpunkts ändern, da sie keine Parallaxe haben. Sie gehören nicht, wie jene andern, einem Systeme (Nation) allein an; sondern der Welt. Aber eben wegen der Höhe ihrer Stelle, braucht ihr Licht meistens viele Jahre, ehe es dem Erdboden sichtbar wird.
– Arthur Schopenhauer