Seneca Zitate
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Ich will mein Leben und meine Gedanken so führen, als ob die ganze Welt das eine sehen und das andere lesen könnte. Denn was bedeutet es, meinem Nächsten etwas zu verheimlichen, wenn vor Gott, der unsere Herzen erforscht, alle unsere Geheimnisse offen sind?
– Seneca
Ich komme nie mit demselben moralischen Charakter nach Hause, mit dem ich losgezogen bin; irgendetwas wird unruhig, wo ich inneren Frieden erlangt hatte; das eine oder andere, was ich in die Flucht geschlagen hatte, taucht wieder auf.
– Seneca
Der Geist ist's, welcher reich macht.
– Seneca
Mancher ĂĽberlebte seinen Henker.
– Seneca
Ich höre (während des Reisens) nicht auf, zu lesen. Dies ist nach meiner Überzeugung notwendig: einmal, um nicht mit mir allein zufrieden zu sein; sodann, um, wenn ich erfahren, was andere gefunden haben, ihre Entdeckungen zu prüfen und auf neue Entdeckungen zu sinnen.
– Seneca
Selbst das Gift, mit dem ihr andere bespritzt [...], soll mich nicht abhalten, ohne Unterlass ein Leben zu preisen, nicht wie ich es fĂĽhre, sondern wie es nach meiner festen Ăśberzeugung gefĂĽhrt werden muĂź, soll mich nicht abhalten, die Tugend anzubeten und in weitestem Abstand mich mĂĽhselig ihr nachzuschleppen.
– Seneca
Was Ablenkung anlangt, so scheint mir die Stimme gefährlicher zu sein als bloßes Geräusch. Denn die Stimme wirkt immer auf die Seele, während ein Geräusch nur an unser Ohr schlägt und es füllt.
– Seneca
Ab und zu sollte ein jeder über die Stränge schlagen und seine kühle Nüchternheit für eine Weile vergessen.
– Seneca
Das muss sehr sorgfältig bewahrt werden, wovon man nicht weiß, wann es zur Neige geht.
– Seneca
Die Furcht ist eine Folge der Hoffnung.
– Seneca
Die Zurschaustellung von Trauer stellt mehr Anforderungen als die Trauer selbst. Wie wenige Menschen sind in ihrer eigenen Gesellschaft traurig.
– Seneca
Der Erfolg macht manche Verbrechen ehrenvoll.
– Seneca
Wohin siehst du, wonach streckst du dich aus? Alles ZukĂĽnftige liegt im Ungewissen: Lebe jetzt!
– Seneca
Glaube mir: es ist eine ernste Sache um die Freude. Oder meinst du, es werde irgend jemand mit unbefangener Miene, oder wie jene Lebemänner sich ausdrücken, heitern Auges den Tod verachten, der Armut die Tür öffnen, der Genußsucht Zügel anlegen und auf Ausharren im Schmerze sich gefaßt machen?
– Seneca
Der Weise gestattet dem Reichtum nichts, euch gestattet der Reichtum alles. Ihr gebärdet euch, als hätte euch irgend jemand den ewigen Besitz desselben zugesagt: ihr gewöhnt euch an ihn und verwachst mit ihm. Der Weise dagegen denkt gerade dann am angelegentlichsten an die Armut, wenn er sozusagen im Reichtum schwimmt.
– Seneca
Du musst fĂĽr andere leben, wenn du fĂĽr dich selbst leben willst.
– Seneca
Wahres Glück ist... die Gegenwart zu genießen, ohne sich ängstlich auf die Zukunft zu verlassen.
– Seneca
Niemand gehört sich selbt.
– Seneca
Wenn ich darĂĽber nachdenke, was ich gesagt habe, beneide ich stumme Menschen.
– Seneca
Es wird eine Zeit kommen, wo auch das, was jetzt noch verborgen ist, nach Ablauf langer Jahre durch die Genauigkeit der Beobachtung ans Licht gebracht werden wird.
– Seneca
Ăśber den Charakter hat das Schicksal keine Macht.
– Seneca
Der Weg zum Gipfel äußerer Ehre ist voller Steingeröll. Aber wenn du dich entschließt der Weisheit Höhe zu erreichen, vor der selbst das Schicksal sich beugen muss, so wirst du zwar alles, was als Erhabenstes gilt, unter dir schauen, aber gleichwohl auf hemmungsloser Bahn zum Höchsten gelangen.
– Seneca
Der Zwerg ist nicht groß, auch wenn er auf einem Berge steht; der Koloss verliert nichts von seiner Größe, auch wenn er in die Tiefe eines Brunnens versenkt ist.
– Seneca
Du verfĂĽgst ĂĽber das, was in der Hand des Schicksals liegt, und verlierst, was du in deiner Hand hast.
– Seneca
Was ist's für ein Ruhm, die Kraft zu haben, viel in sich hineinzuschütten? Wenn du auch die Siegespalme errungen, wenn auch deine Zechgenossen, vom Schlaf überwältigt und das Genossene von sich gebend, taub sind gegen deinen Zuruf zum Trinken, wenn du auch als einziger das ganze Gelage überdauerst, wenn du auch alle an großartiger Mannhaftigkeit hinter dir gelassen und es dir niemand an Trunkfestigkeit gleich getan, so wird doch das Faß dich hinter sich lassen.
– Seneca
Es war die Klage unserer Altvordern, es ist unsere Klage, es wird die Klage der Nachwelt sein, daß die Sitten verkehrt seien, daß Verdorbenheit herrsche, und daß die Menschheit sich verschlimmere und alles Heilige in Verfall gerate. Allein das ist und wird immer dasselbe sein, nur von Zeit zu Zeit sich mehr da- oder dorthin neigend, wie Meereswogen, die die eintretende Flut weiter hinaustreibt, die Ebbe mehr im Innern der Ufergrenzen hält.
– Seneca
Niemand zĂĽrnt, wenn der Fehler durch die natĂĽrliche Beschaffenheit entschuldigt ist.
– Seneca
Schimpflich ist es, anders zu reden, anders zu denken. Wie viel schimpflicher noch ist es, anders zu schreiben, anders zu denken!
– Seneca
Wo die Natur nicht will, ist die Arbeit umsonst.
– Seneca
Erst lerne Sitten, später Weisheit: ohne Sitten wird diese nur schlecht gelernt.
– Seneca