Ein ungezügelter und ungeduldiger Geist meide die Reize der Freiheit, da sie ihm schaden können.
– Seneca
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Ein ungezügelter und ungeduldiger Geist meide die Reize der Freiheit, da sie ihm schaden können.
– Seneca
Während die Grundbedingung des glücklichen Lebens die feste Seelenruhe und das unerschütterliche Vertrauen darauf ist, legt man sich förmlich darauf, Gründe zur Bekümmernis zu sammeln, und trägt nicht nur, nein schleppt sich geradezu mit lastendem Gepäck auf dem von Gefahren umlauerten Lebensweg: so entfernt man sich immer mehr von der Verwirklichung des Erstrebten, und je mehr Mühe man darauf verwendet, umsomehr versperrt man sich selbst den Weg und gerät in rückwärtige Bewegung.
– Seneca
Es gibt keinen zuverläßigern Beweis von Geistesgröße, als wenn man sich durch Nichts, was begegnen kann, in Aufruhr bringen läßt. In der obern und mehr geordneten Region, in der Nähe der Gestirne, bilden sich weder Wolken, noch werden Stürme erregt oder Wirbelwinde; sie erfährt keinen Aufruhr, nur in den niedrigern Regionen blitzt es.
– Seneca
Es ist bei den Wohltaten eine ganz einfache Rechnung: so oder so viel wird einmal aufgewendet; bekommt man etwas dagegen, so ist’s Gewinn; bekommt man nichts, so ist’s kein Verlust.
– Seneca
Ja, so groß ist die Torheit der Menschen, daß, während sonst auch das Kleinste und Unbedentendste, wenn es nur überhaupt ersetzbar ist, von dem Empfänger als Schuldposten anerkannt wird, niemand sich als Schuldner fühlt dem gegenüber, der ihm seine Zeit gewidmet hat, während doch gerade dies das Einzige ist, was auch der Dankbare nicht wiedererstatten kann.
– Seneca
Jeder rein äußerlichen Freude mangelt es an fester Grundlage.
– Seneca
Vieler Leute Muße ist voller Beschäftigung.
– Seneca
Es war die Klage unserer Altvordern, es ist unsere Klage, es wird die Klage der Nachwelt sein, daß die Sitten verkehrt seien, daß Verdorbenheit herrsche, und daß die Menschheit sich verschlimmere und alles Heilige in Verfall gerate. Allein das ist und wird immer dasselbe sein, nur von Zeit zu Zeit sich mehr da- oder dorthin neigend, wie Meereswogen, die die eintretende Flut weiter hinaustreibt, die Ebbe mehr im Innern der Ufergrenzen hält.
– Seneca
Magst du in die entlegensten Länder verschlagen werden, in welchen Winkel des Barbarenlandes du auch versetzt werden mögest, wirtlich wird dir der Wohnsitz werden, mag er sein, welcher er will. Es kommt mehr darauf an, wie du kommst, als wohin du kommst, und daher sollen wir unser Herz an keinen Ort hängen.
– Seneca
Niemand zĂĽrnt, wenn der Fehler durch die natĂĽrliche Beschaffenheit entschuldigt ist.
– Seneca
Ein Schiff, das auf dem Fluss groĂź ist, ist winzig auf dem Meer.
– Seneca
Den Einzelnen trifft die volle Strenge des Feldherrn; aber wenn das ganze Heer davongelaufen ist, dann ist Verzeihung vonnöten.
– Seneca
Wir sollten so geben, wie wir empfangen, fröhlich, schnell und ohne zu zögern; denn es ist keine Gnade, wenn eine Leistung an den Fingern kleben bleibt.
– Seneca
Nie wie ein lebensfroher Mensch wird handeln, wer den Tod fĂĽrchtet.
– Seneca
Die Pflanze gedeiht nicht, der man einen häufigen Bodenwechsel aufzwingt.
– Seneca
Niemals leihe ich mehr aus, als wenn ich schenke.
– Seneca
Und ist die Zeit gekommen, wo die Welt, um sich zu erneuern, sich vertilgt, da wird sich dies alles durch seine eigenen Kräfte zunichte machen; Gestirne werden gegen Gestirne prallen, und alles, was jetzt in bester Ordnung sein Licht ausstrahlt, wird bei dem allgemeinen Weltenbrande eine einzige Feuermasse bilden.
– Seneca
Schlimmer als Krieg ist allein die Furcht vor Krieg.
– Seneca
Man kann nie oft genug wiederholen, was man nie ausreichend gelernt hat.
– Seneca
Das Ăśbel gibt sich mitunter den Anschein eines sittlichen Wertes.
– Seneca
Gesundheit ist die Seele, die alle Freuden des Lebens belebt, die ohne sie verblassen und geschmacklos sind.
– Seneca
Wir alle, ohne Unterschied, leben in einer Art Gefangenschaft, und angebunden sind auch die, die uns angebunden haben, du mĂĽsstest denn die Kette an der Linken fĂĽr leichter halten. Den einen fesseln Ehrenstellen, den anderen Reichtum; einige leiden unter ihrer vornehmen Geburt, andere unter dem Gegenteil; manche mĂĽssen sich fremde Herrschsucht gefallen lassen, manche hinwiederum sind Opfer der eigenen.
– Seneca
Wo die Natur nicht will, ist die Arbeit umsonst.
– Seneca
Gesetz ist Sterben, nicht Strafe, Und von der Welt, die du siehst, wird es einst heiĂźen: sie war.
– Seneca
Es steht mit dem Leben ähnlich wie mit einem Theaterstück: nicht auf die Länge kommt es an, sondern auf die Güte des Spiels. Es liegt nichts daran, wo du aufhörst. Höre auf, wo du willst. Nur an einem guten Schluss lass es nicht fehlen.
– Seneca
Die Religion wird vom einfachen Volk als wahr, von den Weisen als falsch und von den Herrschenden als nĂĽtzlich angesehen.
– Seneca
Die grauen Haare und die Runzeln geben dir also keinen hinlänglichen Grund zu glauben, es habe irgend einer lange gelebt: nicht lange gelebt hat er, er ist nur lange dagewesen.
– Seneca
Die Natur entlässt den Rückkehrenden unbekleidet, wie sie ihn unbekleidet empfängt.
– Seneca
Wenn etwas kleiner ist als das Größte, so ist es darum nicht auch sogleich unansehnlich.
– Seneca
UnglĂĽckliche glauben leicht, was sie allzusehr wĂĽnschen.
– Seneca