Das ganze Leben besteht aus Teilen und setzt sich aus Kreisen zusammen, von denen immer ein größerer die kleineren umschließt. Einer von ihnen umfasst und begrenzt alle; er reicht vom Tag der Geburt bis zu dem des Todes.
– Seneca
Seneca Zitate
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Die Zahl derer ist nicht gering, die sich durch den schmeichlerischen Reiz irgend eines Wortes verleiten lassen etwas zu schreiben, was gar nicht ihrem ursprünglichen Plane entspricht. Das trifft auf dich nicht zu. Alles ist knapp und sachgemäß. Du sagst gerade so viel als du willst und deutest noch mehr an als du sagst. Das deutet auf etwas noch Wertvolleres hin; man ersieht daraus: deine Seele hält sich frei von allem unnötigen Ballast, frei von jedem Dunst.
– Seneca
Es wäre wider die Natur, dass je dem Guten das Gute schade.
– Seneca
Wie viele Leute, muß ich denken, üben ihren Körper, wie wenige ihren Geist.
– Seneca
Es gibt Zeiten, wo das Weiterleben selbst eine Tat von Kühnheit ist.
– Seneca
Es ist aber ein großer Unterschied, ob du dich willenlos deinem Schmerz hingibst oder dich zur Gebieterin über ihn machst. Wie viel mehr entspricht es der Hoheit deines sittlichen Standpunktes, der Trauer ein Ende zu machen, als es an dich herankommen zu lassen, und nicht zu warten, bis der Tag kommt, wo der Schmerz dir zum Trotz aufhört. Verzichte selbst auf ihn!
– Seneca
Frage dich aber, ob nicht die Beschäftigung mit vielen Schriftstellern und das Lesen von Büchern mannigfachsten Inhaltes einer großen Unstetigkeit und Eilfertigkeit Vorschub leistet.
– Seneca
Was immer von einem anderen gut gesagt wird, ist auch meins.
– Seneca
Entferne die Meinung der Leute: stets ist sie unsicher und geht in jede Richtung.
– Seneca
Es handelt sich hier um die Frage, ob Caesar oder Pompejus Herr des Staates sein soll: was hast du mit diesem Wettstreit zu schaffen? Du bist kein Parteimann: hier handelt es sich um die Wahl eines Herren. Was macht es dir aus, wer von beiden siegt? Möglich, daß der Bessere siegt, aber der Sieger wird unausbleiblich zum Schlechteren.
– Seneca
Die Menge der Bücher wirkt zerstreuend. Da du also nicht alles lesen kannst, was du haben kannst, so genügt es, soviel zu haben, als du lesen magst.
– Seneca
Der Weise gestattet dem Reichtum nichts, euch gestattet der Reichtum alles. Ihr gebärdet euch, als hätte euch irgend jemand den ewigen Besitz desselben zugesagt: ihr gewöhnt euch an ihn und verwachst mit ihm. Der Weise dagegen denkt gerade dann am angelegentlichsten an die Armut, wenn er sozusagen im Reichtum schwimmt.
– Seneca
Die Natur entlässt den Rückkehrenden unbekleidet, wie sie ihn unbekleidet empfängt.
– Seneca
Schritt für Schritt nähern wir uns dem Tode, oder richtiger, gehen wir neben ihm her. Jeden Tag verlieren wir ein Stück von unserem Leben, und an diesem Tage selbst, an dem wir leben, hat der Tod seinen Anteil.
– Seneca
Der Mensch ist nicht gut, aber er wird zum Guten geformt, damit er, seines Ursprungs eingedenk, Gott gleichzuwerden trachte.
– Seneca
Glück ist eine Frage der Vorbereitung, die auf eine Gelegenheit trifft.
– Seneca
Die Bescheidenheit verbietet, was das Gesetz nicht tut.
– Seneca
Ein großer Mann ist, wer Tongeschirr so benutzt, als sei es Silber. Nicht weniger groß ist aber auch, wer Silber so benutzt, als sei es Tongeschirr.
– Seneca
Durch Bestechung erworbene Treue wird durch Bestechung überwunden.
– Seneca
Es wird eine Zeit kommen, wo auch das, was jetzt noch verborgen ist, nach Ablauf langer Jahre durch die Genauigkeit der Beobachtung ans Licht gebracht werden wird.
– Seneca
Achte den Leidenden heilig.
– Seneca
Maß müssen wir halten.
– Seneca
Die Zukunft ist ganz ungewiss; doch wahrscheinlich ist: dass Schlimmeres nachkommt!
– Seneca
Nicht, weil die Dinge schwierig sind, wagen wir es nicht. Sondern weil wir es nicht wagen, sind sie schwierig.
– Seneca
Wir sind in niemandes Gewalt, während der Tod in unserer Gewalt ist.
– Seneca
Milde aber ziemt sich für niemanden von allen mehr als für einen König oder Anführer.
– Seneca
Zu leben heißt freilich, Kriegsdienst zu leisten.
– Seneca
Niemand rettet sich schwimmend mit Gepäck.
– Seneca
Vor allem denke immer daran, den Dingen ihr Beängstigendes zu nehmen und darauf zu sehen, was in Wahrheit an ihnen ist; du wirst erkennen, daß ihnen selbst nichts Beängstigendes innewohnt, sondern daß unsere Furcht allein es ist, welche sie beängstigend macht.
– Seneca
Hast du etwa Grund, dir selbst zu gefallen, wenn du jemand bist, den viele verstehen?
– Seneca