Seneca Zitate
- Seite 29 / 34 -
Jeden Abend sollten wir uns Rechenschaft ablegen: Welche Schwäche habe ich heute gemeistert, welche Leidenschaften bekämpft, welcher Versuchung widerstanden und welche Tugend erworben? Unsere Laster werden von selbst abnehmen, wenn wir sie jeden Tag auf den Prüfstand stellen.
– Seneca
Wie sollten die Wechselfälle des Lebens noch Verwirrung stiften können, wenn man voll innerer Sicherheit ist gegenüber allen unsicheren Ereignissen?
– Seneca
Es ist menschlicher, ĂĽber das Leben zu lachen, als es zu beklagen.
– Seneca
Keine Sache ist endlich, sondern alle Dinge sind in einem Kreislauf verbunden, fliehen und folgen einander: Den Tag verdrängt die Nacht und die Nacht der Tag, der Sommer geht in den Herbst über, dem Herbst folgt der Winter, der wiederum vom Frühling besiegt wird.
– Seneca
Niemand kann alles haben, was er will; wohl aber kann er nicht wollen, was er nicht hat, und heiteren Sinnes genieĂźen, was ihm beschert wird.
– Seneca
Wahrhaftiges hat sein MaĂź.
– Seneca
Der erste Schritt zur Errettung eines Menschen ist die Erkenntnis seiner SĂĽnde.
– Seneca
Ich wundere mich oft, wenn ich sehe, daß man andere bittet, uns ihre Zeit zu widmen, und daß die darum Ersuchten sich so überaus gefällig erweisen. Beide lassen sich bestimmen durch die Rücksicht auf das, was die Bitte um Zeit veranlaßte, keiner von beiden durch die Rücksicht auf die Zeit selbst: man bittet um sie, als wäre sie nichts; man gewährt sie, als wäre sie nichts.
– Seneca
Bei dem Weisen ist der Reichtum nichts weiter als Sklave, bei dem Toren macht er sich zum Herrn.
– Seneca
Es ist ein Irrtum, zu glauben, das Schenken sei eine leichte Sache: die Sache hat vielmehr ihre großen Schwierigkeiten, wenn anders die Gabe auf Grund reiflicher Überlegung erfolgen und nicht nach Zufall oder plötzlicher Laune verschleudert werden soll.
– Seneca
Soll ich dir sagen, was das wahre Böse ist? Vor den Dingen, die als Übel bezeichnet werden, zu kuschen, ihnen unsere Freiheit zu überlassen, trotz derer wir uns jedem Leid stellen sollten.
– Seneca
Ein Verbrechen, das Erfolg hat, wird Tugend genannt.
– Seneca
Die Hitzbläschen an anderen spürt ihr aus, ihr, die ihr selbst mit Geschwüren geradezu übersät seid. Das ist gerade, als wollte einer, den grässliche Krätze zum Gerippe macht, sich lustig machen über die kleinen Tüppelchen und Warzen, von denen auch die schönsten Körper nicht frei sind.
– Seneca
Ein erfolgreiches und glĂĽckliches Verbrechen wird Tugend genannt.
– Seneca
Wer das Sündigen nicht verbietet, obwohl er es könnte, befiehlt es.
– Seneca
Jeder rein äußerlichen Freude mangelt es an fester Grundlage.
– Seneca
Undankbar ist, wer ohne Zeugen Dank sagt.
– Seneca
Die Wohltaten, die ein Sohn dem Vater erweist, kann man sich in’s Unendliche ausgedehnt denken, während des Vaters Geschenk ganz einfach und mühelos ist, ja dem, der es gibt, noch Lust gewährt; ein Geschenk, das er wohl auch manchen gegeben haben muss, ohne zu wissen, dass er’s ihnen gegeben hat.
– Seneca
Ein Tyrann kann unzählige Menschen töten, nur seinen Nachfolger nicht.
– Seneca
Der Lohn einer guten Handlung liegt darin, daß man sie vollbracht hat. Ich bin dankbar – aber nicht, damit der andere sich von meinem Beispiel angespornt fühlt und sich mir nun besonders gefällig zeigt. Ich will nur eine Tat vollbringen, die sich an Liebenswürdigkeit und Schönheit nicht übertreffen läßt. Ich bin dankbar – aber nicht, weil es vorteilhaft ist, sondern weil es mir Freude macht.
– Seneca
Bemiss deine Lebenszeit; fĂĽr so vieles reicht sie nicht.
– Seneca
Ja, so groß ist die Torheit der Menschen, daß, während sonst auch das Kleinste und Unbedentendste, wenn es nur überhaupt ersetzbar ist, von dem Empfänger als Schuldposten anerkannt wird, niemand sich als Schuldner fühlt dem gegenüber, der ihm seine Zeit gewidmet hat, während doch gerade dies das Einzige ist, was auch der Dankbare nicht wiedererstatten kann.
– Seneca
Der Tod heiĂźt, nicht zu existieren.
– Seneca
Man lernt, indem man lehrt.
– Seneca
Viel erfreulicher ist, was mit leichter als was mit voller Hand gegeben wird.
– Seneca
Wen die wahre Liebe ergriffen hat, den wird sie festhalten.
– Seneca
Den Willigen fĂĽhrt das Schicksal, den Unwilligen reiĂźt es mit sich fort.
– Seneca
Ein Schiff, das auf dem Fluss groĂź ist, ist winzig auf dem Meer.
– Seneca
Die Pflanze gedeiht nicht, der man einen häufigen Bodenwechsel aufzwingt.
– Seneca
Schlimmer als Krieg ist allein die Furcht vor Krieg.
– Seneca