Es gibt keine Grenzen der Dinge.
– Christian Morgenstern
Christian Morgenstern Zitate
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Vom höchsten Ordnungssinn ist nur ein Schritt zur Pedanterie.
– Christian Morgenstern
Wer tief ist, muß sich schämen, sich so zu zeigen.
– Christian Morgenstern
Den Wolken wird vielleicht einstmals eine besondere Verehrung gezollt werden; als der einzigen sichtbaren Schranke, die den Menschen vom unendlichen Raum trennt, als der gnädige Vorhang vor der offenen vierten Wand unserer Erdenbühne.
– Christian Morgenstern
Was du denkst und sagst, ist vor allem Ausdruck. Der sogenannte eigentliche Sinn des Gesagten ist nicht sein einziger Sinn.
– Christian Morgenstern
Mit jedem Worte wachsen wir.
– Christian Morgenstern
Es gibt nur ein Neues: Die Nüance.
– Christian Morgenstern
Überall dem Selbstverständlichen zum Wort verhelfen – das ist ein großes Geheimnis.
– Christian Morgenstern
Ich schreibe der Gegenwart schön gebildeter Gegenstände einen großen Einfluß auf den Menschen zu. So sollten wir die Möbel unserer Kinderzimmer mit außerordentlicher Sorgfalt auswählen. Irgend ein schöner, schlichter, ehrwürdiger Schrank, auf den der Blick unsres Kindes von seinem Lager aus fällt, ja kunstvolle Modelle bedeutender Bauwerke, z.B. eine kleine Nachbildung der Peterskuppel, eines griechischen Tempels, einer modernen Eisenbrücke würden ihm zweifellos eine Ahnung von großem Stil geben, die es sein ganzes Leben hindurch nachspüren und weiterentwickeln würde.
– Christian Morgenstern
Nichts ist für mich mehr Abbild der Welt und des Lebens als der Baum. Vor ihm würde ich täglich nachdenken, vor ihm und über ihn...
– Christian Morgenstern
Verzeiht, wenn manchen manches hart hier trifft, mein Pfeil soll treffen, doch er trägt kein Gift.
– Christian Morgenstern
Wann wird dies sein? Wann wird das sein? – Wann wir es uns verdient haben werden.
– Christian Morgenstern
Der Gelehrte und Goethe Ich weiß, was er zu jeder Zeit gesagt, doch mein Gewissen hat er nie geplagt.
– Christian Morgenstern
Das Wunder ist das einzig Reale, es gibt nichts außer ihm. Wenn aber alles Wunder ist, das heißt durch und durch unbegreiflich, so weiß ich nicht, warum man dieser großen einen Unbegreiflichkeit, die alles ist, nicht den Namen Gott sollte geben dürfen.
– Christian Morgenstern
Wenn jemand gegen etwas vorgeht, so geht er nicht gegen das ganze Etwas vor: denn das sieht er dann gar nicht mehr. Sondern er sieht dann nur noch das ›rote Tuch‹ in dem Etwas. Nie wird gegen ›etwas‹ vorgegangen, immer nur gegen rotes Tuch. Und wenn zwei Völker gegen einander ziehen, so stürzt ein jedes bloß gegen rotes Tuch: denn wie könnte ein Volk wider ein andres Volk sein, wenn nicht die Helden vom roten Tuch wären, wenn nicht unaufhörlich von hüben und drüben auf rotes Tuch aufmerksam gemacht würde, so daß die Völker, die armen Stiere, zuletzt wild werden und einander anrennen.
– Christian Morgenstern
Das Kleine in der Natur ist gewöhnlich größer als ›das Große‹. Denn das Kleine ist nur zu oft Gottesarbeit, wo das Große nur Götterwerk.
– Christian Morgenstern
Nicht nur jedes Gleichnis hinkt, sondern auch jede Gleichung.
– Christian Morgenstern
Von sich zurückzutreten wie ein Maler von seinem Bilde – wer das vermöchte!
– Christian Morgenstern
Schriftstellerei ist heute vielfach nicht wichtiger zu nehmen, als daß, sagen wir, heute jedermann Kakao trinken kann, während es früher nur die Reichen konnten.
– Christian Morgenstern
Jeder Mensch ist ein neuer Versuch der Natur, über sich ins Reine zu kommen.
– Christian Morgenstern
Die Trichter Zwei Trichter wandeln durch die Nacht. Durch ihren Rumpfs verengten Schacht fließt weißes Mondlicht still und heiter auf ihrem Waldweg u.s.w.
– Christian Morgenstern
Der Duft der Dinge ist die Sehnsucht, die sie uns nach sich erwecken.
– Christian Morgenstern
Oh, ich verleumde meine Erde nicht; ich liebe sie – nur sei sie mir nicht Schranke! Sie ist mir nicht der letzte Seins-Gedanke, so wenig wie ihr Licht das letzte Licht.
– Christian Morgenstern
Katzen, diese Wesen, haben die unmenschliche Geduld der Erde; das ist ein Jahr, was für den Menschen nur eine Sekunde.
– Christian Morgenstern
Gespräch ist gegenseitige distanzierte Berührung.
– Christian Morgenstern
Wenn dich jemand ›vollkommen versteht‹, sei gewiß, daß dich niemand vollkommener mißversteht.
– Christian Morgenstern
Das Letzte, was wir aneinander erleben, ist schließlich doch das Schmerzlichste.
– Christian Morgenstern
Napoleon war ein Naturereignis. Ihn einen großen Schlächter schmähen heißt nichts anderes, als ein Erdbeben groben Unfug schelten oder ein Gewitter öffentliche Ruhestörung.
– Christian Morgenstern
Die Menschen haben sich daran gewöhnt, von hinten nach vorn, statt von vorn nach hinten zu denken.
– Christian Morgenstern
Dichten ist immer die Wiedergabe von Erinnerung. Die Erinnerung aber ist selbst etwas Dichtendes, künstlerisch Zusammenfassendes und Auswählendes.
– Christian Morgenstern