Zuhause ist da, wo man dich wieder aufnimmt, auch wenn du mal etwas falsch gemacht hast.
– Christian Morgenstern
Christian Morgenstern Zitate
- Seite 20 / 21 -
Jedes Buch hat zwei Wirkungen, die mittelbare und die unmittelbare. Die meisten Leser spüren nur die mittelbare. Darum bleiben auch so viele Bücher Druckerschwärze auf Papier.
– Christian Morgenstern
Alles heilt der Entschluss.
– Christian Morgenstern
Was wir aus der Geschichte des Geistes lernen können, das ist, meine ich, vor allem eine immer tiefere Bescheidenheit, uns zu äußern.
– Christian Morgenstern
Alle Weisheit ist langsam, alles Schaffen ist umständlich.
– Christian Morgenstern
Der Baum wird nie an gebrochenem Herzen sterben und das Gras nie seinen Verstand verlieren. Von außen droht ihnen jede mögliche Gefahr, von innen her aber sind sie gefeit. Sie fallen sich nicht selbst in den Rücken, wie der Mensch mit seinem Geist und ersparen uns damit das wiederholte Schauspiel unseres eigenen zweideutigen Lebens.
– Christian Morgenstern
StoĂź-Seufzer Gib mir Juden, Russen, Franzmann, Blut und Geist auf alle Weise, doch erspar mir deine, Landsmann, sogenannten bessern Kreise.
– Christian Morgenstern
Die kleinen Schwächen legt man am schwersten ab, so wie man der Moskitos weit schwerer Herr wird als des Skorpions oder der Schlange. Und so ist es recht eigentlich das Kleine, was den Fortschritt der Menschheit aufhält: Gedankenlosigkeit, Unaufmerksamkeit, Trägheit, Lauheit.
– Christian Morgenstern
Nur wer den Menschen liebt, wird ihn verstehn, wer ihn verachtet, ihn nicht einmal – sehn.
– Christian Morgenstern
Wer mit Nietzsche denkt, ›widerspricht‹ sich auch mit Nietzsche. Wer sich an seinen ›Widersprüchen‹ stößt, hat nie mit ihm gedacht (noch mehr: gefühlt) – ist nie mit ihm geflogen.
– Christian Morgenstern
Worte Worte sind wie Rettungsringe, die dem Leben dienen; auf den tiefen Grund der Dinge kommst du schwer mit ihnen.
– Christian Morgenstern
Die Natur ist die groĂźe Ruhe gegenĂĽber unserer Beweglichkeit. Darum wird sie der Mensch immer mehr lieben, je feiner und beweglicher er werden wird. Sie gibt ihm die groĂźen ZĂĽge, die weiten Perspektiven und zugleich das Bild einer bei aller unermĂĽdlichen Entwickelung erhabenen Gelassenheit.
– Christian Morgenstern
Schlachtfelder sind wir allesamt, auf denen Götter sich bekriegen.
– Christian Morgenstern
Jedem Menschen sein Recht lassen und wenn es uns noch so sehr als Unrecht erscheint. Den Kampf gegen dies sein Unrecht deshalb nicht aufgeben, aber ihn nicht außer sich führen, gegen jenen, sondern in sich, gegen sich, gegen das in sich, was, wenn auch noch so verborgen, jenem Unrecht entspricht. Oder könnten wir leugnen, daß wir innerlich an allem noch irgendwie teilhaben, was an Bösem außer uns geschieht?
– Christian Morgenstern
Alles muĂź allem dienen. Es gibt im letzten Sinne keine Ungerechtigkeit.
– Christian Morgenstern
Mag sein, wir stehn an unsres Lebens Ende noch unterm Ziel, – genug, der Weg ist klar!
– Christian Morgenstern
Ich bin aus Gott wie alles Sein geboren, ich geh im Gott mit allem Mein zu sterben, ich kehre heim, o Gott, als Dein zu leben.
– Christian Morgenstern
Größer noch als die »Sinnlosigkeit« des Schicksals ist seine Gerechtigkeit.
– Christian Morgenstern
Meistens ist in sechs bis acht Wörtern völlig abgemacht, und in ebensoviel Sätzen läßt sich Bandwurmweisheit schwätzen.
– Christian Morgenstern
Manchen Menschen würden Weihnachtskataloge, Zeitungsannoncen, und zu Mundwassern, Seife, Thermosflaschen, Petroleumöfen usw. beigepackte Erklärungen und Referate für lebenslängliche Lektüre völlig genügen.
– Christian Morgenstern
Einander kennen lernen, heiĂźt lernen, wie fremd man einander ist.
– Christian Morgenstern
Wem das allgemeine Wohl das höchste Ziel auf Erden dünkt, der tut den Menschen gar nichts so Gutes, wie er meint. Man soll nie das Wohl, man soll nur das Heil jedes Menschen im Auge haben, – zwei Dinge, die sich oft wie Wasser und Feuer unterscheiden.
– Christian Morgenstern
Des Krieges Eltern heißen Schwachsinn und Trägheit.
– Christian Morgenstern
Diese zwei jungen Teckel da vor mir, wie sie schön sind in ihrer jungen Natürlichkeit und Zärtlichkeit zueinander! Wahrlich, bei keinem Menschen kann reizender aussehen, als wenn das Männchen dem Kameraden mit seinem Auge folgt oder wenn das Weibchen ihm im sonnigen Moos den Kopf auf den Rücken legt voll Anmut und Anschmiegungsbedürfnis. Und welches Wohlgefühl des Lebens, wenn sie so, die Nase dicht am warmen Moos, die sonnendurchwärmte Waldluft einsaugen mit ihren vielfältigen Reizen, von denen wir nur einen groben Begriff haben. Und welches stets rege Interesse für alle die kleinen und großen Töne, die eine Landschaft fortwährend erfüllen und beleben.
– Christian Morgenstern
Man sieht Nietzsche ins Auge und weiĂź, wo das Ziel der Menschheit liegt.
– Christian Morgenstern
Glück? Sollst du Glück haben? Wünsche ich dir auch nur eine Spur von Glück – wenn sie nicht deinen Wert erhöhte? Wert wünsche ich dir.
– Christian Morgenstern
Vielen ist Reisen ein Ersatz fĂĽr Leben. Es gibt oft nichts Schmerzlicheres, als solches zu erkennen.
– Christian Morgenstern
Es ist eigentlich eine Ungerechtigkeit, daß der Dichter nicht – gleich dem Musiker – den Teilen seiner Werke hinzufügen darf, in welchem Tempo er sie genommen wissen will.
– Christian Morgenstern
Ihr wollt meinen Platz wissen? Überall, wo gekämpft wird.
– Christian Morgenstern
Alles Leben steht auf Messers Schneide. Gleite aus und du ertrinkst in Leide.
– Christian Morgenstern