Die Fliegen, diese Spatzen unter den Insekten.
– Christian Morgenstern
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Die Fliegen, diese Spatzen unter den Insekten.
– Christian Morgenstern
Gelehrtenart Diese Gelehrten! Sie fingern kalt am Unerhörten.
– Christian Morgenstern
Entweder man ist Künstler oder Philosoph. Der Philosoph achtet die Kunst, ja liebt sie, – aber er komplimentiert sie hinaus, wenn er mit seinem Ernst allein sein will.
– Christian Morgenstern
Der Russe hat mehr die Liebe zum Leben, wie es ist, der Deutsche mehr die zum Leben, wie es sein sollte, könnte, müßte.
– Christian Morgenstern
NatĂĽrlichkeit, Schwester der Freiheit (und Einfalt).
– Christian Morgenstern
Wir sind geborene Polizisten. Was ist Klatsch andres als Unterhaltung von Polizisten ohne Exekutivgewalt.
– Christian Morgenstern
Das Weib mischt uns ins Leben hinein.
– Christian Morgenstern
BewuĂźtsein: Wir stehen an einem Ende, wir sind ein Anfang.
– Christian Morgenstern
Die Ruhe ist Dein Feind, sie ist mein Feind, ist der Feind aller Menschen – ich meine die Ruhe der untätigen Behaglichkeit.
– Christian Morgenstern
Wie ist jede – aber auch jede – Sprache schön, wenn in ihr nicht nur geschwätzt, sondern gesagt wird.
– Christian Morgenstern
Ich bin aus Gott wie alles Sein geboren, ich geh im Gott mit allem Mein zu sterben, ich kehre heim, o Gott, als Dein zu leben.
– Christian Morgenstern
Ein berĂĽhmter Arzt ist wie eine junge Millionenerbin. Er weiĂź nie, wie weit man ihn als Menschen und nicht nur als Arzt liebt.
– Christian Morgenstern
Wer nicht auch böse sein kann – kann der wirklich tief sein?
– Christian Morgenstern
Gespräch ist gegenseitige distanzierte Berührung.
– Christian Morgenstern
Wir sind alle Besessene, man muß das Wort nur wörtlich genug verstehen. Aber zugleich können wir auch Mehrer dieses uralten Besitzstandes sein, den wir ›unsern Geist‹ nennen, zugleich auch Besitzergreifende.
– Christian Morgenstern
Die Hälfte allen Unglücks – vom gröbsten bis zum feinsten – geht auf Unwissenheit oder Denkfehler zurück, gewollte und ungewollte Ungeistigkeit.
– Christian Morgenstern
›Leiden‹ kann man an allem, aber um ›krank‹ zu sein, muß einen ein fremdes Etwas besitzen, muß man der Sklave seiner Krankheit geworden sein. Ich möchte den Satz aufstellen: Kein wahrhaft freier Mensch kann krank sein.
– Christian Morgenstern
Die meisten wissen gar nicht, was sie für ein Tempo haben könnten, wenn sie sich nur einmal den Schlaf aus den Augen rieben.
– Christian Morgenstern
Der Ironiker ist meist nur ein beleidigter Pathetiker.
– Christian Morgenstern
Welch ein Unterfangen, sich hinter Worten verstecken zu wollen! Man ist ja – diese Worte selbst.
– Christian Morgenstern
Es gibt in Wahrheit kein letztes Verständnis ohne Liebe.
– Christian Morgenstern
An alle Himmel schreib' ichs an, die diesen Ball umspannen: Nicht der Tyrann ist ein schimpflicher Mann, aber der Knecht des Tyrannen.
– Christian Morgenstern
Alles Leben steht auf Messers Schneide. Gleite aus und du ertrinkst in Leide.
– Christian Morgenstern
Überall dem Selbstverständlichen zum Wort verhelfen – das ist ein großes Geheimnis.
– Christian Morgenstern
So wie der winzige Same in die Erde fällt, um die Urpflanze zu wiederholen und nicht nur zu wiederholen, so ist der Mensch ein Samenkorn Gottes. Die Sonne aber, die ihn reift, ist Christus.
– Christian Morgenstern
Was du denkst und sagst, ist vor allem Ausdruck. Der sogenannte eigentliche Sinn des Gesagten ist nicht sein einziger Sinn.
– Christian Morgenstern
Was ist der Mensch, daß er nicht alles hingeben sollte – um des Menschen willen!
– Christian Morgenstern
Jeder Mensch ist ein neuer Versuch der Natur, ĂĽber sich ins Reine zu kommen.
– Christian Morgenstern
Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht.
– Christian Morgenstern
Lärchen, Birken, Erlen, ein fraulicher Wald!
– Christian Morgenstern