»Liebt das Böse – gut!« lehren tiefe Seelen. Lernt am Hasse stählen – Liebesmut!
– Christian Morgenstern
Christian Morgenstern Zitate
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FĂĽr Christian Friedrich 'Woran sollen wir uns erziehen?' An groĂźen Biographien. Plutarch unters Kopfkissen! Wie wir's von Napoleon wissen.
– Christian Morgenstern
Ich habe soeben eine lange leidenschaftliche Epistel an meinen Ofen verfaßt und sie ihm dann gegeben. Er verschlang sie gierig und wärmte mir mit seinem Feuer zwei Minuten lang Gesicht und Hände. Gewiß, das war alles; aber es gibt Menschen, die nicht einmal wie ein Ofen zu antworten vermögen.
– Christian Morgenstern
Abstrakte Gedanken sind zuletzt auch nichts als – konkrete Wesenheiten; es ist ganz umsonst, das Leben aus dem Leben heraustreiben zu wollen.
– Christian Morgenstern
Gott wäre etwas gar Erbärmliches, wenn er sich in einem Menschenkopfe begreifen könnte.
– Christian Morgenstern
Das von selbst Verständliche wird gemeinhin am gründlichsten vergessen und am seltensten getan.
– Christian Morgenstern
›Leiden‹ kann man an allem, aber um ›krank‹ zu sein, muß einen ein fremdes Etwas besitzen, muß man der Sklave seiner Krankheit geworden sein. Ich möchte den Satz aufstellen: Kein wahrhaft freier Mensch kann krank sein.
– Christian Morgenstern
GroĂźe geschriebene Worte sind vergeistigter Zeugungsakt in perpetuum.
– Christian Morgenstern
Inmitten unzähligem Hin- und Herreden der Einzelnen wächst still und groß das ewige Weisheitsgut der Menschen weiter.
– Christian Morgenstern
So schimmert ein Birkenwäldchen durch Kiefern, wie deine ferne Jugend in und durch meine Gedanken.
– Christian Morgenstern
Der Körper, der Übersetzer der Seele (Gottes) ins Sichtbare.
– Christian Morgenstern
Es gibt nichts Schwereres, als einen Menschen, den man liebt, einen Weg gehen lassen zu müssen, der zur nächsten Stadt führt, statt auf den nächsten Gipfel.
– Christian Morgenstern
Ihr andern werdet sichrer immerdar. Ich werde fragender von Jahr zu Jahr.
– Christian Morgenstern
Ich rechne nur nach Menschen, nicht nach Geschlechtern, außerdem bin ich kein Freund von Gemeinplätzen, wie etwa dem über Freundschaft und Liebe, denn ich gehe einfach den Weg, den ich vor mir rechtfertigen kann, nicht den, welchen mir irgend eine abgebrauchte Sentenz vorschreibt.
– Christian Morgenstern
Wer sich überhebt, verrät, daß er noch nicht genug nachgedacht hat.
– Christian Morgenstern
Die Zaghaftigkeit – wo Gutes gewollt wird – ist zu nichts nütze. Umgekehrt, sie ist nur eine Quelle immer weiterer Schwäche und damit immer weiterer Mißerfolge.
– Christian Morgenstern
Der Mensch hat die Liebe als Lösung der Menschheitsfrage einstweilen zurückgestellt und versucht es augenblicklich zunächst mit der Sachlichkeit.
– Christian Morgenstern
Es gibt nichts Sinnverwirrenderes, als eines Tages zu entdecken, daĂź man als der und der lebt.
– Christian Morgenstern
Es entsteht jedesmal ein bedeutendes SchĂĽtteln des Kopfes, wenn ein absonderlicher Mensch durch das Mittel einer groĂźen kĂĽnstlerischen Begabung in die Welt hinausgreift.
– Christian Morgenstern
Pöblesse obligee Gutes laßt uns stets beschweigen; denn es dünkt uns selbstverständlich; Schlechtem aber stets bezeigen, wie wir ihm so tief erkenntlich.
– Christian Morgenstern
Es ist eines der merkwĂĽrdigsten Dinge der Welt, daĂź man eine Seite und mehr lesen kann und dabei an ganz etwas anderes denken.
– Christian Morgenstern
Durch die Natur beruhigt sich Gott selbst immer wieder. Wehe, wenn er als Mensch in dem unseligen Fieber der Zivilisaton sich selbst als Natur zerstört haben wird.
– Christian Morgenstern
Entgöttlichung heißt Entpersönlichung, also Weltvergewöhnlichung.
– Christian Morgenstern
Jeder muĂź sich selbst austrinken wie einen Kelch.
– Christian Morgenstern
Alle Erziehung, ja alle geistige Beeinflussung beruht vornehmlich auf Bestärken und Schwächen. Man kann niemanden zu etwas bringen, der nicht schon dunkel auf dem Wege dahin ist, und niemanden von etwas abbringen, der nicht schon geneigt ist, sich ihm zu entfremden.
– Christian Morgenstern
Die Mission der Wahrheit ist, den Menschen in Geist aufzulösen, wie, materialistisch gesprochen, die Mission der Zeit, den Erdball in Luft.
– Christian Morgenstern
Motto Wie ward ich oft gebrochen, brach mich selbst, und dennoch leb ich, unverwüstlich stark; was alles liegt in mir geknickt, verdorrt, doch unaufhaltsam wächst es drüber hin.
– Christian Morgenstern
Es gehört mit zum Seltsamsten, was es gibt: Das pure, lautere Gold liegt vor uns, um uns. Aber wir leben mit Blei, Kupfer, Zinn; von Minderem zu schweigen. Wir haben die Wahrheit wie die Sonne über uns und folgen Schatten und Gespenstern.
– Christian Morgenstern
Es ist bekannt, wie viele verlorene Nadeln sich täglich auf Weg und Steg finden lassen. Im äußersten Gegensatz hierzu würde, gesetzt auch geistige Dinge könnten in solcher Weise verloren gehen, täglich wohl kaum Ein Paar Scheuklappen gefunden werden.
– Christian Morgenstern
Wage zu irren, in hundert Einzelheiten, was verschlägt’s! Weißt du dich nur im wesentlichen sicher.
– Christian Morgenstern