Gedanken wollen oft wie Kinder und Hunde, daĂź man mit ihnen im Freien spazierengeht.
– Christian Morgenstern
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Gedanken wollen oft wie Kinder und Hunde, daĂź man mit ihnen im Freien spazierengeht.
– Christian Morgenstern
Höher als alles Vielwissen stelle ich die stete Selbstkontrolle, die absolute Skepsis gegen sich selbst.
– Christian Morgenstern
Es ist eigentlich eine Ungerechtigkeit, daß der Dichter nicht – gleich dem Musiker – den Teilen seiner Werke hinzufügen darf, in welchem Tempo er sie genommen wissen will.
– Christian Morgenstern
Daß ich nie in meinem Leben eine Schwester gehabt habe! Kein fremdes Weib kann dem Bruder ein solches Verhältnis ersetzen.
– Christian Morgenstern
Ich und du, einmal groß und einmal klein geschrieben – das ist die Weltformel. Ich und Du, und ich und du.
– Christian Morgenstern
In dem Moment, wo jeder bei sich anfinge, wäre die schönste Zukunft vorweggenommen.
– Christian Morgenstern
Frage dich nur bei allem: ›Hätte Christus das getan?‹ Das ist genug.
– Christian Morgenstern
Manchmal wird mir die ganze Psychologie verdächtig, wenn ich bemerke, daß auf eine richtige Kombination schon bei den alltäglichsten Dingen so und so viele falsche kommen. Ja, wenn ein Mensch im Prinzip so denken und empfinden müßte, wie die andern!
– Christian Morgenstern
Zukunft! – un-er-schöpfliches Wort! O Lust zu leben! O Lust, zu – – sterben!
– Christian Morgenstern
Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist. Nicht an der Wahrheit liegt es daher, wenn die Menschen noch so voller Unweisheit sind.
– Christian Morgenstern
DaĂź der moderne Mensch nicht schreien soll, ist eine seiner qualvollsten und verderblichsten Forderungen an sich selbst.
– Christian Morgenstern
Genuß kann unmöglich das Ziel des Lebens sein. Genuß ohne etwas darüber ist etwas Gemeines.
– Christian Morgenstern
Man weiß, wie wichtig es ist, Schwangeren harmonische Verhältnisse zu schaffen. Sollte es anders sein mit der Menschheit, die sich fortwährend im Zustande der Mutterschaft befindet?
– Christian Morgenstern
Das tränensäcksische A.
– Christian Morgenstern
Ich mag die Verärgerten nicht leiden.
– Christian Morgenstern
O Mensch, das Geld ist nur Schimäre!
– Christian Morgenstern
Was mir ›Patriotismus‹ ist? Ein Gefühl, das zehn andre frißt.
– Christian Morgenstern
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen wähnen, wenn jemand eine Meinung ausspricht.
– Christian Morgenstern
Wahrheit ist eine Sache des Temperamentes, darum kann man Wahrheit nicht lehren, nur zeugen.
– Christian Morgenstern
»Liebt das Böse – gut!« lehren tiefe Seelen. Lernt am Hasse stählen – Liebesmut!
– Christian Morgenstern
Philosophien sind SchwimmgĂĽrtel, gefĂĽgt aus dem Kork der Sprache.
– Christian Morgenstern
Den Charakter eines Menschen erkennt man an den Scherzen, die er ĂĽbelnimmt.
– Christian Morgenstern
Die Psychologie befaßt sich mit den einzelnen Wellen des Baches. Aber hat ein Bach je aus – Wellen bestanden?
– Christian Morgenstern
Gott ist nur ein Wort für ›sich‹. Das Tier hat keines dieser beiden Worte. Es ist wortlos sowohl Ich wie Gott, das Wort erst spaltet das Leben in Ich und Gott.
– Christian Morgenstern
Ich weiĂź, warum ich mich verbeiĂźe ins bunte SchĂĽrzentuch der Welt, [...] denn sieh: Ich glaube nichts von allen den Geisterwelten, die du nennst.
– Christian Morgenstern
Wenn dich jemand ›vollkommen versteht‹, sei gewiß, daß dich niemand vollkommener mißversteht.
– Christian Morgenstern
Beim Vorlesen einiger Nietzschescher Aphorismen: – Geistige Austern.
– Christian Morgenstern
Man kann Nietzsche aus zehn Zeilen erkennen lernen und aus zehn Büchern – verkennen.
– Christian Morgenstern
Vielen ist Reisen ein Ersatz fĂĽr Leben. Es gibt oft nichts Schmerzlicheres, als solches zu erkennen.
– Christian Morgenstern
Im Sohn will die Mutter Mann werden.
– Christian Morgenstern