In der Stadt ist immer eine gewisse glückliche Stumpfheit des Geistes endemisch gewesen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Noch keine Likes
- Seite 31 / 36 -
In der Stadt ist immer eine gewisse glückliche Stumpfheit des Geistes endemisch gewesen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Witz ist der Finder [...] und der Verstand der Beobachter.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wir finden keine Ursache in den Dingen, sondern wir bemerken nur das, was in uns herein korrespondiert. Wohin wir nur sehen, so sehen wir bloß uns.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Mensch kommt unter allen Tieren in der Welt dem Affen am nächsten.
– Georg Christoph Lichtenberg
Zimmermanns Fragmente über Friedrich II. enthalten manches gute Korn, allein das Buch muß erst gedroschen, dann gesichtet und geworfelt werden, oder eigentlich der Verfasser erst gedroschen und das Buch gesichtet und geworfelt werden.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wer eine alte Tante zu erben gedenkt, der mache ja keine Satiren auf Frauenzimmer über fünfzig, aber desto derbere auf alle unter vierzig.
– Georg Christoph Lichtenberg
Eine Fleder-Maus könnte als eine nach Ovids Art verwandelte Maus angesehen werden, die, von einer unzüchtigen Maus verfolgt, die Götter um Flügel bittet, die ihr auch gewährt werden.
– Georg Christoph Lichtenberg
Es gibt eine gewisse Art von Büchern, und wir haben in Deutschland eine große Menge, die nicht vom Lesen abschrecken, nicht plötzlich einschläfern, oder mürrisch machen, aber in Zeit von einer Stunde den Geist in eine gewisse Mattigkeit versetzen, die zu allen Zeiten einige Ähnlichkeit mit derjenigen hat, die man einige Stunden vor einem Gewitter verspürt. Legt man das Buch weg, so fühlt man sich zu nichts aufgelegt, fängt man an zu schreiben, so schreibt man eben so, selbst gute Schriften scheinen diese laue Geschmacklosigkeit anzunehmen, wenn man sie zu lesen anfängt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß gegen diesen traurigen Zustand nichts geschwinder hilft als eine Tasse Kaffee mit einer Pfeife Varinas.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ich vertrage mich leicht mit jedem, der sich mit sich selbst verträgt.
– Georg Christoph Lichtenberg
Man ist nie glücklicher als wenn uns starkes Gefühl bestimmt, nur in dieser Welt zu leben. Mein Unglück ist nie in dieser sondern in einer Menge von möglichen Ketten von Verbindungen zu existieren, die sich meine Phantasie unterstützt von meinem Gewissen schafft, so geht ein Teil meiner Zeit hin, und keine Vernunft ist im Stand darüber zu siegen. Dieses verdiente sehr auseinander gesetzt zu werden. Lebe dein erstes Leben recht, damit du dein zweites genießen kannst. Es ist immer im Leben wie mit der Praxis des Arztes, die ersten Schritte entscheiden. Das ist doch Unrecht irgendwo, in der Anlage oder im Urteil?
– Georg Christoph Lichtenberg
Die gesundesten und schönsten, regelmäßigst gebauten Leute sind die, die sich alles gefallen lassen. Sobald einer ein Gebrechen hat, so hat er seine eigne Meinung.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der berühmte Howard besuchte mich bei seiner Durchreise. Warum? kann ich eigentlich nicht sagen, es müßte denn sein, daß er meine Stube, weil ich damals in 1 1/2 Jahren nicht vor die Türe gekommen war, etwa als einen Kerker habe in Augenschein nehmen wollen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wird man wohl vor Scham rot im Dunkeln? Daß man vor Schrecken im Dunkeln bleich wird, glaube ich, aber das erstere nicht. Denn bleich wird man seiner selbst, rot seiner selbst und anderer wegen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Was man so sehr prächtig Sonnenstäubchen nennt sind doch eigentlich Dreckstäubchen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Mäßigkeit setzt Genuß voraus, Enthaltsamkeit nicht. Es gibt daher mehr enthaltsame Menschen als solche die mäßig sind.
– Georg Christoph Lichtenberg
Eine Sekte, die nicht ausspuckte, wäre gewiss besser, als eine die keine Bohnen isst.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ein wahres Steckbrief-Gesicht.
– Georg Christoph Lichtenberg
Sollten es nicht die guten Menschen sein, die die Religion verehren; anstatt daß die Religion die guten Menschen macht?
– Georg Christoph Lichtenberg
Es ist keine Kunst, etwas kurz zu sagen, wenn man etwas zu sagen hat.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Pöbel ruiniert sich durch das Fleisch das wider den Geist, und der Gelehrte durch den Geist dem zu sehr wider den Leib gelüstet.
– Georg Christoph Lichtenberg
Er vernünftelte mich ganz aus meiner Vernunft heraus.
– Georg Christoph Lichtenberg
Sie sehen die Menschen ganzer Weltteile als Feuerung für den Teufel an und glauben ewige Strafen so wie viertelstündige Zahn- Schmerzen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Da liegen nun die Kartoffeln, und schlafen ihrer Auferstehung entgegen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Man fängt seine Testamente gewöhnlich damit an, daß man seine Seele Gott empfiehlt. Ich unterlasse dieses mit Fleiß, weil ich glaube, daß solche Rekommendationen wenig fruchten, wenn sie nicht durch das ganze Leben vorausgegangen sind, solche Rekommendationen sind Galgenbekehrungen; eben so leicht als unwirksam.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wenn ich ehedem in meinem Kopfe nach Gedanken oder Einfällen fischte, so fing ich immer etwas; jetzt kommen die Fische nicht mehr so. Sie fangen an sich auf dem Grunde zu versteinern, und ich muß sie heraushauen. Zuweilen bekomme ich sie auch nur stückweise heraus, wie die Versteinerungen vom Monte Bolca, und flicke daraus etwas zusammen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Man sollte eigentlich nur das ein Buch nennen, was etwas Neues enthält, die andern sind nur Mittel bald zu erfahren, was die Menschen schon in einer gewissen Sache getan haben.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ist denn kein Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Schinderei?
– Georg Christoph Lichtenberg
Wer je den Trieb in sich gefühlt hat, seinen Kopf nicht anzufüllen, sondern zu stärken, die Kräfte und Anlagen zu entwickeln, sich auszubreiten, der wird gefunden haben, daß es nichts Kraftloseres gibt, als die Unterredung mit einem so genannten Literator in der Wissenschaft, in der er nicht selbst gedacht hat, aber tausend historischliterärische Umständchen weiß.
– Georg Christoph Lichtenberg
Im Wort Gelehrter steckt nur der Begriff, daß man ihn vieles gelehrt, aber nicht daß er auch etwas gelernt hat.
– Georg Christoph Lichtenberg
Eine Gedanken fliehende Kraft.
– Georg Christoph Lichtenberg