Eine Nation, die allen gefallen will, verdient von allen verachtet zu werden.
– Georg Christoph Lichtenberg
Georg Christoph Lichtenberg Zitate
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Bei einem Verbrechen ist das, was die Welt das Verbrechen nennt, selten das, was die Strafe verdient, sondern da ist es, wo unter der langen Reihe von Handlung, womit es sich gleichsam als mit Wurzeln in unser Leben hinein erstreckt, diejenige ist, die am meisten von unserm Willen dependierte, und die wir am allerleichtesten hätten nicht tun können.
– Georg Christoph Lichtenberg
Es gibt 100 Witzige gegen einen der Verstand hat, ist ein wahrer Satz, womit sich mancher witzlose Dummkopf beruhigt, der bedenken sollte, wenn das nicht zuviel von einem Dummkopf gefordert heißt, daß es wieder 100 Leute, die weder Witz noch Verstand haben, gegen einen gebe, der Witz hat.
– Georg Christoph Lichtenberg
Er mäanderte wohl dreimal um die Stelle herum.
– Georg Christoph Lichtenberg
Er schien eher Tischler-Arbeit zu sein als ein wirklich menschliches Geschöpf.
– Georg Christoph Lichtenberg
Daß die Menschen so oft falsche Urteile fällen, rührt gewiß nicht allein aus einem Mangel an Einsicht und Ideen her, sondern hauptsächlich davon, daß sie nicht jeden Punkt im Satz unter das Mikroskop bringen und bedenken.
– Georg Christoph Lichtenberg
Es kommt nicht darauf an, ob die Sonne in eines Monarchen Staaten nicht untergeht, wie sich Spanien ehedem rühmte; sondern was sie während ihres Laufes in diesen Staaten zu sehen bekommt.
– Georg Christoph Lichtenberg
Da wo die Tugenden wild wachsen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wenn unsern Pädagogen ihre Absicht gelingt, ich meine, wenn sie es dahin bringen können, dass sich die Kinder ganz unter ihrem Einfluss bilden, so werden wir keinen einzigen recht großen Mann mehrbekommen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein weiser Mann nur wenige Weise macht.
– Georg Christoph Lichtenberg
Die sogenannten Mathematiker von Profession haben sich, auf die Unmündigkeit der übrigen Menschen gestützt, einen Kredit von Tiefsinn erworben, der viele Ähnlichkeit mit dem von Heiligkeit hat, den die Theologen für sich haben.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wenn jemand etwas sehr gerne tut, so hat er fast immer etwas in der Sache, was die Sache nicht selbst ist.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wer hört Entschuldigungen, wenn er Handlungen hören kann?
– Georg Christoph Lichtenberg
Was die wahre Freundschaft und noch mehr das glückliche Band der Ehe so entzückend macht, ist die Erweiterung seines Ichs und zwar über ein Feld hinaus, das sich im einzelnen Menschen durch keine Kunst in der Welt schaffen läßt.
– Georg Christoph Lichtenberg
Mir ist ein Kleintuer weit unausstehlicher als ein Großtuer, denn einmal verstehen es so wenig, weil es eine Kunst ist da Großtun aus der Natur entspringt, und dann läßt der Großtuer jedem seinen Wert, da der Kleintuer den, gegen welchen er es ist, offenbar verachtet. Ich habe einige gekannt, die von ihrem wenigen Verdienst, das sie hatten, mit soviel pietistischer Dünnigkeit zu sprechen wußten, als wenn sie fürchteten man möchte schmelzen, wenn sie sich in ihrem ganzen Licht zeigten. Ich habe mir aber angewöhnt über solche Leute zu lachen, und seit der Zeit sehe und höre ich sie gerne.
– Georg Christoph Lichtenberg
Lesen heißt borgen, daraus erfinden, abtragen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ich glaube der schlechteste Gedanke kann so gesagt werden, daß er die Wirkung des besten tut, sollte auch das letzte Mittel dieses sein, ihn einem schlechten Kerl in einem Roman oder Komödie in den Mund zu legen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Es ist wohl ausgemacht, daß nächst dem Wasser das Leben das Beste ist, was der Mensch hat.
– Georg Christoph Lichtenberg
Die Philosophie ist, wenn sie spricht, immer genötigt, die Sprache der Unphilosophie zu reden.
– Georg Christoph Lichtenberg
Keiner kennt die Menschen so gut wie die Bettler, Beichtväter und Banker.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Henker hole unser Dasein hienieden, wenn nur der Kaiser Gutes tun könnte. Jeder ist ein Kaiser in seiner Lage.
– Georg Christoph Lichtenberg
Er teilte des Sonntags Segen und oft schon des Montags Prügel aus.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ist es nicht sonderbar, daß eine wörtliche Übersetzung fast immer eine schlechte ist? und doch läßt sich alles gut übersetzen. Man sieht hieraus, wie viel es sagen will, eine Sprache ganz verstehen; es heißt, das Volk ganz kennen, das sie spricht.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ich habe immer gefunden, die sogenannten schlechten Leute gewinnen, wenn man sie genauer kennenlernt, und die guten verlieren.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wenn die Menschen sagen, sie wollen nichts geschenkt haben, so ist es gemeiniglich ein Zeichen, daß sie etwas geschenkt haben wollen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ich glaube wozu der menschliche Geist Hang fühlt, [...] da soll man ihn ja gewähren lassen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Man lasse einmal die Volks-Regierungen überall eintreten: so werden vermutlich andere Umstände folgen, die die Vernunft eben so wenig billigen kann, als die jetzigen. Denn daß das republikanische System ganz frei von allem Unheil sein sollte, ist ein Traum, eine bloße Idee.
– Georg Christoph Lichtenberg
Mit wenigen Worten viel sagen heißt nicht, erst einen Aufsatz machen, und dann die Perioden abkürzen; sondern vielmehr, die Sache erst überdenken, und aus dem Überdachten das Beste so sagen, daß der vernünftige Leser wohl merkt, was man weggelassen hat. Eigentlich heißt es, mit den wenigsten Worten zu erkennen geben, daß man viel gedacht habe.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wenn er eine Rezension verfertigt, habe ich mir sagen lassen, soll er allemal die heftigsten Erektionen haben.
– Georg Christoph Lichtenberg
Den Männern in der Welt haben wir so viel seltsame Erfindung[en] in der Dichtkunst zu danken, die alle ihren Grund in dem Erzeugungstrieb haben, alle die Ideale von Mädchen und dergleichen. Es ist schade, daß die feurigen Mädchen nicht von den schönen Jünglingen schreiben dürfen wie sie wohl könnten, wenn es erlaubt wäre. So ist die männliche Schönheit noch nicht von denjenigen Händen gezeichnet, die sie allein recht mit Feuer zeichnen könnten. Es ist wahrscheinlich, daß das Geistiche, was ein paar bezauberte Augen in einem Körper erblicken, der sie bezaubert hat, ganz von einer andern Art sich den Mädchen in männlichen Körpern zeigt, als es sich dem Jüngling in weiblichen Körpern entdeckt.
– Georg Christoph Lichtenberg