O wie oft habe ich der Nacht gebeichtet, in der Hoffnung, daß sie mich absolvieren würde, und sie hat mich nicht absolviert!
– Georg Christoph Lichtenberg
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O wie oft habe ich der Nacht gebeichtet, in der Hoffnung, daß sie mich absolvieren würde, und sie hat mich nicht absolviert!
– Georg Christoph Lichtenberg
Er kann sich einen ganzen Tag in einer warmen Vorstellung sonnen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Mensch, der sich vieles Glücks und seiner Schwäche bewußt ist, wird abergläubisch, flüchtet zum Gebet, und dergleichen mehr.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wenn die Menschen plötzlich tugendhaft würden, so müßten viele Tausende verhungern.
– Georg Christoph Lichtenberg
Eine Religiosität, die keine Opfer bringt, ist keinen Pfennig wert.
– Georg Christoph Lichtenberg
Das Aufschieben wichtiger Geschäfte ist eine der gefährlichsten Krankheiten der Seele.
– Georg Christoph Lichtenberg
Er las immer Agamemnon statt »angenommen«, so sehr hatte er den Homer gelesen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Mir hat es immer am Menschen gefallen, daß er, der Louvres, ewige Pyramiden, und Peterskirchen selbst verfertigt, mit Entzücken eine Bienen-Zelle oder ein Schneckenhaus betrachten kann.
– Georg Christoph Lichtenberg
Hypothesen, wir müssen welche haben, weil wir sonst die Dinge nicht behalten können.
– Georg Christoph Lichtenberg
Bei Prophezeiungen ist der Ausleger oft ein wichtigerer Mann als der Prophet.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Gang der Jahreszeiten ist ein Uhrwerk, wo ein Kuckuck ruft, wenn es Frühling wird.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ich habe die Hypochondrie studiert, mich so recht darauf gelegt.
– Georg Christoph Lichtenberg
Du fragst mich Freund welches besser ist: Von einem bösen Gewissen genagt zu werden, oder ganz ruhig am Galgen zu hängen?
– Georg Christoph Lichtenberg
Ich habe bemerkt, daß Personen, in deren Gesichtern ein gewisser Mangel von Symmetrie war, oft die feinsten Köpfe waren.
– Georg Christoph Lichtenberg
Eine Strafe im Traum ist allemal eine Strafe.
– Georg Christoph Lichtenberg
Meine Phantasie scheute, so wie Pferde und lief fort mit mir. Dieses drückt meinen Zustand in der Empfindlichkeit am besten aus.
– Georg Christoph Lichtenberg
Musik war in der ersten Zeit Lärm, Satire war Pasquille. Alles verfeinert sich. Hier und da sieht man nur noch die Geister der abgeschiedenen Wissenschaft.
– Georg Christoph Lichtenberg
Manche Menschen lesen nur, weil sie zu träg zum Denken sind.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ich glaube, sehr viele Menschen vergessen über ihrer Erziehung für den Himmel die für die Erde.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Herbst, der der Erde die Blätter wieder zuzählt, die sie dem Sommer geliehen hat.
– Georg Christoph Lichtenberg
Die wenigsten Menschen haben wohl recht über den Wert des Nichtseins gehörig nachgedacht. Unter Nichtsein nach dem Tode stelle ich mir den Zustand vor, in dem ich mich befand, ehe ich geboren ward.
– Georg Christoph Lichtenberg
Niemand wird leugnen, daß in einer Welt, in welcher sich alles durch Ursache und Wirkung verwandt ist, und wo nichts durch Wunderwerke geschieht, jeder Teil ein Spiegel des Ganzen ist.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wie werden einmal unsere Namen hinter den Erfindern des Fliegens und dergleichen vergessen werden?
– Georg Christoph Lichtenberg
Es ist sehr gut, die von andern hundertmal gelesenen Bücher immer noch einmal zu lesen, denn obgleich das Objekt einerlei bleibt, so ist doch das Subjekt verschieden.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wir ziehen unsere Köpfe in Treibhäusern.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wir wissen von unsrer Seele wenig und sind sie selbst.
– Georg Christoph Lichtenberg
Das Sorgenschränkchen, das Allerheiligste der innersten Seelen- Ökonomie, das nur des Nachts geöffnet wird. Jedermann hat das seinige.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Mensch kann sich alles geben, sogar Mut, wenn er es recht anfängt, aber es ist freilich besser, wenn man ihn schon mit auf die Welt bringt.
– Georg Christoph Lichtenberg
Eine einzige Seele war für seinen Leib zu wenig, er hätte zwoen zu tun genug geben können.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wer sich sein eigenes Leiden klagt, klagt es sicherlich vergeblich, wer es der Frau klagt, [klagt] es einem Selbst das helfen kann und schon durch die Teilnahme hilft.
– Georg Christoph Lichtenberg