Georg Christoph Lichtenberg Zitate

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Wir haben nunmehr vier Prinzipien der Moral: 1. Ein philosophisches: Tue das Gute um sein selbst willen, aus Achtung fürs Gesetz. 2. Ein religiöses: Tue es darum, weil es Gottes Wille ist, aus Liebe zu Gott. 3. Ein menschliches: Tue es, weil es deine Glückseligkeit befördert, aus Selbstliebe. 4. Ein politisches: Tue es, weil es die Wohlfahrt der großen Gesellschaft befördert, von der du ein Teil bist, aus Liebe zur Gesellschaft, mit Rücksicht auf dich.
Georg Christoph Lichtenberg
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Bei unsrem frühzeitigen und oft gar zu häufigen Lesen, wodurch wir so viele Materialien erhalten ohne sie zu verbauen, wodurch unser Gedächtnis gewöhnt wird die Haushaltung für Empfindung und Geschmack zu führen, da bedarf es oft einer tiefen Philosophie unserm Gefühl den ersten Stand der Unschuld wiederzugeben, sich aus dem Schutt fremder Dinge herauszufinden, selbst anfangen zu fühlen, und selbst zu sprechen und ich mögte fast sagen auch einmal selbst zu existieren.
Georg Christoph Lichtenberg
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Ein großer Fehler bei meinem Studieren in der Jugend war, daß ich den Plan zum Gebäude zu groß anlegte. Die Folge war, daß ich die obere Etage nicht ausbauen konnte, ja ich konnte nicht einmal das Dach zubringen. Am Ende sah ich mich genötigt, mich mit ein paar Dachstübchen zu begnügen, die ich so ziemlich ausbaute, aber verhindern konnte ich doch nicht, daß es mir bei schlimmem Wetter nicht hinein regnete. So geht es gar manchen!
Georg Christoph Lichtenberg
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Ein etwas vorschnippischer Philosoph, ich glaube, Hamlet, Prinz von Dänemark, hat gesagt, es gäbe eine Menge Dinge im Himmel und auf der Erde, wovon nichts in unsern Kompendien stände. Hat der einfältige Mensch, der bekanntlich nicht recht bei Troste war, damit auf die Kompendien der Physik gestichelt, so kann man ihm getrost antworten: Gut, dafür stehen auch wieder eine Menge von Dingen in unseren Kompendien, wovon weder im Himmel noch auf der Erde etwas vorkommt.
Georg Christoph Lichtenberg
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Träume führen uns oft in Umstände, und Begebenheiten hinein, in die wir wachend nicht leicht hätten können verwickelt werden, oder lassen uns Unbequemlichkeiten fühlen welche wir vielleicht als klein in der Ferne verachtet hätten, und eben dadurch mit der Zeit in dieselben verwickelt worden wären. Ein Traum ändert daher oft unsern Entschluß, sichert unsern moralischen Fond besser als alle Lehren, die durch einen Umweg ins Herz gehen.
Georg Christoph Lichtenberg
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