So sagt man, jemand bekleide ein Amt, wenn er von dem Amt bekleidet wird.
– Georg Christoph Lichtenberg
Gefällt 1 mal
- Seite 29 / 36 -
So sagt man, jemand bekleide ein Amt, wenn er von dem Amt bekleidet wird.
– Georg Christoph Lichtenberg
Man könnte den Menschen so den Ursachen-Bär, so wie den Ameisen-Bär nennen. Das Ursachen-Tier, wäre besser.
– Georg Christoph Lichtenberg
Krankheiten der Seele können den Tod nach sich ziehen und das kann Selbstmord werden.
– Georg Christoph Lichtenberg
Jedermann sollte wenigstens so viel Philosophie und schöne Wissenschaften studieren als nötig ist, um sich die Wollust angenehmer zu machen. Merkten sich dieses unsere Landjunker, Hof-Kavalier, Grafen und andere, sie würden oft über die Wirkung eines Buchs erstaunen. Sie würden kaum glauben, wie sehr Wieland den Champagner erhöhet, seine häufige Rosenfarbe, sein Silberflor, seine leinenen Nebel würden ihnen selbst den Genuß eines guten elastischen Dorf-Mädchens mehr sublimieren.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Pastor baut den Acker Gottes und der Arzt den Gottesacker.
– Georg Christoph Lichtenberg
Es ist schlimm genug, daß heutzutage die Wahrheit ihre Sache durch Fiktion, Romane und Fabeln führen lassen muß.
– Georg Christoph Lichtenberg
Die Schwachheiten großer Leute bekannt zu machen, ist eine Art von Pflicht; man richtet damit Tausende auf, ohne jenen zu schaden.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ich habe immer gefunden, die sogenannten schlechten Leute gewinnen, wenn man sie genauer kennenlernt, und die guten verlieren.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wenn ich sage, halte deine Zähne rein und spüle den Mund alle Morgen aus, das wird nicht so leicht gehalten, als wenn ich sage, nehme die beiden Mittelfinger dazu und zwar über das Kreuz. Des Menschen Hang zum Mystischen. Man nütze ihn.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Herbst, der der Erde die Blätter wieder zuzählt, die sie dem Sommer geliehen hat.
– Georg Christoph Lichtenberg
Es ist eine ganz bekannte Sache, daß die Viertel-Stündchen größer sind, als die Viertelstunden.
– Georg Christoph Lichtenberg
Anderer Leute Wein auf Bouteillen ziehn, und sich dabei ein bißchen benebeln daß man glaubt er gehöre ihm. So etwas tun die meisten deutschen Schriftsteller.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Mensch liebt die Gesellschaft, und sollte es auch nur die von einem brennenden Rauchkerzchen sein.
– Georg Christoph Lichtenberg
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen?
– Georg Christoph Lichtenberg
Es ist ja doch nun einmal nicht anders: die meisten Menschen leben mehr nach der Mode als nach der Vernunft.
– Georg Christoph Lichtenberg
Heftigen Ehrgeiz und Mißtrauen habe ich noch allemal beisammen gesehen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Schmeichler mit dem Spiegel-Gesicht, sagt Shakespeare sehr vortrefflich, "the glass faced flatterer". Die Wucherer nennt er "Kuppler zwischen Geld und Mangel".
– Georg Christoph Lichtenberg
Nichts setzt dem Fortgang der Wissenschaft mehr Hindernis entgegen, als wenn man zu wissen glaubt, was man noch nicht weiß.
– Georg Christoph Lichtenberg
Das Wort Gottesdienst sollte verlegt und nicht bloß mehr vom Kirchengehen sondern bloß von guten Handlungen gebraucht werden
– Georg Christoph Lichtenberg
Die Stadt-Uhr hat wieder rheumatische Zufälle.
– Georg Christoph Lichtenberg
Tausend sehn den Nonsense eines Satzes ein, ohne im Stand zu sein, noch Fähigkeit zu besitzen, ihn förmlich zu widerlegen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Die meisten Menschen leben mehr nach der Mode als nach der Vernunft.
– Georg Christoph Lichtenberg
Es ist eine Frage, welches schwerer ist, zu denken oder nicht zu denken. Der Mensch denkt aus Trieb, und wer weiß nicht wie schwer es ist einen Trieb zu unterdrücken. Die kleinen Geister verdienen also würklich die Verachtung nicht, mit der man [ihnen] nun in allen Landen zu begegnen anfängt.
– Georg Christoph Lichtenberg
Je mehr ein Mensch denkt, desto besser vermag er zu denken. Alle Erziehung taugt nichts, wenn sie nicht systematisch zum Denken erzieht.
– Georg Christoph Lichtenberg
Unternimm nie etwas, wozu du nicht das Herz hast, dir den Segen des Himmels zu erbitten!
– Georg Christoph Lichtenberg
Geld macht bekanntlich nicht glücklich, es ist aber auch keine Voraussetzung für Unglück.
– Georg Christoph Lichtenberg
Man sollte eigentlich nur das ein Buch nennen, was etwas Neues enthält, die andern sind nur Mittel bald zu erfahren, was die Menschen schon in einer gewissen Sache getan haben.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wir kennen uns nur selbst, oder vielmehr, wir könnten uns kennen, wenn wir wollten; allein die andern kennen wir nur aus der Analogie, wie die Mondbürger. Man sehe nur zwei Leute an, die einander freundlich begegnen, einander mit Frau und Kind besuchen, wenn sie sich überwerfen, was da für Vorwürfe aussprudeln, Anekdoten etc. – alles das schlief vorher in ihnen, wie das Pulver in der Bombe, und wenn sie sich gegen einander bückten, so bückte es sich mit. So lange wir nicht unser Leben so beschreiben, alle Schwachheiten aufzeichnen, von denen des Ehrgeizes bis zum gemeinsten Laster, so werden wir nie einander lieben lernen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ist denn kein Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Schinderei?
– Georg Christoph Lichtenberg
Es ist die Redekunst, die vor der Überzeugung einhertritt und ihren Pfad mit Blumen bestreut.
– Georg Christoph Lichtenberg