In den Kehrigthaufen vor der Stadt lesen und suchen was den Städten fehlt, wie der Arzt aus dem Stuhlgang und Urin.
– Georg Christoph Lichtenberg
Georg Christoph Lichtenberg Zitate
- Seite 25 / 36 -
Wenn ich einen Nagel einschlage, nur um etwas anzuheften, so denke ich immer: Was wird geschehen, ehe ich ihn wieder herausziehe?
– Georg Christoph Lichtenberg
Der gute Ton steht dort um eine Oktave niedriger.
– Georg Christoph Lichtenberg
Steckenpferde dienen nicht zum Pflügen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Pastor baut den Acker Gottes und der Arzt den Gottesacker.
– Georg Christoph Lichtenberg
Man nennt manches Bosheit, was mit einem häßlichen Gesicht getan wird.
– Georg Christoph Lichtenberg
Was auf Shakespearisch in der Welt zu tun war, hat Shakespear[e] größtenteils getan.
– Georg Christoph Lichtenberg
Man könnte ihn den Zaunkönig der Schriftsteller nennen.
– Georg Christoph Lichtenberg
Die Metapher ist weit klüger als ihr Verfasser und so sind es viele Dinge. Alles hat seine Tiefen. Wer Augen hat der sieht [alles] in allem.
– Georg Christoph Lichtenberg
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen?
– Georg Christoph Lichtenberg
Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Katalog von verbotenen Büchern.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wenn man einem vernünftigen Manne einen Hieb geben kann, daß er toll wird, so sehe ich nicht ein, warum man einem tollen nicht einen sollte geben können, daß er klug wird.
– Georg Christoph Lichtenberg
So vortrefflich die gesunde Vernunft sich überall anläßt, so abscheulich links stellt sich die ungesunde bei jeder Gelegenheit.
– Georg Christoph Lichtenberg
Die Gelehrtesten sind nicht immer die Leute, die die neuesten Ideen haben.
– Georg Christoph Lichtenberg
Die Mathematik ist eine gar herrliche Wissenschaft, aber die Mathematiker taugen oft den Henker nicht. Es ist fast mit der Mathematik, wie mit der Theologie. So wie die der letztern Beflissenen, zumal wenn sie in Ämtern stehen, Anspruch auf einen besondern Kredit von Heiligkeit und eine nähere Verwandtschaft mit Gott machen, obgleich sehr viele darunter wahre Taugenichtse sind, so verlangt sehr oft der so genannte Mathematiker für einen tiefen Denker gehalten zu werden, ob es gleich darunter die größten Plunderköpfe gibt, die man nur finden kann, untauglich zu irgend einem Geschäft, das Nachdenken erfordert, wenn es nicht unmittelbar durch jene leichte Verbindung von Zeichen geschehen kann, die mehr das Werk der Routine, als des Denkens sind.
– Georg Christoph Lichtenberg
Fein war er eigentlich nicht, allein er verstund doch die Kunst, wenn er es bedurfte, zuweilen auf seinen Nebenmenschen zu reiten.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ich habe bemerkt, daß Personen, in deren Gesichtern ein gewisser Mangel von Symmetrie war, oft die feinsten Köpfe waren.
– Georg Christoph Lichtenberg
Täglich zu sehen wie Leute zum Namen Genie kommen, wie die Keller-Esel zum Namen Tausendfuß, nicht weil sie so viele Füße haben, sondern weil die meisten nicht bis auf 14 zählen wollen, hat gemacht, daß ich keinem mehr ohne Prüfung glaube.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wenn ich je eine Predigt drucken lasse, so ist es über das Vermögen Gutes zu tun, das jeder besitzt.
– Georg Christoph Lichtenberg
Jemand beschrieb eine Reihe Weidenbäume, die in gewissen Distanzen gepflanzt waren, so: erst stund ein Baum, alsdann keiner, dann wieder einer und dann wieder keiner.
– Georg Christoph Lichtenberg
Die determiniertesten Philosophen sind zuweilen abergläubisch, und halten etwas auf das Ominöse.
– Georg Christoph Lichtenberg
Mir hat es immer am Menschen gefallen, daß er, der Louvres, ewige Pyramiden, und Peterskirchen selbst verfertigt, mit Entzücken eine Bienen-Zelle oder ein Schneckenhaus betrachten kann.
– Georg Christoph Lichtenberg
Was das Glockenläuten zur Ruhe der Verstorbenen beitragen mag, will ich nicht entscheiden; den Lebenden ist es abscheulich
– Georg Christoph Lichtenberg
Ein Starker weiß mit seiner Kraft hauszuhalten, nur der Schwache will über seine Kraft hinaus wirken.
– Georg Christoph Lichtenberg
Durch das Einfache geht der Eingang zur Wahrheit.
– Georg Christoph Lichtenberg
Wie hat es Ihnen in dieser Gesellschaft gefallen? Antwort: Sehr wohl, beinah so sehr als auf meiner Kammer.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Aberglauben gemeiner Leute rührt von ihrem frühen und allzu eifrigen Unterricht in der Religion her, sie hören von Geheimnissen, Wundern, Wirkungen des Teufels, und halten es für sehr wahrscheinlich, daß dergleichen Sachen überall in allen Dingen geschehen könnten. Hingegen wenn man ihnen erst die Natur selbst zeigte, so würden sie leichter das Übernatürliche und Geheimnisvolle der Religion mit Ehrfurcht betrachten, da sie hingegen jetzo dieses für etwas sehr Gemeines halten, so daß sie es für nichts Sonderliches halten, wenn ihnen jemand sagte, es wären heute 6 Engel über die Straße gegangen. Auch die Bilder in den Bibeln taugen nicht für Kinder.
– Georg Christoph Lichtenberg
Der Pöbel ruiniert sich durch das Fleisch das wider den Geist, und der Gelehrte durch den Geist dem zu sehr wider den Leib gelüstet.
– Georg Christoph Lichtenberg
Man irrt sich, wenn man glaubt, daß alles unser Neues bloß der Mode zugehörte, es ist etwas Festes darunter. Fortgang der Menschheit muß nicht verkannt werden.
– Georg Christoph Lichtenberg
Ich weiß aus unleugbarer Erfahrung daß Träume zu Selbst-Erkenntnis führen.
– Georg Christoph Lichtenberg