Wenn an das Gute, Das ich zu tun vermeine, gar zu nah Was gar zu Schlimmes grenzt: so tu ich lieber Das Gute nicht.
– Gotthold Ephraim Lessing
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Wenn an das Gute, Das ich zu tun vermeine, gar zu nah Was gar zu Schlimmes grenzt: so tu ich lieber Das Gute nicht.
– Gotthold Ephraim Lessing
Du magst so oft, so fein, als dir nur möglich, lügen, mich sollst du dennoch nicht betrügen. Ein einzigmal nur hast du mich betrogen: Das kam daher, du hattest nicht gelogen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Wir lachen über ihn [den Zerstreuten], aber verachten wir ihn darum? Wir schätzen seine übrige guten Eigenschaften, wie wir sie schätzen sollen; ja ohne sie würden wir nicht einmal über seine Zerstreuung lachen können. Man gebe diese Zerstreuung einem boshaften, nichtswürdigen Manne, und sehe, ob sie noch lächerlich sein wird? Widrig, ekel, häßlich wird sie sein; nicht lächerlich.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Musen verlangen Einsamkeit, und nichts verjagt sie eher, als der Tumult.
– Gotthold Ephraim Lessing
Wie kann ein Mann ein Ding lieben. das ihm zum Trotze auch denken will? Ein Frauenzimmer. das denkt, ist ebenso ekel als ein Mann, der sich schminkt. Lachen soll es, nichts als lachen, um immerdar den gestrengen Herrn der Schöpfung bei guter Laune zu erhalten.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Gabe, sich widersprechen zu lassen, ist wohl überhaupt eine Gabe, die unter den Gelehrten nur die Toten haben.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Natur rüstete das weibliche Geschlecht zur Liebe, nicht zu Gewaltseligkeiten aus; es soll Zärtlichkeit, nicht Furcht erwecken; nur seine Reize sollen es mächtig machen; nur durch Liebkosungen soll es herrschen und soll nicht mehr beherrschen wollen, als es genießen kann. […] Einer zärtlichen, eifersüchtigen Frau will ich noch alles vergeben; sie ist das, was sie sein soll, nur zu heftig. Aber gegen eine Frau, die aus kaltem Stolze, aus überlegtem Ehrgeize Freveltaten verübet, empört sich das ganze Herz; und alle Kunst des Dichters kann sie uns nicht interessant machen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Wieviel leichter ist, andächtig zu schwärmen als gut zu handeln.
– Gotthold Ephraim Lessing
Fehler schließen Vorsatz und Tücke aus; und daher müssen alle Fehler Allen zu verzeihen sein.
– Gotthold Ephraim Lessing
Es ist nicht wahr, dass die kürzeste Linie immer die gerade ist
– Gotthold Ephraim Lessing
Es hat Weltweise gegeben, welche das Leben für eine Strafe hielten, aber den Tod für eine Strafe zu halten, das konnte ohne Offenbarung in keines Menschen Gedanken kommen, der nur seine Vernunft brauchte.
– Gotthold Ephraim Lessing
Ein Mann, der Unwahrheit unter entgegengesetzter Überzeugung in guter Absicht ebenso scharfsinnig als bescheiden durchzusetzen sucht, ist unendlich mehr wert als ein Mann, der die beste, edelste Wahrheit aus Vorurteil, mit Verschreiung seiner Gegner, auf alltägliche Weise verteidigt.
– Gotthold Ephraim Lessing
Das, was unter der Gestalt der Wahrheit unter allen Völkern herumschleicht und auch von den Blödsinnigsten angenommen wird, ist gewiß keine Wahrheit, und man darf nur getrost die Hand, sie zu entkleiden, anlegen, so wird man den scheußlichsten Irrtum nackend vor sich stehen sehen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Wer mit Wortgrübelei sein Nachdenken nicht anfängt, der kommt, wenig gesagt, nie damit zu Ende.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Geschichte soll nicht das Gedächtnis beschweren, sondern den Verstand erleuchten.
– Gotthold Ephraim Lessing
O ein Fürst hat keinen Freund! kann keinen Freund haben!
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Ähnlichkeit liegt öfters nur in einem einzigen Zuge; die übrigen alle haben unter sich nichts gleiches, als daß sie mit dem ähnlichen Zuge, in dem einen sowohl als in dem andern harmonieren.
– Gotthold Ephraim Lessing
Nachahmung dieser Ode Jüngling, lebst du nicht in Freuden, Jüngling, o, so haß' ich dich! Alter, lebst du nicht in Freuden, Alter, o so haß' ich dich! Jüngling, trauerst du in Jahren, Wo die Pflicht sich freuen heißt? – Schäme dich! so frisch an Haaren, Jüngling, und so schwach an Geist!
– Gotthold Ephraim Lessing
Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Einen elenden Dichter tadelt man gar nicht; mit einem mittelmäßigen verfährt man gelinde; gegen einen großen ist man unerbittlich.
– Gotthold Ephraim Lessing
Aber deswegen, weil ich ihn für ein großes Genie erkenne, muß er überall bei mir Recht haben? Mit nichten. Gerade vielmehr das Gegenteil: weil ich ihn für ein großes Genie erkenne, bin ich gegen ihn auf meiner Hut. Ich weiß, daß ein feuriges Pferd auf eben dem Steige, samt seinem Reiter den Hals brechen kann, über welchen der bedächtliche Esel, ohne zu straucheln, gehet.
– Gotthold Ephraim Lessing
Es ist nicht wahr, daß die kürzeste Linie immer die geradeste ist.
– Gotthold Ephraim Lessing
Man traue doch ja seinem Herzen nicht zu viel. Das Herz redet uns gewaltig nach dem Maule. Wenn das Maul eben so geneigt wäre, nach dem Herzen zu reden, so wäre die Mode längst aufgekommen, die Mäuler unterm Schlosse zu tragen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Entschluß ist Vorsatz, Tat.
– Gotthold Ephraim Lessing
Du kennst die Christen nicht, willst sie nicht kennen. Ihr Stolz ist: Christen sein; nicht Menschen. Denn Selbst das, was, noch von ihrem Stifter her, Mit Menschlichkeit den Aberglauben würzt, Das lieben sie, nicht weil es menschlich ist: Weils Christus lehrt; weils Christus hat getan.
– Gotthold Ephraim Lessing
Der Erkenntnis nach sind wir Engel, und dem Leben nach Teufel.
– Gotthold Ephraim Lessing
Ärgernis und verbissene Wut hatten meine ganze Seele umnebelt; die Liebe selbst, in dem vollesten Glanze des Glücks, konnte sich darin nicht Tag schaffen. Aber sie sendet ihre Tochter, das Mitleid, die, mit dem finstern Schmerze vertrauter, die Nebel zerstreuet, und alle Zugänge meiner Seele den Eindrücken der Zärtlichkeit wiederum öffnet.
– Gotthold Ephraim Lessing
Nicht so redlich, wäre redlicher.
– Gotthold Ephraim Lessing
In der Natur selbst trauen wir einer stolzen Frau nicht viel Zärtlichkeit, und einer zärtlichen Frau nicht viel Stolz zu.
– Gotthold Ephraim Lessing
Wer aus den Büchern nichts mehr lernt, als was in den Büchern steht, der hat die Bücher nicht halb genutzt. Wen die Bücher nicht fähig machen, daß er auch das verstehen und beurteilen lernt, was sie nicht enthalten; wessen Verstand die Bücher nicht überhaupt schärfen und aufklären, der wäre schwerlich viel schlimmer dran, wenn er auch gar keine Bücher gelesen hätte.
– Gotthold Ephraim Lessing