Es gibt eine Art von Leuten, die nichts ungerner als Vergebung annehmen, und zwar, weil sie keine zu erzeigen gelernt haben.
– Gotthold Ephraim Lessing
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Es gibt eine Art von Leuten, die nichts ungerner als Vergebung annehmen, und zwar, weil sie keine zu erzeigen gelernt haben.
– Gotthold Ephraim Lessing
Nicht jeder Liebhaber ist Kenner.
– Gotthold Ephraim Lessing
Das Genie liebt Einfalt; der Witz Verwicklung.
– Gotthold Ephraim Lessing
Das kleinste Kapital eigener Erfahrung ist mehr wert als Millionen fremder Erfahrungen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Dem Menschen ist ein Mensch noch immer lieber als ein Engel.
– Gotthold Ephraim Lessing
Der große Mann braucht überall viel Boden, und mehrere, zu nah gepflanzt, zerschlagen sich nur die Äste.
– Gotthold Ephraim Lessing
Der geizige Dichter Du fragst, warum Semir ein reicher Geizhals ist? Semir, der Dichter? er, den Welt und Nachwelt liest? Weil, nach des Schicksals ew'gem SchluĂź, ein jeder Dichter darben muĂź.
– Gotthold Ephraim Lessing
Ich werde nicht eher spielen, als bis ich Niemanden finden kann, der mir umsonst Gesellschaft leistet.
– Gotthold Ephraim Lessing
Alle Dichter wollen weniger gelobt und fleiĂźiger gelesen sein.
– Gotthold Ephraim Lessing
Das Weib wollte die Natur zu ihrem MeisterstĂĽcke machen. Aber sie vergriff sich im Tone; sie nahm ihn zu fein. Sonst ist alles besser an euch, als an uns.
– Gotthold Ephraim Lessing
Du bist, wie du warst.
– Gotthold Ephraim Lessing
Trau keinem Freunde sonder Mängel, und lieb ein Mädchen, keinen Engel!
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Komödie kann ganz wohl zu rühren fähig sein, und gleichwohl von der Tragödie noch weit entfernt bleiben, indem sie weder eben dieselben Leidenschaften rege macht, noch aus eben derselben Absicht, und durch eben dieselben Mittel, als die Tragödie zu tun pflegt.
– Gotthold Ephraim Lessing
Wenn du einmal von einem außerordentlichen Undanke hören solltest, so untersuche ja alle Umstände genau, bevor du einen Menschen mit einem so abscheulichen Schandflecke brandmarken lässest.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Sprache kann alles ausdrücken, was wir deutlich denken; daß sie aber alle Nüancen der Empfindung sollte ausdrücken können, das ist ebenso unmöglich, als es unnötig sein würde.
– Gotthold Ephraim Lessing
Ein Gedicht ist eine vollkommene sinnliche Rede.
– Gotthold Ephraim Lessing
Ein Bund Stroh aufzuheben, muĂź man keine Maschine in Bewegung setzen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Worte und Handlungen liegen nicht so weit auseinander, als man insgemein glaubt.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Natur weis nichts von dem verhaßten Unterschiede, den die Menschen unter sich festgesetzt haben. Sie theilet die Eigenschaften des Herzens aus, ohne den Edeln und den Reichen vorzuziehen, und es scheinet sogar, als ob die natürlichen Empfindungen bey gemeinen Leuten stärker, als bey andern, wären.
– Gotthold Ephraim Lessing
Du magst so oft, so fein, als dir nur möglich, lügen, mich sollst du dennoch nicht betrügen. Ein einzigmal nur hast du mich betrogen: Das kam daher, du hattest nicht gelogen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Das, was unter der Gestalt der Wahrheit unter allen Völkern herumschleicht und auch von den Blödsinnigsten angenommen wird, ist gewiß keine Wahrheit, und man darf nur getrost die Hand, sie zu entkleiden, anlegen, so wird man den scheußlichsten Irrtum nackend vor sich stehen sehen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Was man nicht zu verlieren fĂĽrchtet, hat man zu besitzen nie geglaubt und nie gewĂĽnscht.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die beste Anbetung […] ist dankende Freude.
– Gotthold Ephraim Lessing
Es ist mir unmöglich zu glauben, daß die Wahrheit gemein sein könne; eben so unmöglich, als zu glauben, daß in der ganzen Welt auf einmal Tag sein könne.
– Gotthold Ephraim Lessing
In der Natur selbst trauen wir einer stolzen Frau nicht viel Zärtlichkeit, und einer zärtlichen Frau nicht viel Stolz zu.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Türken haben schöne Töchter, Und diese scharfe Keuschheitswächter; Wer will kann mehr als eine frein: Ich möchte schon ein Türke sein. Wie wollt ich mich der Lieb ergeben! Wie wollt ich liebend ruhig leben, Und doch – – sie trinken keinen Wein; Nein, nein, ich mag kein Türke sein.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Ruinen des einen braucht die allzeit wirksame Natur zu dem Leben des andern.
– Gotthold Ephraim Lessing
Wie kann ein Mann ein Ding lieben. das ihm zum Trotze auch denken will? Ein Frauenzimmer. das denkt, ist ebenso ekel als ein Mann, der sich schminkt. Lachen soll es, nichts als lachen, um immerdar den gestrengen Herrn der Schöpfung bei guter Laune zu erhalten.
– Gotthold Ephraim Lessing
Wir lachen über ihn [den Zerstreuten], aber verachten wir ihn darum? Wir schätzen seine übrige guten Eigenschaften, wie wir sie schätzen sollen; ja ohne sie würden wir nicht einmal über seine Zerstreuung lachen können. Man gebe diese Zerstreuung einem boshaften, nichtswürdigen Manne, und sehe, ob sie noch lächerlich sein wird? Widrig, ekel, häßlich wird sie sein; nicht lächerlich.
– Gotthold Ephraim Lessing
Aber deswegen, weil ich ihn für ein großes Genie erkenne, muß er überall bei mir Recht haben? Mit nichten. Gerade vielmehr das Gegenteil: weil ich ihn für ein großes Genie erkenne, bin ich gegen ihn auf meiner Hut. Ich weiß, daß ein feuriges Pferd auf eben dem Steige, samt seinem Reiter den Hals brechen kann, über welchen der bedächtliche Esel, ohne zu straucheln, gehet.
– Gotthold Ephraim Lessing