O ein FĂĽrst hat keinen Freund! kann keinen Freund haben!
– Gotthold Ephraim Lessing
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O ein FĂĽrst hat keinen Freund! kann keinen Freund haben!
– Gotthold Ephraim Lessing
Aber deswegen, weil ich ihn für ein großes Genie erkenne, muß er überall bei mir Recht haben? Mit nichten. Gerade vielmehr das Gegenteil: weil ich ihn für ein großes Genie erkenne, bin ich gegen ihn auf meiner Hut. Ich weiß, daß ein feuriges Pferd auf eben dem Steige, samt seinem Reiter den Hals brechen kann, über welchen der bedächtliche Esel, ohne zu straucheln, gehet.
– Gotthold Ephraim Lessing
Es ist nicht wahr, daĂź die kĂĽrzeste Linie immer die geradeste ist.
– Gotthold Ephraim Lessing
Alle Moral muss aus der FĂĽlle des Herzens kommen.
– Gotthold Ephraim Lessing
EntschluĂź ist Vorsatz, Tat.
– Gotthold Ephraim Lessing
Gleichgültigkeit! Gleichgültigkeit an die Stelle der Liebe? – Das heißt, Nichts an die Stelle von Etwas.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Natur rüstete das weibliche Geschlecht zur Liebe, nicht zu Gewaltseligkeiten aus; es soll Zärtlichkeit, nicht Furcht erwecken; nur seine Reize sollen es mächtig machen; nur durch Liebkosungen soll es herrschen und soll nicht mehr beherrschen wollen, als es genießen kann. […] Einer zärtlichen, eifersüchtigen Frau will ich noch alles vergeben; sie ist das, was sie sein soll, nur zu heftig. Aber gegen eine Frau, die aus kaltem Stolze, aus überlegtem Ehrgeize Freveltaten verübet, empört sich das ganze Herz; und alle Kunst des Dichters kann sie uns nicht interessant machen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Tu, was du nicht lassen kannst!
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Wahrheit hat noch bei jedem Streite gewonnen. Der Streit hat den Geist der Prüfung genährt, hat Vorurteil und Ansehen in einer beständigen Erschütterung erhalten; kurz, hat die geschminkte Unwahrheit verhindert, sich an Stelle der Wahrheit festzusetzen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Geschichte soll nicht das Gedächtnis beschweren, sondern den Verstand erleuchten.
– Gotthold Ephraim Lessing
Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige MĂĽhe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Ich kann hundert Dinge mein Eigentum nennen, in so fern ich von ihnen dartun kann, daĂź sie ohne mich entweder gar nicht, oder doch nicht solcher Gestalt vorhanden sein wĂĽrden; aber folgt daraus, daĂź ich sie deswegen ausschlieĂźungsweise zu nutzen befugt bin?
– Gotthold Ephraim Lessing
Ich weiß, daß das Gedächtnis noch einmal so gut ist, wenn ihm das Herz ein wenig nachhilft.
– Gotthold Ephraim Lessing
Das kann es nicht heißen. Wir glauben itzt keine Gespenster, kann also nur so viel heißen: in dieser Sache, über die sich fast eben so viel dafür als darwider sagen läßt, die nicht entschieden ist, und nicht entschieden werden kann, hat die gegenwärtig herrschende Art zu denken den Gründen darwider das Übergewicht gegeben; einige wenige haben diese Art zu denken, und viele wollen sie zu haben scheinen; diese machen das Geschrei und geben den Ton; der größte Haufe schweigt und verhält sich gleichgültig, und denkt bald so, bald anders, hört beim hellen Tage mit Vergnügen über die Gespenster spotten, und bei dunkler Nacht mit Grausen davon erzählen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Ärgernis und verbissene Wut hatten meine ganze Seele umnebelt; die Liebe selbst, in dem vollesten Glanze des Glücks, konnte sich darin nicht Tag schaffen. Aber sie sendet ihre Tochter, das Mitleid, die, mit dem finstern Schmerze vertrauter, die Nebel zerstreuet, und alle Zugänge meiner Seele den Eindrücken der Zärtlichkeit wiederum öffnet.
– Gotthold Ephraim Lessing
Was Blut kostet, ist gewiĂź kein Blut wert.
– Gotthold Ephraim Lessing
Nicht jeder Kunstrichter ist Genie: aber jedes Genie ist ein geborner Kunstrichter.
– Gotthold Ephraim Lessing
In der Natur selbst trauen wir einer stolzen Frau nicht viel Zärtlichkeit, und einer zärtlichen Frau nicht viel Stolz zu.
– Gotthold Ephraim Lessing
Philotas: Ich bin Sohn und Soldat, und habe weiter keine Einsicht, als die Einsicht meines Vaters und meines Feldherrn. Aridäus: Es zeiget einen großen Verstand, seinen Verstand so zu verleugnen.
– Gotthold Ephraim Lessing
Worte und Handlungen liegen nicht so weit auseinander, als man insgemein glaubt.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die Natur weis nichts von dem verhaßten Unterschiede, den die Menschen unter sich festgesetzt haben. Sie theilet die Eigenschaften des Herzens aus, ohne den Edeln und den Reichen vorzuziehen, und es scheinet sogar, als ob die natürlichen Empfindungen bey gemeinen Leuten stärker, als bey andern, wären.
– Gotthold Ephraim Lessing
Was man nicht zu verlieren fĂĽrchtet, hat man zu besitzen nie geglaubt und nie gewĂĽnscht.
– Gotthold Ephraim Lessing
Die beste Anbetung […] ist dankende Freude.
– Gotthold Ephraim Lessing
Was ist fĂĽr einen GroĂźen denn zu klein?
– Gotthold Ephraim Lessing
Es freut mich, mein Herr, daĂź ihr ein Dichter seid. Doch seid ihr sonst nichts mehr, mein Herr? Das ist mir leid.
– Gotthold Ephraim Lessing
Der vollständige Inbegriff der natürlichen Religion, zu der jeder Mensch verbunden ist, besteht darin, daß man einen Gott erkennt, sich die würdigsten Begriffe von ihm zu machen sucht und auf diese Begriffe bei allen Gedanken und Handlungen Rücksicht nimmt.
– Gotthold Ephraim Lessing
Mit Absicht handeln ist das, was den Menschen über geringere Geschöpfe erhebt; mit Absicht dichten, mit Absicht nachahmen, ist das, was das Genie von den kleinen Künstlern unterscheidet, die nur dichten um zu dichten, die nur nachahmen um nachzuahmen […].
– Gotthold Ephraim Lessing
Das gegrĂĽndetste Vorurteil wieget auf der Waage der Gerechtigkeit soviel als nichts.
– Gotthold Ephraim Lessing
Der gute Schriftsteller, wenn er nicht bloß schreibt seinen Witz, seine Gelehrsamkeit zu zeigen, hat immer die Erleuchtetsten und Besten seiner Zeit und seines Landes im Auge. Selbst der dramatische, wenn er sich zum Pöbel herabläßt, tut dies nur, um ihn zu erleuchten und zu bessern; nicht aber ihn in seinen Vorurteilen, ihn in seiner unedlen Denkungsart zu bestärken.
– Gotthold Ephraim Lessing
Kunstwärter müssen dann der Dummheit Blöße decken, und ein gelehrt Zitat macht Zierden selbst zu Flecken.
– Gotthold Ephraim Lessing