Wer sicher Recht tun will, braucht vom Rechte nicht viel zu wissen; doch wer sicher Unrecht tun will, muss die Rechte studiert haben.
- Georg Christoph Lichtenberg

Klugwort Reflexion zum Zitat
Georg Christoph Lichtenbergs Zitat beleuchtet mit einer Mischung aus Humor und Scharfsinn die paradoxe Beziehung zwischen Wissen und moralischem Handeln. Es zeigt, dass das Tun des Richtigen oft intuitiv erfolgen kann, während das bewusste Unrecht eine tiefere Kenntnis der Gesetze erfordert, um Schlupflöcher oder Grauzonen auszunutzen.
Diese Reflexion regt dazu an, über die Rolle von Wissen und Moral nachzudenken. Während Rechtskenntnisse grundsätzlich positiv sind, weist Lichtenberg darauf hin, dass sie auch missbraucht werden können. Es ist eine Warnung vor der Gefahr, Wissen für eigennützige oder destruktive Zwecke einzusetzen. Gleichzeitig unterstreicht er, dass ethisches Handeln oft auf einem natürlichen Sinn für Gerechtigkeit basiert, der keine komplizierten Regeln benötigt.
Das Zitat inspiriert dazu, die eigene Motivation und Anwendung von Wissen kritisch zu hinterfragen. Es erinnert daran, dass Wissen nicht nur eine Frage der Kompetenz, sondern auch der Verantwortung ist. Lichtenberg lädt uns ein, darauf zu achten, dass unser Handeln nicht nur gesetzeskonform, sondern auch moralisch einwandfrei ist.
Zitat Kontext
Georg Christoph Lichtenberg, ein deutscher Physiker, Satiriker und Moralphilosoph des 18. Jahrhunderts, war bekannt für seine scharfsinnigen Beobachtungen und aphoristischen Schriften. Dieses Zitat spiegelt seinen kritischen Blick auf die menschliche Natur und die gesellschaftlichen Strukturen wider.
Im historischen Kontext entstand diese Aussage in einer Zeit, in der Recht und Gesetz zunehmend komplexer wurden und oft mehr zur Machtsicherung als zur Gerechtigkeit dienten. Lichtenbergs Bemerkung ist eine ironische Kritik an denjenigen, die juristische Expertise nutzen, um Unrecht zu begehen oder persönliche Vorteile auf Kosten anderer zu erlangen.
Auch heute ist dieses Zitat aktuell. Es erinnert uns daran, dass Gesetze allein nicht ausreichend sind, um moralisches Verhalten zu garantieren, und dass das Wissen um Gesetze sowohl zum Schutz als auch zum Schaden anderer eingesetzt werden kann. Lichtenbergs Worte fordern uns auf, Wissen und Macht mit Integrität und Verantwortungsbewusstsein zu verbinden.
Daten zum Zitat
- Autor:
- Georg Christoph Lichtenberg
- Tätigkeit:
- deutscher Schriftsteller, Mathematiker, Physiker und Aphoristiker
- Epoche:
- Aufklärung
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- Emotion:
- Keine Emotion