Die Trennung zwischen Drama und Theater ist unnatürlich, sie sollte nicht sein.
– Friedrich Hebbel
Friedrich Hebbel Zitate
- Seite 12 / 30 -
Der Lorbeer um ein Menschenhaupt Unverwelklicher Lorbeer in schnell erbleichender Locke! Welch ein gewaltiges Bild menschlicher Größe und Kraft!
– Friedrich Hebbel
Viele Leute betrachten die poetische Literatur als eine Art Irrenhaus, worin sie alles sagen dürfen, was ihnen anderwärts die Zwangsjacke zuziehen würde.
– Friedrich Hebbel
Denn ihr alle wißt, Wie schwer ich mich entschloß, die Last der Krone Zu übernehmen, die nur den nicht drückt, Dem's an Verstand gebricht, um sie zu fühlen, Und an Gewissen, ihr genug zu tun.
– Friedrich Hebbel
Man straft keinen Menschen dafür, daß er häßlich ist; warum dafür, daß er nicht gut ist?
– Friedrich Hebbel
Große Menschen sind Inhalts-Verzeichnisse der Menschheit.
– Friedrich Hebbel
Man sollte zu anderen nie über das Verhältnis, das man zu ihnen hat, sprechen.
– Friedrich Hebbel
Man wird Egoist im Unglück.
– Friedrich Hebbel
Wie oft verwechselt man Einfälle mit Ideen.
– Friedrich Hebbel
Vorüber Ich legte mich unter den Lindenbaum, In dem die Nachtigall schlug; Sie sang mich in den süßesten Traum, Der währte auch lange genug. Denn nun ich erwache, nun ist sie fort, Und welk bedeckt mich das Laub; Doch leider noch nicht, wie am dunklern Ort, Verglühte Asche der Staub.
– Friedrich Hebbel
Das Prinzip des zu viel Regierens braucht nur bis zur letzten Konsequenz durchgeführt zu werden, dann hebt es sich von selbst wieder auf. So wie man bisher jedem Dorf und in demselben wieder jeder Korporation einen Vormund gesetzt hat, so wird man zuletzt jedem einzelnen Menschen einen setzen müssen, und da man die Vormünder doch eben nur aus der menschlichen Gesellschaft selbst hernehmen kann, so wird dann jeder Mensch wieder sein eigener Vormund sein. Wie denn alle Bewegung der Geschichte weniger eine Vermittlung der Extreme ist, als eine allmähliche Wanderung von einem Extrem zum andern, und wieder zurück.
– Friedrich Hebbel
Die meisten unserer Kritiker sind nur deshalb Scharfrichter geworden, weil sie keine Könige werden konnten.
– Friedrich Hebbel
Wie, wenn die Leute, die jetzt den Armen hinrichten lassen, weil er sich an ihrem Eigentum vergreift, einmal von den Armen hingerichtet würden, weil sie Eigentum besitzen? Das Recht des Besitzes hat scheußliche Konsequenzen.
– Friedrich Hebbel
Religion ist die höchste Eitelkeit.
– Friedrich Hebbel
Ein genesender Greis: es wird dir vergönnt, dich auf dem Wege aus der Welt noch einmal umzusehen.
– Friedrich Hebbel
Es gibt Verse in unserer neuen deutschen Literatur, die selbst dann noch nicht entschuldigt wären, wenn es in den Zehn Geboten hieße: Du sollst Verse machen!
– Friedrich Hebbel
Wiederholen alter Lektüre ist der sicherste Probierstein gewonnener weiterer Bildung.
– Friedrich Hebbel
In der Welt ist ein Gott begraben, der auferstehen will und allenthalben durchzubrechen sucht, in der Liebe, in jeder edlen Tat.
– Friedrich Hebbel
Schönheit ist Tiefe der Fläche.
– Friedrich Hebbel
Unsere Tugenden sind meist die Bastarde unserer Sünden.
– Friedrich Hebbel
Mir wird alles Unveränderliche zur Schranke, und alle Schranke zur Beschränkung. Die Ehe ist eine bürgerliche, physische und in unendlich vielen Fällen auch geistige, Notwendigkeit. Der Notwendigkeit ist die Menschheit unter[ge]ordnet, jede aber ist mit Regalien verknüpft.
– Friedrich Hebbel
Ahnenstolz und Völker. Törichter Stolz auf Ahnen! Du bist mir verhaßt an Geschlechtern, aber an Völkern noch mehr.
– Friedrich Hebbel
Die Jugend ist freier vom Neide, wie jedes andere Alter. Warum? Weil sie nicht weiß, wie schwer man die Güter auf Erden erwirbt.
– Friedrich Hebbel
Das Mädchen "Ich bin nicht schön!" So sprach das Mädchen leise Und überwand im Stillen ihre Qual; Und als sie nun in ihrer Schwestern Kreise Zurücktrat, war sie es zum ersten Mal.
– Friedrich Hebbel
Der Kirschenstrauß Blond und fein, ein Lockenköpfchen, Das kaum vier der Jahre hat, Trippelt ängstlich durch das Gäßchen, Jeder Schritt noch eine Tat. Eier trägt es in den Händen, Die es so verlegen hält, Wie auf alten Kaiserbildern Karl der Große seine Welt. Arme Kleine! Wenn sie fielen, Gäb' es keinen Kuchen mehr, Und der Weg ist so gefährlich Und das Herzchen pocht so sehr! Hätte sie geahnt, wie teuer Oft sich büßt der Tatendrang, Nimmer hätt' sie ihn der Mutter Abgeschmeichelt, diesen Gang. Dennoch käm' sie wohl zu Hause, Forderte der Kirschenstrauß, Den die Krämerin ihr schenkte, Nur den Durst nicht so heraus. Doch sie möchte eine kosten Von den Beeren rund und rot, Denn es sind für sie die ersten, Und das bringt ihr große Not. Ihre Hand zum Mund zu führen, Wagt sie nimmer, denn das Ei Könnte ihr derweil entschlüpfen, Hält sie doch den Strauß dabei. Drum versucht sie's, sich zu bücken, Doch die Kluft ist gar zu weit, Und sie spitzt umsonst die Lippen Nach der würz'gen Süßigkeit. Aber sie gerät ins Straucheln, Und das Unglück wär' geschehn, Bliebe sie nicht auf der Stelle Wie erstarrt vor Schrecken, stehn. Denn die Eier wollten gleiten, Und sie hält sie nur noch fest, Weil sie beide unwillkürlich Gegen Leib und Brust gepreßt. Lange wird es zwar nicht dauern: Bellt der erste kleine Hund, Fährt sie noch einmal zusammen, Und sie rollen auf den Grund. Doch da springt, den Küchenlöffel In der mehlbestäubten Hand, Ihr die Mutter rasch entgegen, Und das Unglück ist gebannt.
– Friedrich Hebbel
Es gibt nur eine Sünde, die gegen die ganze Menschheit mit allen ihren Geschlechtern begangen werden kann, und dies ist die Verfälschung der Geschichte.
– Friedrich Hebbel
Wandle geradeste Wege! sie sind die kürzesten immer, Pfade der Wahrheit und Kraft führen Dich sicher zum Ziel.
– Friedrich Hebbel
Der Verstand macht so wenig die Poesie, wie das Salz die Speise, aber er gehört zur Poesie, wie das Salz zur Speise.
– Friedrich Hebbel
Der Jugend wird oft der Vorwurf gemacht, sie glaube immer, daß die Welt mit ihr erst anfange. Wahr. Aber das Alter glaubt noch öfterer, daß mit ihm die Welt aufhöre. Was ist schlimmer?
– Friedrich Hebbel
Das Publikum beklatscht ein Feuerwerk, aber keinen Sonnenaufgang
– Friedrich Hebbel