Sobald ein Schriftsteller sich wiederholt, darf die Kritik ein definitives Urteil über ihn fällen, denn dann hat er sich erschöpft.
– Friedrich Hebbel
Friedrich Hebbel Zitate
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Ein Dichter, der keinen Gedanken fallen lassen kann, ist, wie ein Bildhauer, der aus Liebe zum Marmor-Block nicht zum Wegmeißeln des überflüssigen Materials käme.
– Friedrich Hebbel
Das ist die Kunst, sich nicht auslernen lassen, ewig ein Geheimnis bleiben!
– Friedrich Hebbel
Der Schmerz ist ein Eigentum, wie das Glück und die Freude.
– Friedrich Hebbel
Daß Böses aus Gutem entstehen kann, ist begreiflich; wie aber Gutes aus Bösem?
– Friedrich Hebbel
Der Knabe 1 Es spielten auf der Blumenau Die Kinder allzumal, Die Sonne sank, der Mond sah hell Herab ins stille Tal. Da nahte eine Mutter sich Und winkte ihrem Sohn. Der Knabe sah sie bittend an: "Ach, liebste Mutter, schon?" Die Mutter ging mit ihm nach Haus Und zog ihm aus das Kleid, Der Knabe trotzte: fern von mir Sind Schlaf und Müdigkeit! Die Mutter brachte ihn zu Bett, Das kränkte ihn gar tief; Sein Auge war noch tränenfeucht, Als er schon ruhig schlief. Ich frug: warum muß euer Kind So früh zu Bette gehn? Die Mutter lächelte mich an: "Um fröhlich aufzustehn!" 2 Ich ging nach einer kurzen Frist Dem kleinen Haus vorbei; Ich sah die Fenster dicht verhüllt Und hörte Wehgeschrei. Ich ging hinein, da sah ich bald, Was hier geschehen war, Der muntre Knabe, still und bleich, Lag auf der Totenbahr. Die Mutter schaute auf zu mir, Sie sah mich flehend an, Ich wurde erst so still wie sie, Doch tröstend sprach ich dann: Der liebe Gott, er denkt wie du, Läßt früh ihn schlafen gehn, Damit er einst am Jüngsten Tag Kann fröhlich auferstehn!
– Friedrich Hebbel
Vorsicht ist der Ball, womit das Schicksal spielt.
– Friedrich Hebbel
und so sicher wird ein Kunstverständiger für einen einzigen Nestroy'schen Witz de première qualité eine Million gewöhnlicher Jamben hingeben [...].
– Friedrich Hebbel
Alle Belehrung geht vom Herzen aus, alle Bildung vom Leben.
– Friedrich Hebbel
Wir Menschen sind, wie Schwämme, wir trinken uns voll Leben, dann wird’s wieder ausgedrückt.
– Friedrich Hebbel
Das Steckenpferd ist das einzige Pferd das über jeden Abgrund trägt.
– Friedrich Hebbel
Es gibt Leute, die den Weltuntergang herbeiführen möchten, um sich den Selbstmord zu ersparen.
– Friedrich Hebbel
Jeder große Mensch fällt durch sein eignes Schwert. Nur weiß es niemand.
– Friedrich Hebbel
Jetziger Standpunct der Geschichte Was die Geschichte bis jetzt errang? Die ew'gen Ideen! Sie zu verwirklichen, ist nun denn ihr großes Geschäft.
– Friedrich Hebbel
Man sollte nie mit jemandem disputieren, der sich nicht auf gleichem Niveau mit einem befindet. Wie kann man mit einem Menschen fechten, dem man das Fechten erst beibringen, ja das Schwert erst schmieden soll!
– Friedrich Hebbel
Das Leben der meisten Menschen besteht darin, daß sie die Natur ein- und auslassen, daß sie den Weltstoff auf ihre kleine Mühle schütten und ihn weiterleiten; sie essen und trinken und haben ihren größten Spaß, wenn sie ihresgleichen hervorbringen.
– Friedrich Hebbel
Wie kann ein Gut des Lebens so viel sein, als das Leben selbst, welches alle Güter einschließt?
– Friedrich Hebbel
Es gibt Sprachen, in denen die poetischen Gedanken erfrieren.
– Friedrich Hebbel
Und wenn der Liebe langes Fasten schadet, So wird der Haß nur immer hungriger.
– Friedrich Hebbel
Halt nicht zu fest, was du gewannst, Und schlag's dir aus dem Sinn, Denn eh' du's recht beweinen kannst, Bist du schon selbst dahin!
– Friedrich Hebbel
Alle Kunst ruht auf dem tiefsten Ernst.
– Friedrich Hebbel
Wollt ihr beten, so betet, wie Jesus die Jünger es lehrte! Manches Gebet zwar gibt's, welches zur Läuterung führt: Dieses setzt sie voraus; will's einer, ohne zu heucheln, Beten, so muß er sich erst völlig vollenden als Mensch.
– Friedrich Hebbel
In jedem Verhältnis darf ich nur so viel verlangen, als ich selbst geben will und kann. Goldene Regel.
– Friedrich Hebbel
Man hofft ja immer, die Hoffnung ist ja die wunderbare Erfindung, wodurch die Lücken des Welt-Alls verstopft werden.
– Friedrich Hebbel
Das Leben der meisten ist ein Fliehen aus sich selbst heraus.
– Friedrich Hebbel
Es gibt Verbrechen, die von selbst straflos werden, wenn Tausende sie begehen.
– Friedrich Hebbel
Das Glück ist die Ausnahme von Regel und Gesetz und widerlegt darum keine und keins.
– Friedrich Hebbel
Daß ein Bösewicht nie bei kleinen Verbrechen stehenbleibt, sondern immer zu größeren vorschreitet – spricht dies gegen den Bösewicht?
– Friedrich Hebbel
Ich sehe in der Rührung immer nur eine Versuchung zur Untreue an mir selbst und unterdrücke sie.
– Friedrich Hebbel
Ist nicht meine Tat so viel wert, als sie mich kostet?
– Friedrich Hebbel